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 Das fliegende Klassenzimmer

1973


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Im Gymnasium zu Bamberg hängt der Haussegen schief. Einige Schüler haben die Ausgangssperre des Internats missachtet und werden vom Lehrer Dr. Justus Bökh ausgefragt. Es kommt heraus, dass es wieder einmal Streit mit den Schülern der nahen Realschule gegeben hat. Die hatten einen Kameraden gekidnappt und die Diktathefte der Jungen vor dessen Augen verbrannt. Ursache des Streits war ein "geliehener" Fußball der Realschüler.
Bökh ist zwar sauer wegen des offensichtlichen Verstoßes, aber auch stolz auf seine Jungen, weil sie den Kameraden nicht im Stich gelassen haben. Die Strafe fällt entsprechend glimpflich aus. Er erzählt den Jungen eine Geschichte, die sie sich zu Herzen gehen lassen sollen. Sie handelt von einem Vorfall, der sich in der Schulzeit des Lehrers abgespielt hat. Die Jungen finden heraus, dass der Freund des Lehrers, von dem in der Geschichte die Rede ist, der "Nichtraucher" genannte Mann zu sein scheint, der unweit des Internatsgeländes in einem alten Wohnwagen haust.
Den sympathischen Sonderling haben die Jungen durch Zufall kennen gelernt, als sie dessen Wohnwagen als Bandenquartier auserkoren hatten, da er so unbewohnt wirkte. Dort finden sie auch ein Theaterstück, das sie nun in ihrer Schule aufführen wollen. Seltsamerweise scheint Dr. Bökh gegen eine Aufführung zu sein.

"Das fliegende Klassenzimmer" ist ein Klassiker der Jugendliteratur. Dreimal wurde der Stoff verfilmt: 1954 mit dem unvergessenen Paul Dahlke, 1973 mit Joachim Fuchsberger in der Hauptrolle und 2002 mit Ulrich Noethen als Direkter eines Internats. Die zweite Verfilmung ist Gegenstand dieser Rezension.

Im Vergleich zu dem über fünfzig Jahre alten ersten Film hat das Drehbuch der Neuverfilmung aus dem Jahre 1973 mit den Schauspielern Joachim Fuchsberger, Heinz Reincke, Diana Körner, Bernd Herzsprung und Walter Richter den Originaltext von Erich Kästner kaum, an wenigen Stellen aber spürbar verändert.
Der seichte, auf Unterhaltung getrimmte Film ist spannend, meist lustig bis albern, gelegentlich aber auch ein wenig rührselig. Da sämtliche Schauspieler eine gute Leistung abliefern und ihre Rollen sympathisch gestalten, ist der Film für Kinder wie Erwachsene nett anzusehen. Vor allem Heinz Reincke scheint in seiner Rolle als scheinbar bärbeißiger "Nichtraucher" aufzugehen. Auch die Kinderrollen sind gut besetzt und machen mit einer lebensechten Darstellung vor allem den Kindern beim Zuschauen sehr viel Spaß.
Dass in diesem Film wirkliche Probleme kaum thematisiert werden, ist zwar bedauerlich, doch wird dies in einem reinen Unterhaltungsfilm für Kinder auch kaum erwartet.
Die Extras sind bis auf die kurze Biografie des Autors Erich Kästner verzichtbar. Es sei denn, man interessiert sich für den Lebenslauf und die weiteren Filme des Schauspielers und Showmasters Joachim Fuchsberger.

Die DVD erschien 2005 und hat ein nur mäßig scharfes Bild, die unauffällige Filmmusik hat eine gute Qualität. Der sehr oft im Fernsehen gesendete Film ist leider nicht sehr günstig und der Vergleich mit der Neuverfilmung aus dem Jahre 2002 (hier nachzulesen) fällt eindeutig zu Gunsten des letzteren aus.

Fazit: Drei Verfilmungen, drei völlig unterschiedliche Filme. Diese Version aus dem Jahre 1973 ist sehr unterhaltsam und stellenweise richtig lustig. Sie kommt der Vorlage und dem ersten Film recht nahe, modernisiert aber einige Inhalte, um dem Zielpublikum und deren Realität näher zu sein.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Dezember 2005 | FSK: 6 | ISBN: B000BZFPJA | Laufzeit: 88 Minuten | Preis: 9,97 Euro | Untertitel verfügbar in: - | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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