Roberto Cardone ist mittelloser Schriftsteller in Bologna. Sein einziger noch lebender Verwandter ist sein Bruder Enrico, doch mit diesem hat er seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr, da er als Anwalt in einer anderen Welt lebt und für seinen träumerischen Bruder anscheinend nicht viel übrig hat. Nach einer Lesung lädt er eine wunderschön aussehende Frau auf einen Kaffee ein. Schnell stellt sich heraus, dass diese Frau jedoch nicht viel von ihm hält, sondern eher auf Reichtum und Eleganz steht.

Ein Anruf von Robertos bestem Freund und Mitbewohner rettet Roberto aus der peinlich werdenden Situation. Als Roberto nach Hause kommt, erfährt er, dass Enrico vor laufender Kamera ermordet wurde. Für die Presse ist das ein gefundenes Fressen und noch bevor Roberto überhaupt weiß, wie ihm geschieht, muss er Hintereingänge benutzen und sich vor der wilden Meute retten. Roberto möchte wissen, warum Enrico umgebracht wurde, doch weder die Polizei in Bologna noch in Palermo gibt ihm Auskunft über das scheinbar sehr brisante Ereignis. Die Klatschpresse dagegen ist nicht zurückhaltend, sondern bezeichnet Enrico als Finanzhalter der Mafia.

Roberto fliegt in sein Heimatdorf, in dem die Kanzlei seines Bruders sich befindet. Doch als er ankommt, muss er mit ansehen, wie die beiden Partner des Bruders überstürzt die Akten der Kanzlei vernichten und die Kanzlei auflösen. Doch auch von ihnen bekommt Roberto keinerlei Auskünfte, obwohl die Aktenvernichtung und das Verhalten der Partner ihm sehr merkwürdig vorkommt. Aus einem Brief erfährt Roberto von Enrico, dass dieser ihm ein Vermögen auf einer Bank in einem Steuerparadies hinterlassen hat. Dass dieses Vermögen allerdings vom mächtigsten Mafiapaten geklaut ist, verschweigt Enrico. Noch bevor Roberto sich versieht, hat er die Mafia am Hals.

Zu Beginn des Buches wird der Leser eiskalt in die Geschichte hineingeworfen und kann erst einmal nicht so recht mit den einzelnen Puzzlestücken umgehen. Nach einigen Seiten beginnt sich allerdings die Geschichte zu entwickeln und der Leser wird immer weiter in den Strudel der Geschichte gezogen. Der Autor erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Zum einen begleitet man Roberto bei seiner Suche nach Antworten. Dann wiederum werden die Bemühungen der Antimafia-Einheit ebenso wie die Machenschaften der Mafia beschrieben. Dadurch hat der Leser an einigen Stellen mehr Wissen als die handelnden Personen und möchte ab und an den Protagonisten schütteln und in eine andere Richtung schieben, um einem Problem aus dem Weg zu gehen.

Einige Probleme der Geschichte sind durch diese Perspektivwechsel voraussehbar. Allerdings bekommt man meist keine Idee, wie der Autor die Situation auflöst. Das sorgt dafür, dass man das Buch nur ungern beiseite legt, sondern immer weiterlesen möchte. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm. Man taucht in die Geschichte ein und bleibt nicht an Formulierungen oder ähnlichen Dingen hängen. Insgesamt ein sehr gutes Buch mit einer spannenden Geschichte!