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 Creepers

Autoren: David Morrell
Übersetzer: Christine Gaspard
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Spannung


"Creepers" sind Gruppen, die sich zu alten, nicht mehr benutzten Gebäuden Zugang verschaffen und diese erforschen. In David Morrells Roman sind das vier Leute, die bereits ein eingeschworenes Team bilden, und der Reporter Balenger. Das Pärchen Cora und Rick sowie Vinnie und der nicht mehr ganz junge Professor Conklin haben sich für diese Tour das leerstehende Paragon Hotel ausgesucht. Balenger begleitet die Abenteurer, um einen Zeitungsbericht über die Aktivitäten der Creepers zu schreiben.

Einen offenen Eingang hat das alte Luxushotel nicht, denn der ehemalige Besitzer hat alle Fenster und Türen mit Metallplatten verriegeln lassen. Sie betreten es also durch unterirdische Abwassertunnel. Dort begegnen ihnen seltsame, mutierte Tiere: Ratten mit drei Schwänzen und eine Albinokatze mit fünf Beinen. Kaum sind sie im Gebäude angekommen, nehmen die mystisch anmutenden Begebenheiten zu. Sie entdecken einen abgeschlossenen Koffer in einem sonst leeren Zimmer, ein anderer Bewohner scheint einen teuren Mantel zurückgelassen zu haben. Und auch die Geschichte des Paragon Hotels gibt den Creepers Rätsel auf, die sie zu lösen versuchen. Der ehemalige Besitzer Carlisle litt unter einer Krankheit, die ihn an das Hotel fesselte. Dennoch hat er sich eines Tages an den Strand begeben und Selbstmord begangen. Was hat ihn dermaßen erschüttert, dass er sich das Leben genommen hat?


Morrell sind die Beschreibungen des Hotels sehr gut gelungen. Das Paragon ist einem Mayatempel nachempfunden und pyramidenartig aufgebaut. Schon sein Äußeres gibt sich äußerst geheimnisvoll. Im Inneren begegnen den Abenteurern weitere rätselhafte Dinge. Man hat von Anfang an das Gefühl, in eine mystische Geschichte gezogen zu werden. Allerdings verwandelt sich dieser Eindruck im Laufe des Romans sehr stark und die Protagonisten werden von äußerst realen Bedrohungen heimgesucht.

Es sind so unglaublich viele verschiedene Ängste in diesen Roman verwoben, dass es schon fast unrealistisch wirkt. Es geht um Angst vor Dunkelheit und Ungeziefer, vor sexuellem Missbrauch und Mord, vor Drogen und Geldhinterziehung, vor Krankheiten und deren Folgen, vor Entführung und Folter. Ein Schrecken folgt dem anderen, so dass man gar keine Zeit hat, Atem zu holen. Die Geschichte legt ein unglaubliches Tempo vor, man will den Roman gar nicht aus der Hand legen, weil man das Gefühl hat, sonst etwas zu verpassen.

Der Leser folgt den Creepers in ein verfallenes Gebäude und genau diesen Look hat auch das Buchcover. Der Buchdeckel erzeugt die Illusion, durch ein zerbrochenes Fenster zu schauen. Wenn man das Buch aufschlägt, sieht man auf der Innenseite dieses Fenster quasi von innen, so, als würde man herausschauen. Es wirkt wie die eine Miniaturausgabe des Hotels, die man in die Tasche stecken kann.

Besonders rührend ist das Nachwort des Autors, in dem er berichtet, wie er selbst als Kind von leeren Gebäuden angezogen wurde und sich darin in die Vergangenheit zurückgezogen hat, um vor der Gegenwart zu flüchten. Dadurch, dass er selbst Entdecker war, gelingt es ihm sehr gut die Atmosphäre des Hotels zu beschreiben. Alles wirkt sehr real.

Der Roman ist unglaublich spannend und in einer einfachen Sprache verfasst, so dass man ihn sehr schnell durchgelesen hat. Mit Sicherheit handelt es sich hier nicht um tiefgründige Literatur, aber um einen sehr gelungenen Thriller mit vielen überraschenden Wendungen.

Für zusätzliche Informationen sollte man sich die Homepage zum Roman ansehen. Sie enthält einen Trailer, Bilder des Hotels, Zeitungsausschnitte, die in der Geschichte vorkommen, und eine Leseprobe.
www.creepers-das-buch.de

Bine Endruteit



Taschenbuch | Erschienen: 1. Dezember 2006 | ISBN: 9783426634479 | Originaltitel: Creepers | Preis: 7,95 Euro | 432 Seiten | Sprache: Deutsch

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