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 Epic

Autoren: Conor Kostick
Übersetzer: Peter Knecht
Verlag: Oetinger

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Auf Neuerde wird das Leben von einem Computerspiel bestimmt. Es nennt sich Epic und wurde vor Jahrhunderten wohl zu Unterhaltungszwecken erfunden. Epic ist eine ganz eigene Welt, lebensecht und detailgetreu. Jeder Mensch kann hier ein weiteres Leben als Spielfigur beginnen.

Auf Neuerde lebt Eric zusammen mit seinen Eltern Freyca und Harald. Die kleine Familie plagen Zukunftsängste. Eine Trennung der Familienmitglieder steht bevor, die um jeden Preis vermieden werden soll.
Eric ist dabei, wieder in eine neue Rolle im Computerspiel zu schlüpfen. Er weicht diesmal von der Norm ab und wird zu einem Mädchen. Mit der Spielfigur Cindella, der Seefahrerin, geht er auf eine abenteuerliche Mission. Als hübsches Mädchen ruft er bei den Systemfiguren Reaktionen hervor, die er nicht für möglich gehalten hätte. Das bringt auch seinen Freund Bjorn, der als Krieger unterwegs ist, ins Staunen. Die beiden erkennen, dass sich das Spiel auch anders, als auf die gewohnte Art und Weise, spielen lässt. Damit hat Eric auch ganz andere Möglichkeiten, sich auf das Qualifikationsturnier vorzubereiten. Außerdem bekommt er Kenntnis von einem Schatz, der auf den Schädelinseln versteckt liegt. In der Bibliothek erfährt er dann auch tatsächlich mehr über Olaf den Roten und seine Forschungsreisen. Der Schatz könnte tatsächlich noch da sein. Sollte Erik ihn finden, würde er reich werden.

Zwischenzeitlich gibt es einen weiteren Kampf im Amphitheater. Zwar fällt das Zentrale Lenkungskomitee auf Neuerde alle Entscheidungen, doch wird diesen widersprochen, gibt es einen Kampf. Allerdings haben die Menschen in der Rolle ihrer Spielfiguren kaum eine Chance. Und doch gelingt es Eric alias Cindella diesmal mit Hilfe seines Vaters Harald den Kampf unentschieden zu beenden. Den Mitgliedern des Leitungsgremiums gefällt das gar nicht. Sie setzen auf Harald, der davon nichts ahnt, den Vollstrecker an.

Auch beim Qualifikationsturnier schaffen es Eric und seine Freunde ins Finale. Die Freude währt jedoch nicht lang, denn Eriks Vater wird abgeholt. Er muss auf die Verbannungsinsel Roftig, weil er in seiner Vergangenheit einmal Gewalt gebraucht hat. Da Eriks Mutter davon gewusst hat, droht ihr das gleiche Schicksal. Erik wäre dann allein. So will er seinen Vater dort wegholen und das Zentrale Leitungskomitee überzeugen, die Verbannten zu begnadigen. Doch zunächst muss er einen letzten Versuch unternehmen, den Roten Drachen zu töten, um damit seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Seine Freunde, der große Erik, unterwegs als Elfenkrieger, Bjorn als menschlicher Krieger, Sigrid die Heilerin und Injeborg in der Rolle der Hexe wollen ihn begleiten.

Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen. Einmal in der Wirklichkeit auf Neuerde und dann noch im Computerspiel Epic. Diese beiden Erzählstränge wechseln ständig. Doch man kann den Überblick recht gut behalten. Politik spielt in diesem Buch eine große Rolle. Dabei sind es besonders die Kinder, die sich gegen das herrschende System auflehnen. Sie wollen sich für bessere Lebensverhältnisse und für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Ihre Beweggründe werden für den Leser sehr gut nachvollziehbar dargestellt. Dazu müssen sich die Kinder aber im Spiel beweisen. Ein Spiel, das eigentlich dazu gedacht ist, die Bevölkerung in Schach zu halten. Die Kinder müssen ein Wagnis eingehen. Das Spiel ist nicht so ungefährlich, wie es den Anschein hat. Das aber macht die Spannung in diesem Buch aus. Es gibt viele interessante Wendungen und viele spannende Szenen, etwa als die Kinder in der Rolle ihrer Spielfiguren gegen den unbesiegbaren Drachen kämpfen. Der Autor hat sich eine Menge einfallen lassen und viele phantastische Elemente untergebracht. Dementsprechend gut liest sich das Buch. Es ist abenteuerlich und fesselnd.

Heike Rau



Hardcover | Erschienen: 01. Juni 2006 | ISBN: 3789140252 | Preis: 14,90 Euro | 364 Seiten | Sprache: Deutsch

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