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 Jack Slaughter, Folge 1: Tochter des Lichts

Jack Slaughter, Folge 1


Cover
Gesamt +++--
Aufmachung
Humor
Spannung
Ton


"Jack Slaughter - Tochter des Lichts" ist eine Horror-Persiflage, die sich zwangsläufig selbst nicht wirklich ernst nimmt. Sie bedient sich der diversen Horror-Klischees und -Standards, wobei der Schwerpunkt der Verarbeitung mehr auf Humor und absurden Ideen liegt als auf Grusel und Spannung. Eine ungewöhnliche und mutige Serie, die ebenso mit einem skurrilen Artwork versehen ist wie mit flotten musikalischen Klängen und einer Menge an bekannten Stimmen. Produziert wird die Serie von LPL Records, die Idee und Konzeption stammen von Lars Peter Lueg und für den Musik und Schnitt sorgt der ebenfalls in der Szene nicht unbekannte Andy Matern.

Der Hintergrund gibt schon vor, wo der Weg hingeht: "Im Verborgenen tobt seit Jahrtausenden ein blutiger Krieg zwischen Gut und Böse. Die Menschheit allein ist zu schwach, die entseelte Dunkelheit zu besiegen. Doch in Zeiten größter Verzweiflung wird eine Kämpferin geboren, die sich tapfer den Dämonen und Mächten der Finsternis entgegen stellt. Jene Kriegerin ist die Tochter des Lichts, die mit ihrer Kraft gegen die erbarmungslosen Bestien der Hölle antreten muss. Sie nimmt sich selbst nicht ganz so ernst, aber ihre Feinde sollten dies besser tun. Begleiten wir die Tochter des Lichts auf seinem Weg. Ihr Name ist ... Jack Slaughter."

Die Serie spielt komplett in der fiktiven Stadt Jacksonville in Kalifornien, USA. Laut Werbeprospekt "... ist Jacksonville die Stadt mit der niedrigsten Kriminalitätsrate in ganz Kalifornien." Der Protagonist Jack Slaughter ist ein Waffennarr und arbeitet in einer Mall in einem Waffengeschäft, aber Lohnarbeit ist nicht wirklich sein Ding. Sein bester Kumpel ist Tony Bishop, der nebenan in einer Videothek arbeitet; zusammen lassen sie gerne Fünfe gerade sein. Währenddessen forscht in der ansässigen Universität ein Professor, eigentlich im Bereich Parapsychologie tätig, nach dem Nachweis, dass Dämonen wirklich existieren. Seine Gehilfin Dr. Kim Nowak hält davon nicht viel und verlässt im Streit die Universität, um wieder als Bikinimodel zu arbeiten. Kurz danach verliert der Professor alle seine Forschungsgelder und bietet verzweifelt dem Teufel seine Seele an für den Beweis, dass Dämonen existieren. Der Herr mit dem Schwefelgeruch kommt dann auch wirklich direkt vorbei, kassiert die gelehrte Seele per Vertrag ein und gibt dem Professor einen Beweis. Doch der sieht anders aus als gedacht, denn nun ist der Gelehrte selbst ein Dämon, wenn auch ein mächtiger und übermensch-groß. Ab jetzt ist er Professor Doom …der schnell merken muss, dass der Teufel etwas gegen Konkurrenz hat …

Die erste Folge hat die schwere Aufgabe das Setting und die Charaktere einzuführen. Schon bald zeigt sich, dass die Horror-Persiflage den Zuhörer zwar oft schmunzeln, aber nur selten lachen lässt. Der Humor ist wirklich abgedreht, man hat das Gefühl, der Autor hat jeden verrückten Gag, der ihm einfiel, einfach mal eingebaut. So entstand ein Panoptikum des Horror-Humors, sinnbildlich dafür sollen zwei Dinge genannt werden: Professor Doom, der mit seiner Lieblings-Delfinfigur Flopper redet (und im nächsten Teil auch Antworten in Form von Delfingeräuschen erhält) und die Tatsache, dass die Tochter des Lichts ein Mann ist, der im Traum von seiner verstorbenen Großmutter nicht nur Ratschläge zum Kampf gegen das Böse erhält, sondern auch Schminktipps ...

Die Sprecherliste ist lang und voller Synchron-Prominenz, unter anderem Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton), Simon Jäger (Matt Damon, Heath Ledger), Arianne Borbach (Catherine Zeta-Jones, Cate Blanchett, Uma Thurmann), David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, Val Kilmer) und K. Dieter Klebsch (Alec Baldwin)

Die Frage aller Fragen ist natürlich folgende: Funktioniert diese Mischung aus Humor und Horror beziehungsweise Horror-Persiflage? Die Antwort muss klar lauten: nur bedingt. Grusel kommt letztlich gar nicht auf, dafür geht läuft einfach alles zu glatt für die Tochter des Lichts und die Handlung ist zu un-ernst. Dazu kommt die undankbare Aufgabe der ersten Folge, Setting und Charaktere einzuführen. Eine Persiflage sollte natürlich vor allen Dingen lustig sein und auch das ist Jack Slaughter leider nur mäßig. Der Horror-Hörspiel-Fan mag sich über Verhohnepiepelung der alten Serien-Helden amüsieren und absurde Gags gibt es genug, aber diese lassen einen höchstens schmunzeln. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Serie entwickelt.

Bernd Wachsmann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2008 | FSK: 12 | ISBN: 9783829121873 | Laufzeit: 67 Minuten | Preis: 9,99 Euro

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