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 Herr Eichhorn und der erste Schnee


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Herr Eichhorn hat noch nie eine Schneeflocke gesehen. Er kennt den Winter nur aus den Schilderungen eines Freundes. Doch wie fühlt sich Schnee an, wie ist der Winter und was ist das Besondere an einer Schneeflocke?
Er weiß nur, dass sie weiß, kalt, feucht und weich ist. Herr Eichhorn beschließt, auf den Winter zu warten. Diesmal wird er nicht einschlafen, ganz bestimmt nicht. Und da auch der Igel und der Bär den Winter einmal erleben wollen, beschließen sie zu dritt zu warten.
Doch wie erkennt man eine Schneeflocke? Merken die drei überhaupt, wenn es Winter geworden ist? Sie machen sich auf die Suche nach der ersten Schneeflocke. Doch die drei Tiere finden ganz verschiedene Sachen. Wie erkennt man denn nun, wie eine wirkliche, echte Schneeflocke aussieht?

Sebastian Meschenmoser legt nach "Fliegen lernen" und "Herr Eichhorn und der Mond" sein drittes Bilderbuch vor. Für ein Bilderbuch fällt die enorme Dicke von vierundsechzig Seiten auf, zumal sehr wenig Text vorhanden ist. Dem zu Folge lebt dieses Buch auch eindeutig von seinen Zeichnungen. Die Idee des kleinen Eichhörnchens, dass endlich einmal den Winter erleben will (biologisch gesehen nicht ganz korrekt, Eichhörnchen wachen des Öfteren während des Winters auf und suchen ihre verschiedenen Vorratslager auf, die sie im Laufe des Sommers und Herbstes angelegt haben) ist gekonnt erzählt und mit einigen netten Einfällen sehr lustig und unterhaltsam geraten.

Doch das wirklich Faszinierende, die Kinder fesselnde und auch den erwachsenen Betrachter nachhaltig Beeindruckende dieses Bilderbuches sind die wunderschönen Zeichnungen. Diese Bilder sind Kunstwerke. Auch wenn sich dies äußerst hochtrabend und übertrieben anhört: Jede einzelne Seite dieses Buches ist ein handsigniertes Meisterwerk. Die Fähigkeit des Autors, in den teils groben, teils äußerst fein gezeichneten Bildern die Gefühle der Tiere, ihre inneren Stimmungen, Bewegung und Stille zu vermitteln, ist bewundernswert. Beobachtet man während des Vorlesens die kleinsten Zuschauer - ab vier Jahren ist dieses Bilderbuch einsetzbar - spürt man an ihren Reaktionen, ihrer inneren Anteilnahme, ihrer Begeisterung und ihre spontanen Freude, dass hier ein ganz besonders seltener Vorgang geschieht: Die Kinder verlieben sich in die Charaktere, bewundern ihren Willen und ihre hilflose Art, sich den Winter vorzustellen. Sie vertiefen sich derart in diese Geschichte, dass sie kaum wieder auftauchen und zurückblättern, noch einmal von vorne beginnen und ein mehrmaliges Vortragen einfordern.
Selten ist ein so einhelliges Urteil von allen nur denkbaren Altersklassen über ein Bilderbuch ergangen wie in diesem Fall: Hier handelt es sich um ein Meisterwerk!

Da der Preis für das Gebotene äußerst gering ist und wirklich jeder Käufer, ob vier, zehn oder vierzig Jahre alt, begeistert sein wird, kann man nur hoffen, dass dieses Buch zu einem Bestseller wird. Es ist einzigartig.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. September 2007 | ISBN: 9783480223596 | Preis: 9,95 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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