Der englische Schriftsteller und Journalist Graham Hancock ist schon seit Jahrzehnten den Rätseln und Mysterien früherer, untergegangener Kulturen auf der Spur und verdeutlichte seine Ideen und Theorien in zahlreichen Büchern. Mit der Dokumentation "10.500 v. Chr. - Der Untergang der ersten Hochkultur" geht der Autor sogar noch einen Schritt weiter und präsentiert seinem Zuschauer ein dreiteiliges Fernseh-Feature, das seine im Laufe der Jahre gewonnenen Erkenntnisse auch visuell verdeutlichen soll.

Die Pyramiden von Gizeh, die Tempelanlage von Angkor Wat, die Stufenpyramiden in Mexiko, die rätselhaften Linien von Nazca, die steinernen Skulpturen auf den Osterinseln - jedes dieser Monumente von längst vergangenen Zivilisationen errichtet; Zivilisationen, die durch gewaltige Meere, breite Landmassen und Jahrhunderte voneinander getrennt waren. Und doch finden sich Gemeinsamkeiten zwischen den Bauten, die so offensichtlich sind, dass ein Zufall unmöglich erscheint. Maßeinheiten, Anordnungen, Symbole, die immer wieder auftreten. Die Pyramiden von Gizeh: ein Abbild des Sternenbildes Orion, wie es im Jahr 10.500 vor Christus am Himmel zu sehen war. Die alten Tempel in Mexiko, die beinahe identisch angelegt wurden. Die Sphinx, die ihren Blick zum Horizont hinschweifen lässt; dorthin, wo die Sterne einst ihr Ebenbild, das Sternbild des Löwen, an den Himmel zeichneten - im Jahr 10.500 vor Christus. Die vielen Tempel von Angkor Wat, so angeordnet, dass sie das Sternenbild des Drachen widerspiegeln - so, wie es 10.500 Jahre vor Christus am Himmel stand.
Doch die Kulturen, denen diese Monumente zugeschrieben werden, sind alle erst sehr viel später aufgetreten. Kann es sein, dass es einst eine Zivilisation gab, eine Seefahrer-Nation vielleicht, die ihre Spuren auf der gesamten Erde hinterlassen hat? Die über ein unglaublich präzises astronomisches Wissen verfügte, ein Wissen, das uns erst heute dank modernster Technologie zugänglich geworden ist? Die dieses Wissen in der Architektur ihrer Monumente verarbeitet hat?

Stück für Stück geht Graham Hancock den Verbindungen zwischen den verschiedenen frühen Hochkulturen auf den Grund, enthüllt seine Erkenntnisse und visualisiert seine einleuchtenden Ideen und Theorien durch Computeranimationen und Sternkarten. Die drei Episoden der Dokumentation - "Spiegel des Himmels", "Vergessenes Wissen" und "Frühe Seefahrer" - werden so zu einer interessanten und spannenden Reise in die Vergangenheit, die an keiner Stelle ins Fantastische abdriftet, sondern stets eine schlüssige Argumentation aufweisen kann. So entsagt Hancock zum Beispiel der Idee, dass außerirdische Lebensformen jene Monumente errichtet haben - eine These, die unter anderem von Erich van Däniken vertreten wird -, sondern sucht nach einer frühen menschlichen Hochkultur, die noch vor den Ägyptern existiert haben könnte. Das Erfreulichste an Graham Hancocks Ausführungen ist wohl aber die Tatsache, dass er zum einen sehr sachlich und nüchtern argumentiert und zum anderen zugesteht, dass viele seiner Ideen noch nicht nachgewiesen sind und sie nicht mehr sind als eine Theorie.
Die DVDs selber können ihren Käufer hingegen weniger überzeugen. Bild und Ton sind unterer Durchschnitt, das Menü wirkt billig und nach Extras sucht man vergebens. Lediglich auf der dritten DVD findet sich ein dreieinhalb Minuten langer - und durchaus nett und unterhaltsam gemachter - Greenpeace-Werbespot zur Lage der Erde.

Fazit: Graham Hancock präsentiert in "10.500 v. Chr. - Der Untergang der ersten Hochkultur" eine spannende Theorie, die er schlüssig und einleuchtend durch Argumente und Computeranimationen unterstreicht. Selbst Skeptiker und Kritiker dieser Theorie einer frühen Hochkultur können den zahlreichen auftretenden Ähnlich- und Gemeinsamkeiten nur wenig entgegensetzen.

Das Produkt kann auch unter dieser Adresse direkt beim Verlag käuflich erworben werden.