Edgar Allan Poes phantastische Bibliothek geht in die dritte Runde. Dieses Mal mit einem Autor der Weimarer Republik, der für lange Zeit in Vergessenheit geraten ist: Alexander Moritz Frey. Ebenso wie die anderen Bände dieser Serie hat auch dieses Buch eine limitierte Auflage von 999 Exemplaren. Da heißt es also schnell zugreifen, bevor alle Exemplare vergriffen sind.

Das Cover lädt den Betrachter ein in eine bizarre Welt, welche eine Mischung aus realer Welt und Phantastik darstellt. Insgesamt befinden sich elf Geschichten des Autors in diesem Buch.

Die Schauplätze der Geschichten wechseln immer wieder und präsentieren sich so unterschiedlich wie der Stil des Autors. Doch die Titel der Geschichten ähneln sich sehr. So beinhaltet das Buch folgende Geschichten: Verhexung, Verneinung, Verfolgung, Verwandlung, Vergeltung, Verzweiflung, Verwirrung, Verwesung, Verstrickung, Versammlung und Vermummung. Am Ende des Buches befindet sich noch ein Nachwort von Marco Frenschkowski. Das künstlerisch hochwertige Cover stammt von Mark Freier, während die Innenillustrationen von Otto Nückel sind. Das Cover ist sehr detailliert und genau gezeichnet, während die Illustrationen der einzelnen Geschichten eher an die üblichen Word-Grafiken in Schwarzweiß erinnern. Sicherlich ist die Art der Bilder Geschmackssache, doch sind einige Illustration nicht so gut, da sie zu abstrakt ist.

Die Geschichten beginnen meist in der realen Welt, wie sie ein jeder von uns kennt und driften dann durch ein seltsames Ereignis ab in die Welt der Phantastik. Dabei sind die Übergänge meist fließend, sodass man gar nicht genau unterscheiden kann, was nun real und was phantastisch ist. Dieser Übergang zeugt von einem hervorragenden Autor, der es versteht, den Leser zu beeindrucken und mit sich in eine Welt, die so ganz anders als die unsere ist, zu nehmen. So zieht Alexander Moritz Frey den Leser immer wieder in seinen Bann und man bekommt beim Lesen eine Gänsehaut, die das Resultat von Erwartung auf das Bevorstehende und Gruseln über das Geschehene ist. So kann es ängstlichen Lesern auch leicht passieren, dass sie sich nach der Lektüre in ihrem Gewächshaus umschauen, ob es dort nicht vielleicht eine alles verschlingende Pflanze gibt oder ob sich in dem Sandkasten der Kinder nicht gerade ein Toter selbst ausgräbt.

Fazit:
Mit seinen Geschichten schafft es Alexander Moritz Frey, den Leser zu fesseln und langsam in eine Welt der Phantastik zu entführen. Doch Vorsicht: Nichts für schwache Nerven!