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Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Preis - Leistungs - Verhältnis


Langsam wird die Flut der Pokerbücher kleiner, und auch die mediale Pokerwelle ist ein wenig abgeebbt, dafür gibt es jetzt aber immer häufiger auch deutschsprachige Pokerautoren, die ihr Wissen an die Pokerwelt weitergeben wollen. Florian Achenbach ist ein solcher Autor und er hat sich mit ein paar Kollegen zusammengetan. Er fungiert als Herausgeber, unter anderem hat auch Jan Meinert etwas beigesteuert, dessen Pokerschule sicherlich eines der erfolgreichsten Bücher auf dem deutschen Pokermarkt ist.

Auf 170 Seiten gibt es 14 Kapitel, und die mit diversen Themen. Da gibt es Verschiedenes zu Spielertypen und Images, die man sich geben kann, um anderen vorzuspielen, dass man zu einem gewissen Spielertypenkreis gehört. Da gibt es aber auch mathematische Abhandlungen und Taktikanweisungen zu Sit’N’Gos und darüber, wie man am sinnvollsten eine Continuation Bet spielen soll, oder wie man Blinds klaut.
Dabei bleibt Jan Meinert als ein Beispiel in seiner Abhandlung über die Frühphase von Sit’N’gos sehr allgemein, schreibt wirklich kein Wort, was man nicht schon mal woanders besser gelesen hätte, auf der anderen Seite sind die Beiträge von Ramlih Sreve (ist ein Pseudonym - es soll auch hier nicht gesagt werden, dass es einen erfolgreichen deutschen Pokerspieler namens Hilmar Evers gibt) gut formuliert und auch ziemlich erhellend, auch wenn eine Einschätzung von Spielertypen nach ihrer Kleidung am Tisch ein bisschen nach Küchenpsychologie klingt.
Roland Kautz Einführung von militärischen Weisheiten des Generals Sunzi aus dem alten China in das Pokerspiel ist gut geschrieben, allerdings im Layout einigermaßen zerstört worden, weil manche Weisheiten als dicke Überschriften, andere kursiv und wieder andere gar nicht abgesetzt erscheinen - das sieht nicht sehr systematisch aus. Eine neue Sache ist allerdings auch das nicht, wie die Rückseite des Buches verspricht, militärische Weisheiten haben sich auch schon in andere Pokerbücher geschlichen.
Und der Herausgeber Florian Achenbach hat gleich ungefähr die Hälfte dieser 14 Kapitel geschrieben, und hat auch seine Höhen und Tiefen. So sind seine Ausführungen über die Continuation Bet wiederum eher unoriginell, aber auf der anderen Seite zum Beispiel seine Einteilung verschiedener "looser" Spielertypen schon eine gute Idee mit guter Ausführung.

Insgesamt wirkt das Büchlein ein bisschen arg unsystematisch, eine kleine Sammlung von Artikeln zu verschiedensten Themen, die alle irgendwas mit No Limit Texas Hold’em zu tun haben. Das mag in einer Zeitschrift funktionieren, als Buch fehlt dem Leser schon der rote Faden. Und ganz bestimmt fehlen originelle Ideen. Hier steht eigentlich nichts, was es nicht schon ganz ähnlich bei anderen Pokerautoren gibt, da liest man doch lieber die englisch-amerikanischen Originale.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juni 2008 | ISBN: 9783898808507 | Preis: 14,95 Euro | 170 Seiten | Sprache: Deutsch

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