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 Nano

Autoren: Jeff Carlson
Übersetzer: Andreas Decker
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


In der modernen Medizin hofft man auf nichts so gierig und drängend wie auf einen Fortschritt in der Nanotechnologie. Sofern hier ein Durchbruch gelingt, sollte es möglich sein, das Altern aufzuhalten, Krebs zu stoppen und nahezu alle anderen Krankheiten zu besiegen. Doch wie alle wunderbaren Fortschritte hat auch die Nanotechnologie ihre Schattenseiten.

Als aus einem Labor Nanoviren entkommen, die ihre Energie aus organischen Zellen bekommen und sich unaufhaltsam vermehren, bricht Panik aus. Denn weder Evakuierungsmaßnahmen noch Straßensperren können die technologische Flut aufhalten. Unaufhaltsam vermehren sich die Viren und töten durch ihre Ausbreitung insgesamt fünf Milliarden Menschen. Allein diejenigen, die es in die Berge geschafft haben, haben eine Überlebenschance, denn hier können die Nanoviren nicht überleben.

Doch das Leben im Gebirge ist grausam und unbarmherzig und lässt zu, dass die Überlebenden die letzten Hüllen der Zivilisation von sich streifen und nur noch daran denken, selbst weiter zu leben. Cam und Sawyer sind deshalb erstaunt, als ein einzelner Mensch sich durch das tödliche Tal zu ihrem Gipfel hinaufkämpft und sie und ihre Gruppe bittet, sich seiner Gesellschaft anzuschließen. Von diesen Erlebnissen bekommt die Nano-Wissenschaftlerin Ruth nur wenig mit. Sie gehört zur Besatzung einer Shuttle-Crew, die Experimente unter Null-G-Bedingungen durchführen wollte. Deshalb bekam sie von den Auswirkungen des so genannten Pestjahres nur über Funk das wichtigste mit. Doch um ihren Kampf gegen den neuen Feind der Menschheit fortzusetzen, müssen sie zurück auf die Erde kehren. Und auch wenn sie es noch nicht weiß, werden Sawyer und Cam ihre letzte Hoffnung gegen die Nano-Epidemie sein.

"Nano" greift ein Thema auf, das schon viele Science-Fiction-Autoren beschäftigt hat. Doch gleichzeitig gelingt es dem Autor, sich von dem üblichen Einheitsbrei abzuheben. Das gelingt ihm zum einen dadurch, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und versucht, die Situation so genau und realistisch wie möglich zu schildern, egal wie drastisch dies dem Leser auch vorkommen mag. Und genau diese Erzählweise ist es auch, die beim Leser solche Faszination auslöst. Denn dadurch wirken die Charaktere für ihn viel realer und authentischer. Sie sind keine Helden, sondern lediglich Personen, die versuchen in einer verrückten Welt ihre Ziele zu erreichen und wenn dies lediglich das eigene Überleben auf Kosten anderer ist.

Ein knallharter Science-Fiction-Thriller, der nichts für Leute mit schwachen Nerven ist. Man liest gespannt bis zum Ende und hofft darauf, dass der zweite versprochene Teil der Geschichte bald folgt.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. September 2008 | ISBN: 9783492266765 | Originaltitel: Plague Year | Preis: 8,95 Euro | 397 Seiten | Sprache: Deutsch

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