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 Hände weg von Mississippi


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Emma ist froh, dass ihre Mutter und ihr Lover mal wieder etwas anderes in den Ferien vorhaben, als gemeinsam mit ihr zu verreisen. So kann sie - wie jedes Jahr - sechseinhalb Wochen bei ihrer Oma verbringen. Hier fühlt sie sich zu Hause, hier fühlt sie sich wohl. Doch diesmal ist alles anders: Der alte Klepperbusch, Nachbar und wohl auch Geliebter der Oma, ist gestorben.
Seine alte Haflinger-Stute Mississippi steht nun ganz allein im Stall. Als Emma dem geliebten Gaul einen Besuch abstatten will, steht bereits der Schlachter vor dem Hof Klepperbuschs. Albert Gansmann, der ekelhafte Neffe und Alleinerbe des Alten, will das Pferd umbringen.
Emma eilt zu ihrer Oma und die beiden beschließen, das Pferd zu kaufen. Neffe Albert, von einem Freund Emmas Alligator getauft, hat nichts dagegen, wenn die beiden mehr bieten als der Schlachter.
Oma kauft das Pferd und schenkt es Emma. So ist das Mädchen plötzlich Besitzerin eines ausgewachsenen Pferdes. Wenn Mississippi sie jetzt auch noch auf ihren Rücken ließe, wäre alles perfekt. Reiten konnte das Pferd aber nur der alte Klepperbusch - alle anderen wirft der Gaul sofort ab.
Aber warum setzt der Alligator plötzlich alles daran, das Pferd wieder zu bekommen, schreckt nicht mal vor Erpressung, Hausfriedensbruch und Diebstahl zurück?

1997 schrieb Cornelia Funke das Kinder- und Jugendbuch "Hände weg von Mississippi". Zehn Jahre später verfilmte Detlev Buck diesen Bestseller mit einer Riege ausgezeichneter Schauspieler. Unter anderem spielen Katharina Thalbach und Christoph Maria Herbst mit. Auffallend, dass bis in die kleinsten Nebenrollen ausgesuchtes Personal zugegen ist. So spielt die wirklich uralte Volksschauspielerin Heidi Kabel eine der verschrobenen Nachbarinnen, Detlev Buck den nicht minder seltsamen, mit einem riesigen Schmerbauch verunstalteten Dorfpolizisten.

Und was Regisseur und Darstellerriege abliefern, gehört zum Besten des Kinojahres. Der Film ist fantastisch gefilmt - in dieser Landschaft möchte man auch seine Sommerferien verbringen -, die Musik locker flockig, die Geschichte spannend und lustig zugleich.
Hat man das Buch von Cornelia Funke gelesen und sich über den humorvollen, liebevollen Ton gefreut und vor Spannung in den Buchrücken gebissen, freut man sich auf jede Filmminute und befürchtet eklatante Kürzungen - doch weit gefehlt, der Film ist noch besser. Nicht nur, weil Katharina Thalbach als Oma Dolly und Zoë Mannhardt als Emma grandios spielen, nein, vor allem dank Christoph Maria Herbst. Wie er den Fiesling Albert Gansmann gibt, ist eine Augenweide. Er macht den Film zu einem unvergesslichen Ereignis.

Und hat man den Film gesehen, staunt man über die Liste der Extras. Nicht nur die Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte macht sich gut, auch der Audiokommentar von Detlev Buck und Katharina Thalbach ist sehr gelungen - man sieht sich den Film ohne zu zögern ein zweites Mal an. Auch die Interviews und ein fantastisches "Making of" sind zu bewundern.

Kinder ab acht Jahren und ihre Eltern werden ihre helle Freude an dieser DVD haben, zumal deren Bild- und Tonqualität exquisit sind. Auch die fast siebzehn Euro gehen in Ordnung - aber nur in Anbetracht des Gebotenen.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 4009750217177 | Laufzeit: 96 Minuten | Preis: 16,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch für Hörgeschädigte | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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