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 Hellboy, Band 5: Hellboy 5 - Die rechte Hand des Schicksals

Serie: Hellboy, Band 5
Autoren: Mike Mignola
Illustratoren: Mike Mignola
Verlag: Cross Cult

Cover
Gesamt +++--
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Band 5 der Hellboy-Reihe ist der erste, den der Rezensent in die Hand bekommen hat. Der erste Eindruck ist positiv, stabiles Hardcover, aber gut, für den Preis kann man auch was erwarten. Dann der Schock über die groben Schwarz-Weiß-Zeichnungen, in denen auch mal dreiviertel der Seite einfach nur eine schwarze Fläche bilden. Natürlich sehr kontrastreich, aber schön ist das nicht wirklich.

Aber kommen wir erst einmal zum Inhalt, dem Fan wird einiges geboten: mehrere Kurzgeschichten, ein Vorwort von TyRuben Ellingson, dem Production Designer des Films, Skizzen-Galerie und Hellboy-Gallery. In letzterer zeigen asiatische und deutsche Künstler ihr Können. Des Weiteren gibt es ein kurzes Kapitel über die literarischen Einflüsse, die in die Comics eingeflossen sind.

Die Kurzgeschichten sind in drei Teile aufgesplittet, Die frühen Jahre, Die mittleren Jahre und Die rechte Hand des Schicksals. Jedes Kapitel wird mit kurzen Hintergrundinformationen zu den einzelnen Geschichten eingeleitet.

Die frühen Jahre behandeln, der Leser denkt es sich schon, die Kindheit von Hellboy. Den Anfang macht Pfannkuchen, eine kurze humorvolle Geschichte. Weiter geht es in England mit Die Natur des Tieres, wo Hellboy gegen einen Drachen antritt. Und es steckt mehr dahinter … Ohne den Hellboy-Bezug wäre die Geschichte dürftig. In König Vold verschlägt es Hellboy nach Norwegen und die dortige Mythologie wurde hierfür verarbeitet. Netter Plot.

Das Kapitel Die mittleren Jahre startet mit Köpfe in Japan. Hier zeigt Hellboy auch Köpfchen, was die Geschichte rettet. Leben sie wohl, Mister Tod handelt von einem Medium und ein von ihm in unsere Welt geholtes Tentakelmonster. Nun mögen viele direkt an Lovecraft denken, aber Tentakel alleine machen noch lange kein Lovecraft-Feeling. Nette Idee, aber Spannung oder gar Grusel kommt hier nicht auf. Vampire sind immer "in", also kommt mit Vârcolac eine Vampir-Geschichte. Als Hellboy-Geschichte zwischendurch in Ordnung, alleine für sich gesehen halt wieder nur eine nette kleine Idee mit etwas einfallsreicherer Auflösung.

Kommen wir zum dritten und letzten Teil. Dieser beinhaltet zwei Geschichten und zwar Die rechte Hand des Schicksals und Die Truhe des Bösen. Hier wird dem an der Figur Hellboy Interessierten etwas geboten. Mit der ersten der beiden Geschichten will der Autor die Aufmerksamkeit des Lesers auf Hellboys große Steinfaust lenken, ohne jedoch alles darüber zu verraten. Ihn störte, dass so gut wie niemand danach fragte. Für Fans interessant.

Die Truhe des Bösen verfolgt weiter den Handlungsstrang mit der Steinfaust und greift dazu die Handlung aus Die Natur des Tieres auf. Es folgt ein Epilog, alles zusammen gibt dem Leser einen weiteren Einblick in Hellboys eigentlicher Bestimmung und in sein Wesen. Diese Geschichte ist die längste und weist auch die einfallsreichste Handlung auf.

Fazit: Als jemand, der bisher die Comics nicht kannte und den Film liebte, bin ich etwas enttäuscht und das aus zwei Gründen. Der erste ist der Zeichenstil von Mike Mignola, dieser ist doch etwas sehr spartanisch geraten. Zweitens sind es die Geschichten. Teilweise wecken sie ein Lächeln auf den Lippen des Lesers und der besondere Humor Hellboys beziehungsweise der Reihe hat schon etwas. Aber teilweise sind die Geschichten inhaltlich etwas dürftig, was auch an der jeweiligen Kürze liegen mag. Aber die Geschichten um Hellboy selber sind für den Fan interessant und die letzte Geschichte ist auch insgesamt gut.
An sich positiv ist zu vermerken, dass es nicht einfach nur um Hellboys Entwicklung und Bestimmung geht, sondern auch unterschiedliche literarische Ideen einfließen. Als Beispiel sei dafür die asiatische Geistergeschichte genannt. Aber gerade die Geschichten sind nur bedingt empfehlenswert. Dafür muss niemand Hellboy kaufen. Hellboy ist am interessantesten, wenn es um Hellboy geht.

Ein großer Fan der Hellboy-Comics wurde der Rezensent durch Band 5 also nicht, daran können auch die gute Aufmachung und die Extras nichts ändern. Die Mischung macht es besser und manche Geschichten sind ja auch einfallsreich. Ich denke, Fans der Reihe sind vom fünften Band nicht enttäuscht. Wer aber detaillierte Zeichnungen sucht oder ausgefeilte Handlungen, braucht ihn nicht. Wem die Figur Hellboy im Film gefallen hat, mag enttäuscht sein, weil die humorvolle Idee dahinter nicht einen ganzen Comic-Band trägt, jedenfalls nicht in dieser Form.

Bernd Wachsmann



Hardcover | Erschienen: 01. April 2006 | ISBN: 3936480052 | Preis: 18 Euro | 165 Seiten | Sprache: Deutsch

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