Auf der Welt gibt es Gegenden, die man nur im äußersten Notfall betreten würde. Dazu zählen zum Beispiel die Sahara, die Wüste Gobi oder die heißen Zonen in Australien. Und trotzdem gibt es dort nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch Menschen, die sich genau diese Gebiete zur Heimat gemacht und sich den Gegebenheiten angepasst haben. Wie dort überhaupt jemand überleben kann, erläutert das Sachbuch "Wüsten" von Gerstenberg.

Damit keine Unklarheiten aufkommen, bekommt der Leser als erstes eine genaue Definition davon, was eine Wüste überhaupt ist. Auf einer großen Weltkarte sind zusätzlich die Wüstengebiete der Erde gekennzeichnet. So wird auch klar, dass die meisten Wüsten nicht allein aus Sand, sondern hauptsächlich aus Felsen und kleinerem Geröll bestehen. Die selteneren Sandwüsten mit ihren unterschiedlichen Dünenarten bekommt man aber ebenfalls erklärt.

Dann geht es um das wichtigste Element in der Wüste, das Wasser. Wie Wasser zugeleitet wird und wie Oasen entstehen, all dies erfährt man hier. Die nächsten Seiten handeln dann von den Pflanzen und Lebewesen in der Wüste. Kakteen, Insekten, Spinnen, Reptilien, Echsen, Vögel und Säugetiere werden vorgestellt, die alle ihre ganz eigene Überlebensweise für die Wüste entwickelt haben. Dem wichtigsten Tier, dem Kamel, wurde besonders viel Platz zugestanden. Seine Fähigkeit, Wasser zu speichern und schwere Lasten zu transportieren, ist nämlich die Voraussetzung dafür, die Wüste durchqueren zu können. Der letzte Teil des Buches beschäftigt sich mit den Menschen, die in der Wüste leben. So bekommt man gezeigt, womit diese jagen, wie ihr Essgeschirr aussieht, welche Gewänder sie tragen, wie die unterschiedlichen Behausungen wie zum Beispiel Zelte aussehen und welche Schmuckgegenstände sie herstellen. Als Abschluss erfährt man noch einige Informationen über die Menschen, die sich daran gemacht haben, die Wüsten zu erforschen und wie sie dabei vorgegangen sind.

Das Sachbuch "Wüsten" beschreibt Jugendlichen genau, wie Wüsten aussehen, welche unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten darin vorkommen und wie Menschen in ihnen wohnen können. Da das Buch viele Informationen mit Abbildungen verdeutlicht, prägt sich das Wissen leicht ein und auch Lesemuffel blättern begierig in dem Buch. Schade ist nur, dass nicht mehr Wert darauf gelegt worden ist, die einzelnen geographischen Wüstengebiete stärker voneinander zu trennen, da ihr Lebensraum stark voneinander abweicht. Stattdessen stehen alle Völker, Tier- und Pflanzenarten bunt gemischt nebeneinander.

Wer sich schlau machen möchte, ob Wüsten wirklich so still und menschenleer sind, wie man denkt, der wird sich beim Lesen dieses Buches wundern, welche Vielfalt in dieser kargen Umgebung zu entdecken ist.