"Scrapped Princess" befindet sich auf der Zielgeraden: Volume fünf wartet mit den Folgen siebzehn bis zwanzig der insgesamt vierundzwanzigteiligen Animeserie aus dem Studio Bones auf. Wer die Serie bisher nicht kennt oder die direkt vorangehenden Folgen noch nicht gesehen hat, sollte die Inhaltsangabe überspringen, da sie Spoiler enthält.

Pacifica Cassul wurde während des Kampfes von ihren Geschwistern getrennt und verlor durch eine immense Explosion ihr Gedächtnis. Weder an Shannon und Raquel noch an ihre eigene Herkunft als Prinzessin der Zerstörung kann sie sich erinnern. Der undurchsichtige Furet, der sie fand und zu sich nahm, kümmert sich um das Mädchen, das von nun an Pamela genannt werden will. Obwohl sie nach und nach auf alte Bekannte trifft, stellen sich ihre Erinnerungen einfach nicht wieder ein. Ob Ritter Leo oder Freundin Winia, Schwester Raquel oder Barde Keydarf, keiner vermag es, Pacifica zurückzuholen. Dabei sind die Soldaten des Königs ihr schon dicht auf den Fersen und wollen die Prinzessin der Zerstörung gefangen nehmen.
Obwohl Furet nicht sicher ist, ob er all den Leuten glauben soll, was Pacificas wahre Herkunft und ihr Schicksal anbelangt, entschließt er sich, ihnen zu helfen. Doch die Flucht vor den Soldaten wird gefährlich. Währenddessen sucht Shannon, der ebenfalls von seinen Schwestern getrennt wurde, weiter fieberhaft nach Pacifica - verfolgt von einem der Peacemaker.
Im Palast des Königs schließlich treffen Pacifica und Shannon wieder aufeinander …

Die Weichen für das Finale sind gestellt. Mit dieser fünften Volume schafft es die Animeserie tatsächlich, sich erneut ein bisschen zu steigern und die Vorfreude auf die letzten vier Folgen anzuheizen. Das liegt vor allem daran, dass der häufig platte Humor der Spannung weichen muss. Nicht alle Charaktere, die man bisher kennengelernt hat, überleben, und der Action wird mehr Platz eingeräumt. Wesentlich kompromissloser und auch etwas brutaler gestaltet sich der weitere Handlungsverlauf, weswegen die FSK 16, die allen Volumes zugeschrieben wurde, zum ersten Mal berechtigt ist.
Mit Pacificas Gedächtnisverlust wurde zudem Raum für eine interessante Fortsetzung der Ereignisse geschaffen, der die Serie inhaltlich zwar nicht in eine gänzlich neue Richtung führt, jedoch für kreative Impulse sorgt und gut unterhalten kann. So vergehen die vier Folgen wie im Flug, und am Ende wartet ein ordentlicher Cliffhänger, der den Zuschauer gleich zur letzten DVD der Serie greifen lässt.

Mit den Extras kann die Silberscheibe leider genauso wenig überzeugen wie ihre Vorgänger. Da in Japan kein Bonusmaterial produziert wurde, gibt es nichts außer einigen Trailern anzuschauen; im Inneren der DVD-Hülle warten wie immer zwei Charakterbeschreibungen. Zudem darf man die Serie auch im japanischen Original mit deutschen Untertiteln genießen. Ebenfalls begrüßenswert und sinnvoll wären individuelle Inhaltsangaben auf den Verpackungen, da nicht einmal die Folgentitel vermerkt sind. Hinzu kommt die Unart, eine Gesamtlaufzeit von 120 Minuten anzugeben, wenn eine Folge selbst mit Vor- und Abspann kaum 25 Minuten Laufzeit erreicht. Das könnte schöner gelöst werden.

Volume fünf der Serie "Scrapped Princess" setzt die Geschehnisse spannend fort und macht Lust auf das große Serienfinale, das zum Glück bereits Anfang 2008 auf den deutschen Markt kam. Die Geschichte kann mit Action und Spannung überzeugen, und auch wenn die Serie keine allzu tiefgründige Handlung vorweist, kann sie doch gut unterhalten.