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 Killmore

... was niemand wissen darf


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Marie Kermeur und Lucas Fersen sind glücklich verlobt. Gemeinsam wollen die beiden Polizisten ihre Hochzeit auf der irischen Insel Killmore feiern. Denn dort lebt die Familie von Maries verstorbener Mutter, die sie vorher noch nie gesehen hat. Nun aber nehmen die Sullivans regen Anteil an ihrem Leben, statten die Hochzeit prächtig aus und lassen es sich nicht nehmen, ihr das rote Hochzeitskleid der Sullivans zu überlassen. Und obwohl Maries ehemaliger Verlobter Christian die Hochzeit besucht, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen, Lucas zu heiraten, ist sie bald schon Marie Fersen.

Der erste Schatten auf ihre Hochzeit fällt, als Maries Cousine Alice tot aufgefunden wird. Seltsamerweise trägt sie das rote Hochzeitskleid der Sullivans. Auf ihrer Brust aufgebrannt ist das Zeichen der scharlachroten Königin von Killmore, die der Legende nach all ihre Söhne ermordet haben soll. Seltsame Zeichen erscheinen auf dem Meer und es sieht so aus, als würde sich die Legende wiederholen.

Doch Marie und Lucas glauben nicht an eine wieder auferstandene Legende. Stattdessen vermuten sie, dass jemand verhindern will, dass der Schatz der scharlachroten Königin gefunden wird, und nach und nach jedes Mitglied der Sullivans ermorden wird. Doch stets ist der Mörder einen Schritt weiter als die findigen Ermittler. Zusätzlich tauchen alte Familiengeheimnisse auf, die weitere Verwirrung stiften. Und es scheint, als wäre Lucas nicht derjenige, der er zu sein vorgibt. Hatte also Christian mit seiner Warnung Recht, dass es falsch war, ihn zu heiraten?

"Killmore" führt die Ereignisse des Thrillers "Dolmen" logisch fort. Allerdings ist es nicht nötig, das Erstlingswerk der Autoren zu lesen, um bei dieser Geschichte mitzukommen. Und andererseits liest man nach der Lektüre ganz sicherlich kein zweites Buch dieses Autorenpaars mehr. Denn so mysteriös und teilweise sogar spannend das Buch beginnt, so fix baut es auch ab. Die Autoren Jamet und Le Pezennec scheinen zu meinen, dass der Leser in jedem Kapitel eine ungeheure Wendung, einen Knaller oder einen Mord benötigt, um bei der Stange zu bleiben. Also stopfen sie diesen Thriller mit tausend Wendungen und abenteuerlichen Verwicklungen so zu, dass kein Platz für Atmosphäre oder Spannung bleibt. Stattdessen taucht hier ein Doppelgänger auf, dort passiert ein weiterer Mord oder noch ein Familiengeheimnis wird aufgedeckt. Fast als wäre man in einer seichten Fernsehserie, die ihre Zuschauer mit Cliffhangern vor der Werbung bei Laune halten müsse. Dass die beiden Autoren hauptsächlich Drehbücher geschrieben haben, verwundert da nicht.

Doch der Leser hält tapfer durch, denn schließlich kann der Thriller immer noch besser werden. Das wird er aber nicht. Welche abenteuerliche oder auch klischeehaft seltsame Wandlung er annehmen könnte, er tut es und schraubt damit sein Niveau immer weiter bis ins Bodenlose. Jeder, der intelligente Thriller mag, wirft dieses Machwerk schaudernd weg. Nein, da gab es schon miese Nachmittagsfilme mit besserer Geschichte.


Daniela Hanisch



Hardcover | Erschienen: 01. Juni 2008 | ISBN: 9783426663028 | Originaltitel: Les oubliés de Killmore | Preis: 19,95 Euro | 504 Seiten | Sprache: Deutsch

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