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 Waldschattenspiel


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Dunkelheit herrscht im Märchenwald. Die Zwerge aber verstecken sich hinter den hohen Bäumen, ahnen sie doch, dass sie das helle Licht, das durch den Wald geistert, bannen wird. Nur im Schatten können sie versuchen, sich zu versammeln und das Licht zu besiegen.

Das "Waldschattenspiel", seit 1985 auf dem Markt, erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Denn die Mischung aus sehr einfacher Regel, wunderschöner Ausstattung und einmalig märchenhafter Atmosphäre begeistert jede Familie nachhaltig.
Schon das Auspacken wird zu einem gemeinsamen Spiel, denn der Spielplan will aus einigen Puzzleteilen zusammengelegt werden - für die Kleinsten keine leichte Aufgabe. Und nach dem ersten Begutachten muss man die kleinen Zwerge erst einmal zusammenbauen. Oder besser gesagt, vervollständigen. Denn neben den Holzpüppchen finden sich nur die zu Filzhüten zusammenklebbaren Stoffstückchen in der Packung. Die Bärte der Zwerge muss man aus Watte oder Wolle selbst beisteuern. Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen. Sieben wunderschöne Zwerge warten nun darauf, im dunklen Wald zusammenkommen zu können.

Doch genau das ist das nicht so einfache Ziel des Spiels. Hat man die Zwerge hinter den großen oder kleinen Bäumen versteckt - jeder zusammengesteckte Holzbaum bietet dafür vier Nischen - löscht man das Licht im Raum und platziert das brennende Teelicht in der Mitte des Spiels. Nun würfelt der Mitspieler, der zum Wächter des Lichts ernannt wurde, und schiebt das Licht mit dem beiliegenden Schieber vorsichtig den Waldpfad entlang. Hat er die Position des Lichtes um ein bis sechs Felder verändert, sieht man einen völlig verwandelten Wald. Die scharfen Schatten, die die Bäume werfen sind gewandert und offenbaren ein gänzlich neues Bild aus Licht und Schatten. Jeder Zwerg, der nun im Licht steht, ist gebannt und darf nicht mehr bewegt werden. Erst ein Zwerg, der im Schatten bleibend zu dem Gebannten gelangen kann, erlöst den armen Zwerg, der dann wieder im nächsten Versteck verschwinden kann. Vorteil der Zwerge ist, dass sie nicht an die Waldwege gebunden sind und sich - immer im Schatten bleibend - frei bewegen können. Vorteil des Lichtes ist es, dass man einmal gebannte Zwerge nicht in den Schatten entlassen muss und sie daher ihre Freiheit nicht wieder erlangen können. Doch beide Seiten müssen ehrlich spielen. Weder darf der Lichtführer zwischen den Würfelversuchen und dem Schieben zuschauen, noch dürfen die Zwerge, wenn sie denn vom Lichtgeber unbeobachtet sind, durch einen noch so schmalen Lichtstrahl wandern, um sich in einem anderen Teil des Waldes wieder zu verstecken

Doch das Ziel des Lichtes, alle Zwerge zu bannen, scheint bei sieben Zwergen nahezu unmöglich zu sein - auch mehrere Spielrunden reichen dafür aus Erfahrung nicht aus. Ebenso schwierig aber ist es, alle Zwerge im Schatten gemeinsam zusammen zu holen. Zwar ist dies möglich, doch ein geschickter Lichtschieber kann dies das eine ums andere Mal verhindern.

So ist nicht der Sieg das eigentliche Ziel des Spiels und wird auch gar nicht so intensiv angestrebt, sondern das Spielen an sich, die Stimmung, die Atmosphäre.
Kaum ein Spiel kann eine Kinderschar so gebannt einbeziehen, kaum ein Spiel vermag so wunderbar im Dunkeln die Herzen der Kinder erstrahlen zu lassen. Und auch wenn sich dies übertrieben und arg gefühlsduselig anhört, es ist so.

Zwar spielt man das "Waldschattenspiel" nicht oft und könnte auch den Preis von fast siebenunddreißig Euro als etwas hoch erachten, doch gibt es kaum ein schöneres Spiel für die ganze Familie. Hier ist Herz und Verstand dabei. Die Stimmung, die da im Dunkeln entsteht, ist so einmalig, dass man es erlebt haben muss.

Stefan Erlemann



Brettspiel | Erschienen: 01. Juli 2006 | FSK: 5 | Preis: 26,95 Euro

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