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Interview mit einem Profikiller
Interview mit Steven Caine
Hallo Caine, zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie sich die Zeit nehmen wollen, meine Fragen zu beantworten.
Ich bin vertraglich dazu verpflichtet, danken sie lieber dem Produzenten, Günter Merlau, für die Knebelverträge, die er mir aufgedrückt hat. Wenn?s nach mir ginge, könnten Sie sich Ihre Interview-Fragen in den?

Okay, äh, kommen wir gleich zur Sache:
Wann haben Sie zum ersten Mal getötet und wie war das für Sie?

Die Antwort darauf scheint alle mächtig scharf zu machen, wie?
Wieso soll das für mich anders gewesen sein als für irgendjemand anderen? Die ersten Male ist Töten so angenehm, wie die Kotze vom Nachbarn in seine Lieblings-Teetassen zu füllen. Nach dem dritten oder vierten Mal hat man sich daran gewöhnt, ab dem zehnten Mal macht es quasi Spaß. Aber im Grunde müsstet ihr das ja wissen, denn wenn man es genau nimmt, tötet jeder Einzelne in der westlichen Welt jeden Tag Dutzende in der Dritten Welt. Wie war das für euch?

Wann wurden Sie zum professionellen Auftragskiller und wer war Ihr erster Kunde?
Ich habe einem Typen aus der Klemme geholfen, eigentlich wollte ich nur in Ruhe pinkeln ? Na ja, weil die, die ihn am Arsch hatten, keine Ruhe gaben, habe ich ein bisschen für Ruhe gesorgt ? Na ja, das hat dem einen das Leben gerettet, den anderen das Leben gekostet und mir 10.000 Dollar eingebracht. Das war quasi mein erster Auftrag.

Wo haben Sie das Töten gelernt?
Das Töten ist ein Handwerk wie jedes andere. Haben Sie Ihren Bäcker schon mal gefragt, wo er das Brötchenbacken gelernt hat?
Meine Jugend war voll von ? Erfahrungen in diesem Bereich, später habe ich meine "Technik" beim Militär vervollkommnet. Als Meister des Mordens würde ich mich erst seit meiner Selbständigkeit bezeichnen.

Welche Waffe benutzen Sie am liebsten?
SWS 2000, deutsches Präzisionsgewehr, solche Meisterstücke werden in den USA überhaupt nicht hergestellt. Waffen könnt ihr bauen, ihr Deutschen ?

Im Basilisk-Verlag werden Ihre Abenteuer in schriftlicher Form veröffentlicht und die Firma LAUSCH hat sich der literarischen Vorlage angenommen, um daraus phantastische Hörspiele zu machen. Inwieweit unterscheiden sich die CDs von den Romanen?
Soweit ich gehört habe, basieren die Hörspiele nur auf ungefähren Handlungsvorgaben und Merlau hat dieses Gerüst mit Dialogen und Charakteren gefüllt. Ich sehe sowieso lieber alte Filme.

Sind Sie mit der Dokumentation Ihrer Erlebnisse (sowohl schriftlich als auch akustisch) zufrieden?
Hier geht?s um Verträge, Geld und Geschäfte. Meinen Sie, ich habe mir diesen Schund komplett angehört, geschweige denn durchgelesen?
Phantastische Hörspiele, pff, wer?s braucht. Ich kann Ihnen nur raten, mal was Anständiges zu lesen.

Wie fühlt es sich an, von dem wahnsinnigen Geist eines außerirdischen Schlächters übernommen zu werden?
Na, wie wohl? Wie dein erstes Mal von hinten. Beschissen. Als ob einer ständig mit einem Pürierstab in deinem Gehirn herumdrückt.

Sind Sie den Kyan?Kor dankbar, dass sie Sie vor dem endgültigen Tod errettet haben?
Dankbar? Den Kyan?Kor? So dankbar, wie die Iraker ihren amerikanischen "Befreiern", würde ich sagen.

Empfinden Sie so etwas wie Sympathie für die Aliens?
Sympathie ist ein großes Wort für eine Beziehung, die sich auf Befehlen und bedingungslosem Gehorsam gründet. Aber irgendwie sind mir die Kyan?Kor-Arschkrampen näher als die Aganoi. Weiß der Teufel, warum ?

Wie würden Sie einem Außenstehenden am ehesten die Kyan?Kor oder die Aganoi beschreiben?
Die Kyan?Kor sind ein blauschuppiges, über zwei Meter großes Volk von Außerirdischen, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Die Aganoi sehen aus wie eine Mischung aus Streuselkuchen und Aalschleim ? die riechen auch so. Ach ja, auch auf Weltherrschaft aus, scheint man diesen Sommer zu tragen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich sehe gerne alte Filme. Filme mit Jerry Lewis, Doris Day, Audrey Hepburn, schöne, lustige Geschichten, nicht so?n Mist wie die Sachen von LAUSCH. Ich sammle auch ein bisschen ? Original-Kopien, Requisiten, Autogrammkarten, na ja so Sachen eben.

Wie sah ein "normaler" Arbeitstag im Leben von Caine aus, bevor er zum Amulettträger wurde?
Wie in allen anderen selbständigen Berufen besteht der Hauptbestandteil der Arbeit aus Akquise, Marketing und Werbung. Ich habe jetzt sogar einen Pod-Cast auf www.stevencaine.de mit Flashfilmchen eingerichtet, der jede Woche erneuert wird. Was für ?ne Scheiße!

Wie und wo wohnen Sie? Wohnen Sie allein?
Derzeit muss ich oft umziehen; lebe meistens in Hotels und billigen Unterkünften, wo keiner genau nachfragt. Ich hatte mal ?ne schöne Wohnung, eine Katze, Filmplakate an der Wand ? na ja, das ist wohl für immer vorbei. Natürlich lebe ich allein, meinen Sie, ich könnte solch ein Leben jemandem an meiner Seite antun? Da wäre auch niemand.

Wenn Sie die Wahl hätten: Würden Sie in Ihrem Leben wieder alles genau so machen wie bisher?
Die Frage setzt voraus, dass man eine Wahl hat, zu tun oder zu lassen, für was man sich entscheidet. Immer mehr Forscher sind der Meinung, dass das willentliche Handeln eine Illusion ist. Wenn Sie meinen, ob ich mir etwas anderes gewünscht hätte, dann kann ich nur sagen: JA!

Was können oder wollen Sie uns über den Menschen Caine verraten, was wir in den Romanen oder in den Hörspielen nicht erfahren werden?
Nichts.

Zum Abschluss möchte ich Sie fragen, ob Sie etwas Ihren Fans mitteilen möchten, beziehungsweise denjenigen, die sich Sie als Idol erwählt haben?
Idol? Wenn ein dummes Arschloch wie ich ein Idol ist, na dann gute Nacht allerseits. Sucht euch richtige Idole, so wie Curtis Mayfield oder Barry White.

Steven Caine, ich bedanke mich für dieses Interview und wünsche Ihnen bei Ihren weiteren Abenteuern alles Gute und viel Erfolg. Waidmannsheil.
Bist?n ganz Witziger, was? Na denn, Mahlzeit zusammen.
Geführt von Florian Hilleberg