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 Totentänzer

Autoren: Ralf Kramp
Verlag: KBV

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Herbie Feldmann und sein unsichtbarer Begleiter Julius treffen auf der Rückfahrt von einem Besuch bei seiner Tante Hettie im Krankenhaus deren alte Schulfreundin Finchen Doppelfeld, die sich intensiv um eine Vielzahl alter, verlauster Katzen kümmert. Schon kurz darauf wird Frau Doppelfeld tot auf den Stufen ihres Hauses gefunden. Bei seinen Ermittlungen stößt Herbie darauf, dass die seltsame Alte seit einiger Zeit um ihr Leben fürchtete. Kurz bevor sie ihr Testament zugunsten eines Tierheimes ändern konnte, wurde sie ermordet.

Herbie kann seine Ermittlungstätigkeit nicht im großen Umfang durchführen, da er zum ersten Mal in seinem Leben einer Beschäftigung nachgeht und außerdem auf Freiersfüßen wandelt. Als dann noch sein Onkel auftaucht, der von der russischen Mafia wegen eines Dolches verfolgt wird, gerät sein Leben vollständig aus den Fugen.

Julius ist Herbies treuester Begleiter , der permanent dessen Verhalten und Aktivitäten kommentiert. Und immer dann, wenn Herbie nicht auf Julius? Einwände und Vorschläge hört, bricht das absolute Chaos aus.

Sei es der temperamentvolle Pizzabäcker, für den Herbie den Auslieferungsdienst übernommen hat, der, wenn er in Rage gerät auch mit Einrichtungsgegenständen oder Geschirr um sich wirft, oder die Mitglieder der russischen Mafia, die zunächst zuschlagen bevor sie anfangen zu denken - bei allen Figuren des Krimis werden die Klischees, die von den einzelnen Personengruppen existieren, bestätigt. Auch die ständig nörgelnde, wohlhabende alte Dame, deren Neffe ihr nichts recht machen kann, wird nicht vergessen.

Besonders gewöhnungsbedürftig ist aber die Existenz des unsichtbaren Begleiters. Mag es in einigen Eifeldörfchen vielleicht tatsächlich etwas anders hergehen als im restlichen Deutschland, so ist die Existenz unsichtbarer Begleiter auch dort nicht zu erwarten.

Insgesamt leidet durch die übertriebene Darstellung der Charaktere sowie das Vorhandensein von Julius die Spannung des Krimis. Die Handlung wird teilweise total ins Lächerliche gezogen und hat mit einem Krimi nur gemeinsam, dass es Tote gibt, die auf unerklärliche Weise gestorben sind und deren Tod aufzuklären ist. Übersehen wurde auch, dass es selbst in der Eifel bereits Polizisten gibt. Die jedoch spielen in dem ganzen Krimi gar keine Rolle. Ein bisschen mehr Realität würde dem Krimi jedoch gut tun.

Dem Leser ist zwar bewusst, dass die Geschichte sowie die einzelnen Charaktere nicht ernst zu nehmen sind, das zeigt auch schon allein die Illustration auf dem Umschlag, aber ob das Ganze dann noch als Krimi erscheinen sollte, ist mehr als fraglich.

Insgesamt ein Buch mit viel schwarzem Humor, das jedoch die Bezeichnung Krimi nicht verdient hat.

Petra Schott



Taschenbuch | Erschienen: 1. April 2006 | ISBN: 393700162X | Preis: 9,50 Euro | 251 Seiten | Sprache: deutsch

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