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 500 Jahre Mode

Autoren: Rita Kopp
Illustratoren: Burkhard Finken
Verlag: Thorbecke

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Mode unterliegt einem ständigen Wandel und das schon seit mehreren Jahrhunderten. Was Frauen und Männer heute tragen, ist das Ergebnis von Traditionen, und zwar der westeuropäischen Kultur im Allgemeinen und des abendländischen Schneiderhandwerks im Besonderen.
Wer sich für die Geschichte der Kleidermode interessiert, der findet in "500 Jahre Mode” aus dem Thorbecke-Verlag einen interessanten Abriss.

Nach einigen prächtigen Illustrationen, von denen noch viele mehr folgen, wird der Leser in einem Vorwort über Modehistorie aufgeklärt, es wird dargelegt, wie die Mode die Frau (und den Mann) von heute beeinflusst, warum sich das Werk auf die Entwicklung der Mode im Zeitraum vom Spätmittelalter zum 20. Jahrhundert konzentriert, dass weibliche Kleidung die männliche immer nur imitiert und vieles mehr.
Das erste Kapitel widmet sich der Mode des 15. Jahrhunderts. Das Mittelalter neigt sich dem Ende zu, die Kleidung männlicher Bürger wird betont maskuliner, die der Frauen femininer. Nach einer interessanten, knapp gehaltenen Einführung gibt es zahlreiche farbige Illustrationen zu bestaunen, von bunter Pagenmode über burgundische Hofmode bis hin zu Zeremonialkleidung. Im folgenden Kapitel widmen sich die Autoren dem 16. Jahrhundert, in dem besonders viele bäuerliche Trachtenelemente wie Schaube, Bundschuhe oder Schnürmieder Eingang in die getragene Mode fanden. Vielfältige Illustrationen zeigen historische Persönlichkeiten in prachtvollen Gewändern, Soldaten, Ärzte, Schiffer, Fahnenträger und andere. Das 17. Jahrhundert, mit dem sich das dritte Kapitel beschäftigt, bildet nicht nur in modischer Hinsicht ein besonders uneinheitliches Bild, wie die Einführung des Kapitels erläutert und wie die Illustrationen zeigen. Reifrock, Korsett, Jabot und andere Modeerscheinungen bestimmen das 18. Jahrhundert. Prägend für die heutige Zeit waren modische Tendenzen, die im 19. Jahrhundert aufkamen. Besonders das halbdurchsichtige Chemisenkleid sorgte für Aufregung, zudem kamen auch der Cul de Paris, die Krinoline, Zylinder, elegante Gehröcke und Bloomers in Mode.
Am Ende des Buches finden sich ein Bild- sowie ein Literaturnachweis.

Besonders positiv fallen schon beim ersten Durchblättern die zahlreichen Illustrationen auf, die vor liebevollen Details strotzen. Ob es sich nun um Schautafeln handelt, in denen sich viele unterschiedliche Kleiderstücke respektive Träger aneinanderreihen, oder um ganzseitige Portraits, alle Bilder sind authentisch, aufschlussreich und zudem sehr ästhetisch. Die Erklärungen zu den Abbildungen sind zwar leider etwas kurz gehalten und für Laien wegen vieler Fachbezeichnungen nicht sehr aussagekräftig, dafür liefern die Einführungen zu Beginn jedes Kapitels interessante Hintergrundinformationen. Hier zeigt die Autorin nicht nur historische Hintergründe auf und stellt dar, wie das Zeitgeschehen sich auf die Kleidung auswirkte, sondern sie bietet auch einige interessante Thesen zur Entwicklung der Mode, die zum Nachdenken anregen.

Dieses Werk sollte in keinem Bücherregal eines Modefanatikers fehlen. Rita Kopp erklärt Trends vergangener Zeitalter und macht auch deutlich, wie diese bis heute fortwirken und die zeitgemäße Kleidung prägen. "500 Jahre Mode” ist ein Fest für die Augen - dank der großen Menge unterschiedlichster Illustrationen ist das Werk nicht nur für Fashionvictims geeignet, sondern auch als Nachschlagewerk für Historiker oder Inspirationsquelle für Designer.

Linda Dannenberg



Hardcover | Erschienen: 01. August 2008 | ISBN: 9783799535465 | Preis: 39,90 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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