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 Memento Mori

Die Spur des Todesengels


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton


Aus der Eremitage in St. Petersburg verschwindet ein berühmtes Gemälde und wird durch eine hervorragende Kopie ausgetauscht. Auf den Kunstdiebstahl wird die Interpol-Kommissarin Lara Svetlova angesetzt. Gemeinsam mit ihrem Freund Max, der sich als ehemaliger Kunstfälscher früher selbst in illegalen Kreisen bewegte und sich mit der Materie hervorragend auskennt, macht sie sich daran, das Rätsel um das verschwundene Bild aufzuklären. Denn es ist nicht nur ein Gemälde, das verschwunden ist?
Lara und Max kommen nach und nach einer ominösen Sekte auf die Spur, die selbst vor Mord nicht zurückschreckt - und geraten selbst in höchste Gefahr, nicht nur für ihr Leben, sondern auch für ihre Seele?
Was bezweckt die Sekte mit den Gemälden? Ihre Recherchen führen Max und Lara nicht nur nach St. Petersburg, sondern auch nach Lyon, Lissabon und sogar in ein von der Welt abgeschnittenes Kloster in den tiefsten Wäldern Finnlands.

[imgleft]images/UploadGrafiken/memento1.jpg[/imgleft] Spiele mit einem Mystery-Hintergrund stehen nicht erst seit den Romanen von Dan Brown hoch im Kurs bei Fans von Adventure-Games. Memento Mori ist ein hochklassiges Point-and-Click-Adventure in 3D, das sowohl von der Story als auch der Grafik und der Sounduntermalung her überzeugen kann. Ein Clou ist, dass es verschiedene Enden gibt, die durch verschiedene Handlungen im Spiel beeinflusst werden können. Häufig werden Max und Lara vor Entscheidungen gestellt - je nachdem, wie der Spieler sich entscheidet, gibt es gute Enden, mittelmäßige und auch traurige.
Bevor es ans Spielen geht, sollte man sich allerdings die Systemanforderungen anschauen, denn Memento Mori spielt sich eigentlich nur gut, wenn man einen relativ leistungsstarken PC hat. Empfohlen sind ein Intel Core 2 Duo-Prozessor mit 2 Gigahertz, 1 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 265 MB RAM Grafikkarte. Kann man diese Anforderungen nicht erfüllen, so sollte man zumindest einen Pentium IV-Prozessor mit 1,6 Gigahertz, 512 MB Arbeitsspeicher und einer Grafikkarte mit 128 GB RAM sein Eigen nennen. Ohne diese Systemleistung wird es schwierig und sehr frustrierend - die Figuren bewegen sich dann teilweise in Zeitlupe, die Ladezeiten dauern ewig. Außerdem verschlingt Memento Mori etwa fünf Gigabyte auf der Festplatte.

[imgright]images/UploadGrafiken/memento2.jpg[/imgright] Zurück zum Spiel: Wer bei Adventures eher skurrile Charaktere und witzige Aufgaben à la Monkey Island oder Runaway mag, der ist hier falsch. Memento Mori bietet ein ziemlich hohes Maß an Realismus - manchmal mehr, als man sich wünscht, denn andauernd muss man E-Mails checken, E-Mails schreiben oder sein Handy bedienen, wie im wahren Leben eben - und eine ausgefeilte, spannende Story, die sich vor allem gegen Ende hin zuspitzt und sich in einem durchaus überraschenden Ende entlädt.

Der Spaßfaktor bei den Rätseln ist etwas durchwachsen. Zu Beginn sind die Rätsel eigentlich viel zu leicht, vor allem gibt es immer relativ wenige Items, die man kombinieren kann, so dass die Lösung meistens offensichtlich ist, wenn man schon ein bisschen Erfahrungen mit Point-and-Click-Spielen hat. Im weiteren Verlauf werden die Rätsel aber etwas schwieriger; vor allem die Kombinationsrätsel, etwa wenn man Steine in einer bestimmten Reihenfolge drücken soll, sind ausreichend fordernd. Insgesamt nimmt Memento Mori den Spieler ein wenig zu sehr bei der Hand.

[imgleft]images/UploadGrafiken/memento3.jpg[/imgleft] Was etwas nervt, ist die Zerstückelung der Spielgebiete; eigentlich ist jeder Screen ein eigenständiger Ort und andauernd wird zwischengeladen, wenn man den Bildschirm verlässt. Auch wird der Spielfluss immer wieder unterbrochen durch Mini-Videosequenzen, etwa wenn Lara den Fahrstuhl ruft, wenn Max eine Leiter hochklettert oder dergleichen. Dann verwandelt sich der Mauszeiger in eine kleine Videokamera und der Spieler muss abwarten.
Ebenfalls nicht ganz so gut gelungen sind die Szenen, in denen man eine Entscheidung treffen muss, meistens bei Dialogen. Statt die Antworten zur Auswahl zu haben, sieht man nur einen lachenden und einen traurigen Smiley als Symbol für "positive Antwort" oder "negative Antwort" - nur was positiv oder negativ ist, ist nicht immer offensichtlich, und so sagen Max und Lara dann ganz andere Sachen, als man eigentlich gedacht hatte.

Wunderbar gelungen sind sowohl die Orte als auch die ganze Atmosphäre, die immer angemessen von dramatischer Musik oder passenden Sounds untermalt ist. Die großen Videosequenzen, die zwischendurch laufen, haben eine hervorragende Qualität und bringen echtes Kinofeeling rüber. Da kommt richtig Stimmung auf, vor allem gegen Ende, in dem finnischen Kloster mitten im Wald, wird es beinahe gruselig, auf jeden Fall aber sehr atmosphärisch.
Die Sprachausgabe überzeugt im Großen und Ganzen. Die beiden Hauptrollen - Lara und Max - wurden mit den bekannten Stimmen von Nana Spier und Sascha Dräger besetzt. Fans der Band Oomph! werden sich freuen, denn die Stimmen der Bandmitglieder sind ebenfalls mit von der Partie. Das Ergebnis ist okay; man hört zwar, dass es sich hier nicht um versierte Synchronsprecher handelt, aber man spürt, dass die Sprecher sich Mühe geben.
Nicht ganz einig ist man sich laut Aufdruck bei der Altersfreigabe - während die USK das Spiel schon ab zwölf freigibt, empfiehlt Pegi - die Pan-European Game Information - das Spiel ab sechzehn Jahren. Für Zwölfjährige dürfte die Story nur bedingt geeignet sein, schließlich sieht man auch durchgeschnittene Kehlen und ausgestochene Augen. Die Wahrheit dürfte irgendwo dazwischen liegen.

"Memento Mori - Die Spur des Todesengels" ist ein sehr atmosphärisches, grafisch aufwändiges und packend inszeniertes 3D-Adventure für Point-and-Click-Fans, die weniger auf Skurrilität oder Witz stehen, sondern auf eine düstere, ernste Story mit hohem Mystery-Faktor und viel Realismus.

Christina Liebeck



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. November 2008 | PC | Preis: 39,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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