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 Silbermond über Providence, Band 1: Kinder des Abgrunds

Silbermond über Providence 1

Serie: Silbermond über Providence, Band 1
Autoren: Eric Hérenguel
Illustratoren: Eric Hérenguel
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Es ist was faul im Staate New Hampshire. Besser gesagt in dem hübschen Städtchen Providence, anno 1880. Die neue Kirche ist gerade fertig gestellt worden, da fangen die Probleme auch schon an: Der alte Zimmermann Joseph Spencer wird brutal ermordet und seine drei Kühe niedergemetzelt, eine davon landet sogar in einem Baum. Nur sein Hund überlebt und geht in den Besitz des darüber wenig erfreuten Sheriffs über. Aber Sheriff James Stuart hat noch ganz andere Sorgen. Der Bürgermeister macht ihm Druck, damit die Wähler endlich ruhig gestellt werden, es folgen noch weitere, brutale Morde und obendrein verliebt sich der Sheriff in die hübsche und geheimnisvolle Cathy Gatling, die aus Washington kam, um den Besitz von Spencer zu schätzen und von seltsamen Monstern träumt.
Als es dem Bürgermeister nicht schnell genug geht mit der Aufklärung der Morde, engagiert er den Bruder des Pfarrers, um dem unheimlichen Treiben ein Ende zu setzen - und bringt damit die Situation erst recht zum eskalieren.

Mit der Serie "Silbermond über Providence" hat Eric Herenguel einen spannenden Krimi im Western-Ambiente geschaffen, der mit dem fantastischen Aspekt der Monster aus dem Wald sein ganz eigenes Genre schafft.
Die Namen und das Setting erinnern dabei nicht von ungefähr an die großen Western aus Hollywood, wie der Autor am Ende des ersten Bandes verrät. Farben und Details passend sich perfekt der Zeit und Stimmung der Geschichte an. Die Töne schwanken dabei von erdfarbenen, die an einen Indian Summer erinnern, oder kühlen Blau- und Grautönen.
Der Aufbau der Panels erinnert oft an einen Film mit Schnitten und Überblendungen, die ein flüssiges Voranschreiten der Geschichte noch begünstigen.

Auch die Charakterisierung ist gelungen. Zwischen den sehr sympathischen Helden und den verbissenen bis grausam-gruseligen Gegenspielern entsteht zwar ein gewisses Gut-Böse-Konzept, aber man darf gespannt sein, ob nicht noch die eine oder andere Überraschung lauert und am Ende nicht alles so eindeutig ist, wie es zunächst scheint. Glaubwürdig und nachvollziehbar handeln die Personen jedenfalls in dieser Welt, die durch grausame Morde so aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Dass einige der Charaktere auch äußerlich an die Helden aus bekannten Western erinnern, weiß zusätzlich zu gefallen und vergrößert nur den Lesespaß.

Die Monster dagegen scheinen direkt aus den magischen Wäldern von Hayao Miyazakis "Prinzessin Mononoke" entsprungen zu sein. Tiergestalten, die sich doch keiner Rasse eindeutig zuordnen lassen, sind diese Wesen auch tagsüber in den Wäldern aktiv, mit denen sie scheinbar verschmelzen, und schaffen so eine unheimliche Atmosphäre und das Gefühl beim Leser, die ganze Stadt wäre der Gefahr permanent ausgeliefert.
Für zart besaitete Gemüter dürften besonders die Bilder der abgeschlachteten Tiere im Band schwer zu ertragen sein. Und auch sympathische Charaktere werden von den Monstern nicht verschont, während sich die Handlung ihrem ersten Cliffhanger nähert.

"Kinder des Abgrundes" ist ein gelungener Einstieg in die Welt des Silbermondes über Providence, der Lust macht, mehr über die Ereignisse in dem kleinen Städtchen und das Schicksal seiner Bewohner zu erfahren.

Susanne Fischer



Hardcover | Erschienen: 1. Dezember 2008 | ISBN: 9783940864796 | Originaltitel: Lune d´argent sur Providence: Les enfants de l´Abîme | Preis: 14,80 Euro | 72 Seiten | Sprache: Deutsch

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