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Die Kluft zwischen Grafikern und Nicht-Grafikern ist bisweilen sehr groß. Der eine hat kreative Ideen und ist begeistert von diesen, der andere kann höchstens mit "gefällt mir" oder "mag ich nicht" antworten, ohne es begründen zu können. Doch manchmal ist es zwingend nötig, dass man genauer beurteilen kann, was genau einem warum gefällt oder eben nicht. Für diese Fälle ist das Buch "Grafik für Nicht-Grafiker" erschienen.
Der Grafik-Designer und Fotograf Frank Koschembar erklärt leicht verständlich, was die Grundlagen für gute Gestaltung sind und beginnt hierbei wirklich am Anfang von allem.
Einem kurzen Vorwort über den Sinn und Zweck des Buches folgen diese Kapitel:
- Die Schrift
- Die Farbe
- Das Bild
- Das Layout
- Technischer Diskurs
- Praxisbeispiele
[justify] Wie schon erwähnt, bringt Kochembar dem Leser hier wirklich die Grundlagen näher; diese Grundlagen machen das Buch auch für diejenigen geeignet, die durch Studium und Ausbildung mit dem Gebiet in Berührung kommen und die Grundlagen leicht verständlich versammelt haben wollen.
Alle Kapitel enthalten viele Bilder und Beispiele, die deutlich machen, wie man Schrift oder Layout am besten anlegt, um einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Die Praxisbeispiele sind ebenfalls sehr willkommen, werden hier doch verschiedene Möglichkeiten unter anderem zur Visitenkarten-, Briefbogen-, Umschlag- und Anzeigengestaltung gegeben.
Der letzte Abschnitt des Buches passt nicht unbedingt zum Thema, ist allerdings sehr gelungen und lustig: Satirisch stellt Koschembar hier den Arbeitsablauf in einer Werbeagentur da. Es mag überspitzt erscheinen, ist aber wirklich beängstigend zutreffend aus dem Leben gegriffen. So verstehen Kunden vielleicht besser, warum ihre Agenturpartner übermüdet im Pitch sitzen, wärend die Agenturmitarbeiter mal einen anderen Blick auf ihre Arbeitsweise erhalten. Ändern wird es nichts, aber es ist lustig.
Für diejenigen, die wirklich aus beruflichem Interesse ein besseres Gespür für gute Gestaltung bekommen wollen, ist dieses Buch schon fast zu grundlegend. Die Erfindung der Schrift, Techniken der Papierherstellung, Drucktechniken und weiteres sind zwar sehr interessant, haben aber mit der eigentlichen gestalterischen Aufgabe wenig zu tun. Es schadet nicht, sich auf diesen Gebieten auszukennen, für die Zielgruppe wären allerdings umfangreichere Erklärungen zu gutem Layout oder gelungener Bildsprache wichtiger gewesen.
Diese Bestandteile sind natürlich auch enthalten, allerdings nicht so ausführlich, wie man es sich wünschen würde.
Dennoch ist "Grafik für Nicht-Grafiker" ein gutes Einsteigerbuch auf dem Gebiet der Grafik, wobei Einsteiger hier wirklich wörtlich gemeint ist. Menschen mit ein wenig Vorwissen oder Erfahrung sollten sich besser nach fortgeschritteneren Büchern umsehen.