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 Riddick - Chroniken eines Kriegers

Director’s Cut


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Riddick versteckt sich seit fünf Jahren auf dem Eisplaneten "U.V.6.". Doch Kopfgeldjäger Toombs spürt den gefährlichen Einzelkämpfer auf. Riddick gelingt es, Toombs Raumschiff in seine Gewalt zu bringen. Er zwingt ihn, seinen Auftraggeber zu enttarnen. Der Unbekannte lebt auf "Helion Prime". Riddick macht sich auf den Weg dorthin, denn er ahnt, wer ihn zu sprechen wünscht: Abu "Imam" al-Walid. Der Mann, den Riddick zusammen mit der kleinen Jack von "Pitch Black" rettete.
Nur Imam wusste, wo Riddick sich versteckt hielt. Imam und dessen Verbündete Aereon, Botschafterin der Elementals, haben Riddick hergelockt, um ihn für ihre Sache zu gewinnen: Die Necromonger sind auf ihrem zerstörerischen Weg durch die Galaxis kurz vor Helion, um auch hier ihr Ziel fortzusetzen: auf jedem bewohnten Planeten die Bevölkerung zu versklaven oder den Planeten zu zerstören.
Die Necromonger suchen das Underverse, einen Ort, wo die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen. Ihr Anführer, der Lord Marshal, ist dort gewesen und besessen von dem Ziel, alle Menschen des Universums zu versklaven und an der absoluten Macht, die das Underverse verspricht, teilhaben zu lassen.
Einzig die Furianer fürchtet Lord Marshal. Diese Rasse lässt er verfolgen und vernichten, wo er nur kann, da eine alte Prophezeiung besagt, dass ein Furianer den Anführer der Necromonger töten wird.
Aereon eröffnet Riddick, dass er einer der letzten Furianer und seine Aufgabe der Kampf gegen die Necromonger sei. Doch Riddick interessiert sich nur für das Schicksal von Jack. Die einzige Frau, die er je liebte und die er, um sie nicht zu gefährden, verlassen musste. Doch Jack ist auf "Crematoria", dem schrecklichsten Gefängnisplaneten des Universums, spurlos verschwunden.

David Twohy begann im Jahr 2000 mit "Pitch Black - Planet der Finsternis" eine Science-Fiction-Trilogie, die Vin Diesel zum Superstar machte. 2004 folgte der zweite Teil. "Riddick - Chroniken eines Kriegers" spielt fünf Jahre nach den Ereignissen von Pitch Black und greift das Schicksal der drei Überlebenden auf. In seinem zweiten Film über den Antihelden Riddick verfasste Twohy das Drehbuch und scheute keine Mühen und Kosten für sein erklärtes Lieblingsprojekt. Am Ende kostete der Film das Studio 130 Millionen Dollar Produktionskosten. Eingespielt hat der Film jedoch nur 109 Millionen. Ein Flop also? Es sah zunächst so aus, aber die Vermarktung der DVD erwies sich als riesiger finanzieller Erfolg. Die DVD wurde am ersten Tag 1,5 Millionen Mal verkauft. Und zur Überraschung der Fangemeinde erschien im November 2006 ein "Director’s Cut", eine um fünfzehn Minuten verlängerte Filmfassung.
Die Kritiken - anfangs eher hämisch und ablehnend - wandelten sich. "Pitch Black" genießt mittlerweile, völlig zu Recht, Kultstatus. Und auch "Riddick - Chroniken eines Kriegers", anfangs als reines Action-Spektakel belächelt, erfährt eine späte Rechtfertigung. Der Film glänzt zwar nicht mit Logik und ausgefeilter Story, aber die Effekte, der grafische und filmische Entwurf einer düsteren und umkämpften Welt sind exzellent. Sehr gelungen ist auch die Charakterzeichnung des unfreiwilligen Helden Riddick. Er ist ein Anti-Held, ein Bösewicht, ein Mörder, der in eine Rolle gedrängt wird, die er mit innerem Widerstand und verzweifelter Gegenwehr doch ausfüllt und mit beeindruckend stoischer Gemütslage perfekt zu bedienen weiß. Und Vin Diesel, sicherlich nicht der beste Absolvent einer Schauspielschule, eher ein kraftstrotzender, durchtrainierter Autodidakt, ist die perfekte Besetzung. Seine Stimme (vor allem im Original, aber auch in der deutschen Synchronisation) ist erfurchtgebietend und seine Präsenz unbestreitbar beeindruckend. Die Rolle verlangt ihm aber auch keine hamletreife, differenzierte Darstellung ab, sondern eine einfache, geradlinige, nichtsdestotrotz aber souveräne Action-Rolle.
Auch seine Schauspielkollegen sind durchweg gut, ob Judi Dench als Aereon, Colm Feore als Lord Marshal, die grandiose Thandie Newton oder Karl Urban als Vaako. Sie überzeugen in ihren leider eher eindimensionalen Rollen. Hinzu kommt eine teils etwas zu pompöse Musik, die die Bilder und Geschehnisse jedoch gekonnt untermalt.
Highlight und zentrale Leistung des Regisseurs und seines Teams aber sind die Computersimulationen der verschiedenen Welten. Selten sind derart realistische, glaubhafte und beeindruckende Ansichten kreiert worden. In Perfektion haben die Computeranimationen eine neue Welt entstehen lassen. Kostüme und Kulissen ergänzen dieses Bild.

Die hier besprochene längere FSK16-Version ist homogener als die gekürzte FSK12-Variante. Die meisten eingefügten Szenen beschäftigen sich mit der Vergangenheit der Furianer und geben Einblick in die Motivation Riddicks. Diese Szenen sind zwar eher kitschig und mystisch überhöht, geben der Geschichte um diesen gnadenlosen Krieger aber mehr Tiefgang und vor allem Zusammenhang. Auch die scheinbar hellseherisch erlangte Informationslage der einzelnen Figuren wird durch verschiedene Szenen erklärt und begründet. Im Gegensatz zu den meisten verlängerten Filmfassungen, finden sich hier keine grausamen Schnipsel, hinzugefügten Splatterszenen oder sadistische Einschübe. Das Hauptgewicht ist auf erklärenden, weiterführenden und verbindenden Szenen gelegt worden und die neue Einordnung in FSK16 eher fraglich. Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte diese Version erwerben. Zusätzlich zur Kinofassung lohnt der "Director’s" Cut aber nicht, auf einen Großteil dieser Szenen kann man auch verzichten.
Die Liste der Extras ist lang, doch einzig die nicht verwendeten Szenen sind für Riddick-Fans unverzichtbar.

Fazit: Dieser Film beeindruckt seine Zuschauer mit einem grandiosen Weltenentwurf. Was Zeichner, Kulissenbauer und Computergrafiker hier bieten, ist einmalig. Weniger perfekt ist die Story und die ihr innewohnende Logik. Hier ähnelt der Film eher einem Comic denn einem verfilmten Roman. Sind die Schauspielerleistungen auch gut, bietet sich wenig Gelegenheit, um wirklich zu glänzen. Für Fans von "Pitch Black", Vin Diesel und Science-Fiction-Filmen ein Muss, bietet er Menschen, die diesem Genre wenig abgewinnen können, zu wenig.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2006 | FSK: 16 | ISBN: B000IOMW72 | Laufzeit: 129 Minuten | Originaltitel: The Chronicles of Riddick - Director’s Cut | Preis: 9,89 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Eglisch für Gehörlose | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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