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 Gaston, Band 7: Gaston 7


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


André Franquin schuf mit Gaston Lagaffe einen Antihelden, der noch mehr als vier Jahrzehnte nach seiner ersten Veröffentlichung und ein Jahrzehnt nach dem Tod des Zeichners unvergessen ist. Der Carlsen-Verlag hat das neunzehnbändige Hauptwerk des Belgiers neu bearbeitet und veröffentlicht seit Anfang 2008 monatlich einen Band. Dabei sind die Druckqualität sehr hoch, das Layout gefällig und der kartonierte Einband haltbar und schön. Seit Dezember 2008 gibt es nun den siebten Band von "Gastons gesammelten Katastrophen".

Gaston hat ein neues Hobby. Sein Chemiebaukasten "Der kleine Chemiker - 100 lustige Experimente" verlangt nach seiner ganzen Aufmerksamkeit. Leider bewirken die Experimente entgegen den Versicherungen Gastons und des Handbuchs etwas völlig anderes, als bezweckt ist. So fallen sämtliche Mitarbeiter und der zufällig zur Unterzeichnung wichtiger Verträge anwesende Herr Bruchmüller bei einem der Versuche ins Koma. Oder dem armen Mann fallen einige Tropfen einer von Gaston entwickelten Wunderseife auf den Kopf - mit durchschlagendem Erfolg. Auch die in nächster Nachbarschaft der Redaktionsräume wohnenden Herren der Firma "Pruegel & Schlaeger" freuen sich nicht sehr über ein mannsgroßes Loch in der Wand zu ihrem Büro. Doch Gaston wäre nicht Gaston, wenn er sich durch diese kleineren Unfälle von seinem Forschungsdrang abhalten ließe. So entwickelt er eine Rakete, die in Sekundenschnelle Regen erzeugen kann - leider freuen sich weder Fantasio noch Herr Bruchmüller über so viel Erfindungsgeist.

Zwar trüben acht Textseiten das Bild - Gastons Abenteuer eignen sich wenig als Erzählungen ohne die entsprechenden köstlichen Bilder -, doch die verbleibenden dreiunddreißig Comic-Seiten haben es wieder in sich. Wer Gaston mag, wird brüllen vor Lachen. Nur Wachtmeister Knüsel, Bruchmüller, Fantasio und der Buchhalter Herr Bolte werden da anderer Meinung sein. Sie müssen wieder vieles erleiden, was Gaston eigentlich gar nicht wollte, durch seine Faulheit und sein Improvisationstalent aber verursacht hat. Oft leiden auch völlig unbeteiligte Kühe, Möbelpacker, Feuerwehrleute, Anwohner des Verlagsgebäudes, Verkehrsteilnehmer und natürlich alle Angestellten von Carlsen - eben jeder, der in die Nähe Gastons gerät.

Wer die ersten sechs Bände sein Eigen nennt, muss zugreifen, es gibt eine hohe Dosis Gaston für kaum zehn Euro. Leider ist ein Fünftel des Bandes vertaner Platz, denn die Texte sind nicht wirklich witzig. So kann man diesen Gaston auch nur mit einem lachenden und einem weinenden Auge empfehlen, zu schnell hat man das Ende des siebten Bandes erreicht und muss wieder vier Wochen überstehen, bis es weitergeht.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 1. Dezember 2008 | ISBN: 9783551754370 | Preis: 9,95 Euro | 47 Seiten | Sprache: Deutsch

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