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 Herr der Ringe: Schlachtfelder Erweiterung


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Das Spiel "Herr der Ringe" hat bei seinem Erscheinen Maßstäbe gesetzt. Nicht nur die wundervolle Gestaltung, auch das innovative Spielkonzept, in dem die Spieler miteinander antreten mussten, machten aus diesem Brettspiel etwas ganz Besonderes. Kein Wunder, dass zu dem Grundspiel einige Erweiterungen konzipiert wurden, um das Erlebnis noch aufregender, spannender und länger zu gestalten. Stets bemühten sich diese Erweiterungen wie auch das Grundspiel selbst, sich eng an die literarische Vorlage zu halten. Mit diesem Hintergrundgedanken entstand auch die "Schlachtfelder Erweiterung".

Während nämlich die Hobbits auf ihrem Weg zum Schicksalsberg viele Gefahren überwinden müssen, toben in anderen Teilen Mittelerdes gewaltige Schlachten. Jeder der Erfolge der einen Seite beeinflusst auch das Fortschreiten der anderen Expedition. Denn nur wenn auch Saurons Streitkräfte hingehalten oder gar besiegt werden, kann die Mission des Ringträgers Erfolg haben.

Drei zweiseitige Schlachtfeldspielpläne sind es, die in der Erweiterung enthalten sind. Auf ihnen kennzeichnet jeweils ein graphischer Ausschnitt, zu welchem Abenteuerspielplan sie dazugehören. Manch einer mag sich wundern, denn im "Herr der Ringe"-Grundspiel sind ja lediglich vier Spielpläne enthalten. Allerdings werden durch die früher erschienene Erweiterung "Die Feinde" zwei weitere Abenteuerspielpläne hinzugefügt. Hiermit fügen sich also das Grundspiel und die beiden Erweiterungen nahtlos ineinander. Besitzt man "Die Feinde" nicht, kann man die beiden Zusatzschlachtfelder problemlos weglassen.

Um die Prinzipien beider Spielbretter miteinander zu verbinden, werden schwarze Auslöserplättchen auf dem aktuellen Abenteuerspielplan verteilt. Der Spielverlauf ist wie gehabt. Bewegt ein Spieler den Spielstein auf der Hauptaktionsleiste oder den Ereignistafeln, nimmt er lediglich die Auslöserplättchen auf, an denen er vorbeizieht. Nach seinem Spielzug wendet er sich dann den Ereignissen auf den Auslöserplättchen zu. Durch diese passiert im besten Falle gar nichts, oder es erscheinen ein oder mehrere Gegner auf dem zugehörigen Schlachtfeldspielplan.

Die Bewegungen und Auswirkungen der Gegnermarker werden durch die Symbole auf den Auslöserplättchen und die jeweiligen Felder der Schlachtfelder bestimmt. Durch den Einsatz von Sonderkarten oder die dazugehörigen Gefährtenmarker Gandalf, Aragorn, Legolas, Gimli und Boromir lassen sich die einzelnen Gegner entweder aufhalten oder besiegen. Hierdurch können negative Auswirkungen vermieden und Belohnungen erspielt werden. Jedoch kann es ebenfalls passieren, dass Gegner vom Spielfeld verschwinden, ohne besiegt worden zu sein. Zu jedem Schlachtfeld gehört eine eigene Gruppe von Gegnern, die bekämpft werden müssen. Ihre Fähigkeiten, Schaden zuzufügen, sind fast immer gleich. Jedoch verändern sich die Spielbretter, je weiter das Spiel und damit die Geschichte fortschreitet. Durch den veränderten graphischen Aufbau und die steigenden negativen Auswirkungen wird das Bezwingen der Gegner stets schwieriger - je länger sie im Spiel bleiben, desto mehr Schaden können sie anrichten. Allerdings kann man durch geschicktes Besiegen bestimmter Gegner sehr große Vorteile erlangen.

In der Erweiterung sind noch sechs neue Sonderkarten und drei Gandalf-Karten enthalten, die sich direkt auf den Spielverlauf der Schlachtfelder auswirken. Dennoch bedeutet dies nicht, dass durch die Verwendung der Erweiterung der Spielerfolg leichter zu erringen ist. Hat man vormals lediglich auf zwei Spielbretter achten müssen, sind es nun drei, die nicht nur mehr Platz auf dem Tisch, sondern ebenfalls auch weitaus mehr strategisches Denken von den Spielern verlangen. Da auch hier der Verlauf zum großen Teil vom Zufall gesteuert wird, fällt es anfangs nicht leicht, Spielzüge zu planen und im richtigen Moment zu entscheiden, ob ein Gegner besiegt oder welcher Weg ihm mit einem Gefährtenmarker abgeschnitten werden soll. Vor allen Dingen muss man jedes Mal neu planen, da alle Schlachtfelder unterschiedlich aufgebaut sind.

Wer zum ersten Mal die Box öffnet, erschrickt anfangs, da die ersten Karten, die ihm in die Hand fallen, auf englisch sind. Das liegt allerdings daran, dass im Spiel ein kompletter Satz englischer, französischer und deutscher Karten enthalten sind. Auch die Spielanleitung ist dreisprachig, weshalb lediglich im Englischen die Seitenverweise stimmen. Doch das ist leicht zu verschmerzen, da die Beschreibung sehr simpel und leicht zu begreifen ist. Nach kurzem Durchlesen hat man den Spielverlauf schon verinnerlicht, zumal die Karten und Spielpläne durch die eindeutigen Symbole selbsterklärend sind. Auch fügt sich der zusätzliche Spielablauf gut in das Spielgefüge ein, da lediglich der Zug des einzelnen Spielers verlängert wird.

Die Schlachtfeld-Erweiterung fügt sich gut in das vorhandene Grundspiel ein. Sehr schön ist, dass auch die Erweiterung "Die Feinde" mit eingeplant ist, so dass man alle drei Teile miteinander verbinden kann. Natürlich wird dadurch das Erringen des Spielsieges nicht gerade erleichtert. Allerdings dürften sich, soweit man das bei dem auch durch Zufall gesteuerten Ablauf sagen kann, die negativen und positiven Auswirkungen die Waage halten. Da nun noch mehr Diskussionsbedarf bei den Spielern entsteht, verlängert sich ein einzelnes Spiel durch die Schlachtfelder zusätzlich. Auf alle Fälle ist die buchgetreue Umsetzung sehr gut gelungen, wodurch das Spielerlebnis selbst noch stimmungsvoller wird.

Erst durch die neue Erweiterung fällt auf, dass das Grundspiel doch einen großen Teil von "Herr der Ringe" unbeachtet lässt. Durch die Schlachtfelder kann man nun endlich das komplette Buch auf dem Spieltisch miterleben und -gestalten. Natürlich braucht man die Schlachtfeld-Erweiterung nicht unbedingt. Doch nach mehreren Spielen weiß man die gelungene und taktisch herausfordernde Ergänzung durchaus zu schätzen.

Daniela Hanisch



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