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 Detektiv Conan, Band 59: Detektiv Conan Band 59


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Minayo Hasaka hat ihren Exfreund zum letzten Mal in ihren Frisiersalon gebeten. Doch sie will Shiro Nagasaku nicht ein Abschiedsgeschenk vor seiner morgigen Heirat machen, sondern ihn kaltblütig ermorden. Und als geniales Alibi hat sie die berühmte Anwältin und Exfrau von Kogoro Mori, Eri Kisaki, auserkoren. Ihr schneidet und färbt sie nebenan die Haare und setzt einen Plan in die Tat um, der selbst Conan, Kogoro und Ran, die Eri abholen wollen, die Unschuld der jungen Frau als sicher erscheinen lässt.

Yoshiro Torada wird tot aufgefunden. Alles sieht nach einem Unfall aus, einzig ein winziges Detail macht Naonobu Torada, den Vater des Toten, stutzig. Auf dem angetrockneten Blut, das aus der Kopfwunde seines Sohnes ausgetreten ist, liegt ein toter Tausendfüßler. Das tote Tier aber wurde offensichtlich platziert, bevor das Blut fest geworden war. Es kommt also nur Mord oder mindestens unterlassene Hilfeleistung in Frage. Noch während Conan und Kogoro diesen seltsamen Fall untersuchen, erfahren sie, dass Heiji an einem ähnlichen Fall arbeitet. Wieder wurde ein Tausendfüßler gefunden. Diesmal auf der Kopfwunde des brutal erschlagenen Koji Tatsuo. Da beide Familien seit Jahrzehnten Todfeinde sind, beschuldigen sie sich gegenseitig des Mordes am Stammhalter der Familie. Doch es soll nicht der letzte Mord sein, der die Toradas und die Tatsuos erschüttert, und Conan und Heiji scheitern beinahe an der teuflischen Schläue des Täters.


Der neunundfünfzigste Band wartet mit einer Überraschung auf. Nach einer kurzen Episode, die den Fall im letzten Band komplettiert, und einem kurzen, banalen Mordfall aus Eifersucht breitet er eine Handlung vor dem Leser aus, die mehr als die Hälfte des Comics füllt. Auf knapp einhundert Seiten wird eine so komplizierte Geschichte ausgebreitet, dass man immer wieder kurze Zusammenfassungen erhält und doch gelegentlich zurückblättern muss, um verstehen zu können, wer wen warum vielleicht ermordet hat oder zumindest in Betracht kommt. Die Verdächtigen sind wundervoll charakterisiert, der ermittelnde Polizeibeamte eine echte Überraschung - nicht nur, weil er privat in den Fall involviert ist, sondern auch, weil er besonders untypisch für die sonst von Gosho Aoyama verwendeten Polizeibeamten ist. So hinkt er, ihm fehlt durch einen doppelten Schnitt ein Auge und sein Benehmen ist schroff und unverschämt aggressiv.
Vor den Augen des Lesers breitet Aoyama eine solch spannende, mitreißende und mit einer äußerst überraschenden Lösung aufwartende Geschichte aus wie selten zuvor. Nicht nur Länge und Umfang, auch Detailreichtum und die Ausarbeitung der verschiedenen Morde und der ihnen zu Grunde liegenden Motive ist meisterhaft.

Zwar enttäuscht der erste kurze Fall, und der Beginn eines weiteren auf den letzten Seiten ist auch nicht sehr interessant, doch der beherrschende Kriminalfall des neunundfünfzigsten Bandes der Endlos-Serie rund um den kleinen Detektiv Conan ist Beweis für die Fähigkeit des Autors, auch nach hunderten von Mordfällen immer noch Neues, Überraschendes zu kreieren. So macht Conan Spaß, so kann man auch die nächsten zehn Bände noch herbeisehnen.

Leider kosten die Conan-Taschenbücher seit dem achtundfünfzigsten Band nicht mehr fünf, sondern sechs Euro - eine satte Preiserhöhung um zwanzig Prozent!

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 01. Dezember 2008 | ISBN: 9783770469505 | Originaltitel: Meitantei Conan Vol. 59 | Preis: 6 Euro | 192 Seiten | Sprache: Deutsch

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