Mögen sie Fantasy? Wollen Sie selbst auch mal ein Held sein? Dann spielen Sie "Krallen & Fallen":
Hier muss man versuchen, sich drei verschiedene Schätze zu "krallen", je einen aus Bronze, Silber und Gold. Doch leider stellen die Gegner einem immer wieder "Fallen", die dieses Vorhaben erheblich erschweren.

Zuerst wird der Stapel mit den hundert Karten gemischt und jeder Spieler bekommt fünf davon auf die Hand. Der Rest bildet den Nachziehstapel. Die eigenen Karten können in den Bereich vor einem ausgespielt werden, dieser ist das Reich des jeweiligen Spielers. Der ungenutzte Bereich in der Mitte der Spielfläche ist die Wildnis, hier werden Karten abgelegt, die zum Beispiel von Monstern angegriffen worden sind. Man kann eine Karte ausspielen, indem man versucht, deren Auftrittszahl, die sich oben links auf der Karte befindet, zu erwürfeln. Hat man diese oder einen höheren Wert erreicht, ist sie im Spiel, ansonsten kommt sie auf den Ablagestapel. Genauso kann man auch Karten aus dem Spiel nehmen, nämlich die des Gegners. Dafür gibt es lediglich eine andere Zahl, nämlich die Abgangszahl. In einem Zug darf man zwei Aktionen ausführen: Ausspielen und Angreifen oder Karte tauschen. Am Ende jedes Zuges zählen die Spieler ihre Karten und sorgen dafür, dass alle wieder fünf Karten auf der Hand haben. Meistens zieht man welche nach, es kommt aber auch vor, dass man eine oder mehrere Karten abwerfen muss. Sobald ein Spieler je einen Schatz einer Farbe in seinem Reich ausliegen hat, ist das Spiel beendet und er hat gewonnen.

Es geht wild zu bei "Krallen & Fallen". Man versucht Schätze auszuspielen, um zu gewinnen, diese werden aber immer wieder von den Gegnern angegriffen. Monster klauen die Karten, die Schatzkarten werden von Dieben gestohlen oder ein hinterhältiger Piff- oder Paff-Zauber sorgt dafür, dass einem böse Dinge zustoßen.

Es braucht einige Zeit, bis man das Spiel richtig beherrscht, denn auch wenn es extrem leicht zu erlernen ist, muss man erst verstehen, wie man es am besten spielt. So sollte man zum Beispiel nicht seinen Gegner pausenlos angreifen, denn dann zieht sich die Spielzeit unglaublich in die Länge. Des Weiteren ist es wichtig, dass man seine Schätze und Karten mit Sonderfunktionen gut schützt, sonst können diese vom Gegner im Nullkommanichts aus dem Spiel genommen werden. Außerdem muss man sich die Funktionen der jeweiligen Karte genau durchlesen und das, was man plant, auch seinen Gegnern sagen. Das geht in den ersten Runden noch sehr zäh vonstatten. Erst nach und nach hat man ungefähr gespeichert, wie ein Monster funktioniert oder was bestimmte Orte bewirken und kann die Spielschritte dann flüssiger umsetzen. Eine kurze Zusammenfassung der Sonderfunktionen wäre hier vielleicht hilfreich gewesen.

Optisch ist das Spiel ein wahres Vergnügen. C. Aaron Kreader hat die Karten designt und die Illustrationen erstellt. Seine comicartigen Zeichnungen machen einfach Spaß. Auch der Humor der Kartenzeichnungen und -beschreibungen trägt zum Vergnügen bei. So gibt es zum Beispiel den Dunkel-Zauber, bei dem man lediglich eine große, schwarze Wolke sieht, aus der zwei Füße ragen und zwei verwirrte Augen herausschauen, der Vampir trägt eine Sonnenbrille, der Goblin-Plünderer ist gerade mit dem Finger in seiner Nase beschäftigt und die Piff-, Paff-, Zapp- und Krabumm-Zauber sorgen schon wegen ihrer Namen für gute Laune.

Insgesamt kann man sagen, dass "Krallen & Fallen" zwar sehr hochwertig, humorvoll und individuell gestaltet wurde, das eigentliche Spiel aber leider eine sehr lange "Einarbeitung" erfordert. Außerdem ist es zu zweit nur mäßig spannend, erst ab dem dritten Spieler kommt Schwung in die Sache.