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 Kunstführer für Beginner: Malen mit Ölfarben


Cover
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Anspruch
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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Jeder große Künstler der vergangenen Jahrhunderte arbeitete mit Ölfarben. Die Farben bleichen nur geringfügig aus und bieten eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Allerdings sind Ölfarben auch ungnädig mit Anfängern. Schnell verzweifelt man und nimmt dann doch wieder andere Farben, da einem das Malen mit Ölfarben fast unmöglich scheint. Eine gute Einführung kann das frustrierte Aufgeben verhindern. In der Edition Michael Fischer ist das vorliegende Buch erschienen, welches versucht, diesem Anspruch gerecht zu werden.

Das Buch unterteilt sich nach der einseitigen Einleitung in zwei große Bereiche. Der erste Bereich beschäftigt sich mit dem Material und den Techniken, der zweite Bereich mit praktischen Übungen. Das Ende des Buches bildet eine Seite über Francisco Pacheco.

Der erste Bereich des Buches beinhaltet Kapitel über die Farben und deren Bestandteile, Pinsel, Bindemittel und Verdünnungsmittel und das Arbeiten mit verschiedenen Farbtypen wie deckenden Farben und Lasuren. Dazu bekommt man aufgezeigt, wie die erste Grundpalette eines Künstlers aussehen kann und welche Techniken es zur Untermalung gibt. Am Ende des ersten Bereichs lernt man, wie man den Untergrund vorbereitet und mit Spachtel und auf dunklem Untergrund malt.

Der zweite Bereich des Buches enthält insgesamt acht praktische Übungen und sechs Seiten über bestimmte Effekte. Angefangen von monochrom gemalten Stillleben über Abstufungen, Farbakzente, Lasuren, flache und deckende Farben geht es bis zum Malen mit Spachtel und einem Interieur auf farbigen Untergrund. Die erklärenden Seiten zu den Effekten beleuchten gewisse Techniken, die am besten direkt auf die Übungen angewandt werden.

Betrachtet man zuerst das Inhaltsverzeichnis, so muss man sagen, dass die Einteilung nicht konsequent gemacht wurde und man daher nur selten etwas dort findet, wo man es sucht. Natürlich beginnt man mit den Materialien und stellt sie vor, doch danach geht es drüber und drunter. Die kompletten Erklärungen zu den Effekten wären im ersten Teil, in dem ebenfalls Techniken erklärt werden, besser aufgehoben. Dafür gibt es im ersten Teil des Buches aber auch vier Kapitel, die mit "Praktische Übung" beginnen. Der zweite Teil des Buches heißt rein zufällig ebenso, so dass sich hier die Frage stellt, was diese vier Kapitel im ersten Bereich zu suchen haben.

Liest man das Buch durch, so ergibt die Anordnung in dieser Reihenfolge durchaus einen Sinn. Man lernt Stück für Stück und bekommt zusätzliche Informationen direkt dort, wo man sie auch anwenden kann. Man hätte einfach nur diese Einteilung in die zwei Großbereiche weglassen sollen, da sie irreführend, inkonsequent durchgeführt und schlecht ist - man kann es nicht anders ausdrücken.

Die Erklärungen sind durchschnittlich. Hat man sich erst einmal die Materialien besorgt, so sollte man Stück für Stück das Buch durcharbeiten und sich mit den einzelnen Themen vertraut machen auf der Leinwand - die übrigens bei den Materialien vergessen wurde, obwohl sie durchaus ein Kapitel wert gewesen wäre. Man kann das Buch als kleine Hilfestellung zum Erlernen der Ölmalerei betrachten. Allerdings ist das Buch nicht überzeugend. Das, was da ist, ist durchschnittlich, aber könnte durchaus mehr sein. Zwischen diesem Buch und dem Buch "Malen mit Aquarellfarben" aus der gleichen Reihe liegen trotz gleichem Autor Welten - sehr zum Nachteil dieses Buches.

Vera Schott



Hardcover | Erschienen: 01. September 2007 | ISBN: 9783939817130 | Preis: 12,90 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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