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 Verborgene Welten - Das geheime Leben der Insekten

Autoren: David Attenborough
Produzenten: Mike Salisbury
Sprecher: David Attenborough
Verlag: Polyband

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton


"Verborgene Welten" ist eine fünfteilige Serie. In den einzelnen Folgen wird die Welt der wirbellosen Tiere und Insekten dokumentiert. Die Einstimmung darauf besteht aus kleinen Sequenzen der entsprechenden Tierarten, untermalt mit passender Musik. So bekommt der Zuschauer schon mal einen Vorgeschmack auf das, was ihn erwartet.

Mit Folge 1 "Invasion an Land" beginnt die Zeitreise. 400 Millionen Jahre reist David Attenborough zurück in der Zeit, wo die Verhältnisse im Wasser noch stabiler als an Land waren. Dennoch begannen einzelne Lebewesen ihre Eier am Strand abzulegen, weil sie es für sicherer hielten. Viele tun es heute noch. Auch auf der Suche nach Futter verlagerten viele Tiere ihren Aktionsradius an Land. David Attenborough berichtet, wie sich die Tiere, die einst das Meer verließen, angepasst haben. Interessante Vertreter und Nachfahren der ersten Landbewohner sind der Pfeilschwanzkrebs, Tausendfüßler, Asseln, Schnecken, Regenwürmer, Skorpione und andere.

In Folge 2 "Die Eroberung der Lüfte" werden Insekten vorgestellt. Zur Gruppe der ältesten Insekten gehören die Libellen. Die großen gefräßigen Tiere hat es schon vor 250 Millionen Jahren gegeben und sie gleichen den Arten von heute. Davon zeugen Fossilien. Auch Schmetterlinge, Fliegen und Käfer werden von David Attenborough beobachtet. So manches dieser Tiere hat interessante Fähigkeiten, die es zu entdecken gilt.

Folge 3 "Am seidenen Faden" ist den wirbellosen Tieren vorbehalten, die Seide erzeugen können. Dazu gehören der Fußspinner und die mit dem Skorpion verwandte Fallentürspinne. Der tropische Seidenspinner baut Netze, die einen Durchmesser von mehreren Metern haben können. Die australische Rotrückenspinne baut gar dreidimensionale Netze. Es ist interessant zu sehen, wie diese Tiere aus dem reißfesten, leichten und besonders elastischen Material ihre für Beutetiere tödlichen Fallen entwickeln.

In Folge 4 geht es um "Schmarotzer und Parasiten", also Insekten und Wirbellose, die in enger Lebensgemeinschaft mit anderen Tieren oder auch mit Pflanzen zusammenleben. Sie begannen vor 100 Millionen Jahren das Festland zu besiedeln. Gezeigt werden zum Beispiel Ameisen, die Blattläuse melken, oder die Gallwespe, die zur Eiablage befruchtete Blüten der Eiche nutzt, aber auch das Leben der Krabbenspinne, die sich perfekt auf einer Blüte tarnt und so Wespen erbeutet, ist interessant. Andere, wie die Stabheuschrecke, legen ihre Eier den Ameisen ins Nest und nutzen sie als Kindermädchen. Es ist sehr spannend, zu verfolgen mit welchen ausgeklügelten Tricks manche Insekten arbeiten.

In Folge 5 findet "Der Insektenstaat" Beachtung. Hier geht es um das Verhalten und soziale Leben von Ameisen, Bienen und Wespen. Manche dieser Insektenstaaten haben Millionen von Bewohnern. Sehr interessant ist es, in einen Termitenbau hineinzusehen. Besonders beeindruckend ist die asiatische Riesenhonigbiene. Sich ihr zu nähern ist gefährlich und war auch ein Wagnis für das Filmteam. Dennoch sind Insekten wichtig für die Menschen. Ohne sie wäre kein Leben für uns möglich.

Überall auf der Welt war David Attenborough unterwegs. In Wäldern, Regenwäldern, an Flüssen, an Küsten, in Höhlen und in Wüsten. Er hat mit seinem Team die Spuren vieler Wirbelloser und Insekten verfolgt und das mit modernster Kameratechnik. Der Zuschauer kann über Infrarot-, Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen staunen, die Details liefern, die dem menschlichen Auge sonst verborgen bleiben. Auch die Nahaufnahmen sind sensationell. Nicht nur das Tier selbst, sondern auch die Hintergründe sind deutlich, so dass man problemlos Rückschlüsse auf die Größenverhältnisse ziehen kann. Das Bild und somit auch die Farben sind brillant. Teilweise wurde sogar mit einem Endoskop ins Dunkle hinein gefilmt und selbst diese Aufnahmen können sich sehen lassen. Es sind ganz außergewöhnliche Bilder aus einer nicht gekannten Perspektive.

David Attenborough schafft es mühelos, den Zuschauer zu begeistern. Seine Leidenschaft für die Krabbeltiere wird fühlbar. Seine Stimme geht mit, wenn er über Besonderheiten der Tiere berichtet, auf Einzelheiten aufmerksam macht oder von neuesten Forschungsergebnissen berichtet. Auch der deutsche Sprecher folgt ihm in dieser Hinsicht.

Selbst wer Spinnen bisher einfach nur lästig und eklig fand, könnte seine Meinung ein Stück weit revidieren. Die Sichtweise macht es. Zugegeben, bei manchen Sequenzen kommt die Gänsehaut. Aber die interessanten Fähigkeiten und Verhaltensweisen mancher Tiere sind so spannend, dass man darüber hinwegsehen kann.

Die fünf Folgen haben genau die richtige Länge. Jede geht über 45 Minuten, so dass es nicht schwer fällt, sich zu konzentrieren und die Informationen aufzunehmen. In einem Interview mit dem Produzenten der Serie, Mike Salisbury, erfährt der Leser, wie es zu den Aufnahmen kam und mit welchen Problemen sich das Team konfrontiert sah. Als kleine Zugabe gibt es noch die Outtakes. Das sind kleine Filme, die die Fortpflanzung und das Paarungsverhalten von Tausendfüßlern, Motten, Schlupfwespen und anderen Tieren zeigen. "Verborgene Welten - Das geheime Leben der Insekten" ist eine rundum gelungene und sehr unterhaltsame Dokumentation.

Heike Rau



DVD | Disc-Anzahl: 2 | Erschienen: 01. November 2006 | ISBN: EAN: 4006448753467 | Laufzeit: 225 Minuten | Preis: 17,95 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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