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 Detektiv Conan, Band 56: Detektiv Conan Band 56


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Im ersten Fall ist Kogoro Mori Gast bei einem berühmten Mystery-Schriftsteller. Am morgigen Tag soll er ihm in seiner TV-Serie Rede und Antwort stehen. Doch alle Vorbereitungen sind Makulatur - am nächsten Tag findet Conan eine Leiche. Aber wie ist der Täter aus dem hermetisch abgeriegelten Raum entkommen?
Fall Zwei spielt inmitten eines einsamen Waldgebietes, in das es die "Detective Boys" und Professor Agasa verschlagen hat. Doch unvermittelt findet die Schar ein einsames Haus. Eine alte Frau, die die Kinder an eine Hexe erinnert, öffnet. Sie zeigt sich wenig erfreut über die späten Gäste, zumal wenige Minuten später noch eine junge Frau mit ihren zwei Begleitern erscheint. Mitten in der Nacht wird Conan von einem entsetzlichen Schrei geweckt. Er findet die blutüberströmte Leiche der jungen Frau, nicht aber irgendwelche Spuren der Tatwaffe oder des Mörders.
Conan ist auf der Spur von Eisuke Hondo. Sie geistert schon seit einigen Wochen in der Nähe herum und scheint sich brennend für das Schicksal von Rena Mizunashi zu interessieren, dem Mitglied der "Schwarzen Organisation", die immer noch ohne Bewusstsein in einem Hospital Tokios liegt - streng bewacht von der japanischen Polizei. Conan vermutet, dass Eisuke die jüngere Schwester Renas ist oder im Auftrag der "Schwarzen Organisation" die Suche gestartet hat. Nun hat Conan endlich eine Spur. Es existiert ein Foto von Eisuke und ihrem Vater. Doch als Conan mit Professor Agasa unter einem Vorwand die Wohnung des Mannes betritt, der die Fotografie in seinem Album hat, stellen sie fest, dass wenige Minuten zuvor ein Dieb in der Wohnung war und sämtliche Alben mitgenommen hat. Auch die digitalen Bilderordner auf der Festplatte sind gelöscht. Ist ihnen etwa die "Schwarze Organisation" auf die Schliche und zuvor gekommen?
Ran Mori versucht Herrn Ano zu erreichen. Der ist glühender Fan von Rena Mizunashi und soll das Foto der großen Schwester Eisukes begutachten. Doch der Angerufene herrscht Ran nur an und legt auf. Conan ist besorgt und beschließt, mit den anderen die Mutter Anos zu befragen, die ganz in der Nähe wohnt. Die alte Dame ist sehr besorgt und berichtet von finanziellen Problemen, die ihr Sohn seit kurzem hat. Gerade wollte sie aufbrechen, um ihm eine größere Summe von ihrem Konto zu überweisen. Conan fragt sich, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht.


Auch im nunmehr sechsundfünfzigsten Manga-Band von Gosho Aoyama gibt es viel Licht und auch viel Schatten. So kann den Fan und Gelegenheitsleser der erste Fall wirklich begeistern. Idee, Tatausführung und Motiv sind sehr gut gestaltet, logisch aufgebaut und spannend inszeniert. Und auch der zweite Fall ist geschickt angelegt. Vor allem, da hier einmal ein völlig neues Motiv eine Rolle spielt und sehr innovativ verarbeitet wurde.
Leider ist die Bildersuche im dritten Fall das genaue Gegenteil. Nicht nur, dass die Zwischenhandlung mit Eisuke Hondo als "zwielichtige Person" einfach nur langweilig ist, auch die Konstruktion, die zu dem Bild führt und den Diebstahl desselben zum Thema hat, lockt niemanden hinter dem Ofen hervor. Und die absolut lächerliche Auflösung kann schon gar nicht begeistern. Gähnende Langeweile und Unglauben über soviel Schwachsinn kommt nicht nur beim glühenden Conan-Fan auf.

Der Gipfel der Blödheit ist jedoch der letzte Fall. Ich weiß nicht, ob der Autor früher Bankangestellter war oder für eine Versicherung gearbeitet hat oder die Serie "Die Kriminalpolizei rät" in Japan populär ist, aber der schulmeisterliche Ton, in dem Aoyama hier Tipps im Umgang mit Geld und Überweisungen gibt, ist schon eine Frechheit. Hinzu kommt das völlig verblödete Verhalten aller Beteiligten. Selbst Conan macht in Anbetracht dieses "Kriminalfalles" eine denkbar schlechte Figur und wird zum bloßen Werbe-Pappkamerad herabgestuft. Diese Belehrungen müssen in einem Comic nicht sein und in "Conan", einem ansonsten zwischen Spannung und Humor pendelnden Krimi, schon gar nicht.

Dennoch, auch wenn Fall Drei und Vier nicht begeistern oder gar abschrecken, ist die Hälfte dieses Bandes erstklassig gemacht. Solche Fälle möchte der Fan in "Conan" sehen und mitlösen.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 01. Juni 2008 | ISBN: 9783770468874 | Originaltitel: Meitantei Conan Vol. 56 | Preis: 5 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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