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 Die Macht der Bilder

Autoren: Renate Kampmann
Verlag: Rowohlt Tb

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die Rechtsmedizinerin Leonie Simon hat gerade ihre neue Stelle am Rechtsmedizinischen Institut in Hamburg angenommen, als es zu einer Reihe von Morden kommt, die die Handschrift eines Serientäters tragen. Getrieben von ihrem persönlichen Instinkt, beginnt Leonie zum Teil private Recherchen aufzunehmen, sehr zum Missfallen von Kaminksi, einem Kommissar der Polizei, und ihrem Chef, dem Leiter des Instituts, dessen Stellvertreterin sie gerade geworden ist.
Neben dem beruflichen Stress ist sie auch noch ihren persönlichen Gedanken und Gefühlen hilflos ausgeliefert, denn es war nicht ein normaler Umzug nach Hamburg, es war eine Rückkehr in ihre alte Heimatstadt. Eine Stadt, in der ihre Mutter ermordet wurde, in der ihr Vater in einem Pflegeheim liegt, der für sie nach all den Jahren und trotz richterlichen Freispruchs immer noch der Täter ist. Als ihr Vater im Sterben liegt und in ein anderes Heim verlegt werden muss, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen, mit einem überraschenden Ergebnis.

Renate Kampmanns Debüt-Roman ist für mich einer der wenigen wirklich gelungenen Krimis. Die 506 Seiten sind von der ersten bis zur letzten einfach nur Spannend. Die Autorin nimmt sich viel Zeit, die Charaktere ausführlich vorzustellen, ohne dabei Langeweile zu erzeugen. Sie schafft es, persönliche Details immer wieder in kleinen Abschnitten in die Handlung einzubauen. Die Haupthandlung selbst ist mit viel Fachwissen recherchiert worden, hat sie doch selbst ein paar Wochen in Hamburg hospitiert, um sich selbst einen Eindruck machen zu können. Auch Leonies privates Projekt der Untersuchungsstelle für Gewaltopfer gibt es tatsächlich. Man erkennt also relativ schnell, dass sehr viel Arbeit in dieses Buch investiert wurde, was sicher auch belohnt wird.
Renate Kampmann erzeugt in ihrem Krimi eine konstant steigende Spannungskurve, da einige Spuren und Hinweise eigentlich nur auf einen möglichen Verdächtigen deuten. Man mag zwar zwischendurch den Eindruck haben, dass da noch jemand anderes im Spiel sein könnte, nur wird es nie greifbar, so dass man eigentlich bis kurz vor dem Ende völlig im Dunkeln tappt. Der vermeintlich Verdächtige ist es nämlich nicht, soviel kann ich schon mal verraten, ohne dem Buch die Spannung zu nehmen.

Das Buch kann insgesamt nur mit "sehr gut" bewertet werden, da für mich einfach alles zusammenpasst. Eine gut durchdachte Handlung, hervorragend recherchierte Details und ein bis zum Schluss hin offenes Ende. Was will man von einem Krimi mehr erwarten?

Daniel Vinz



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 2003 | ISBN: 3499237210 | Preis: 6,00 Euro | 505 Seiten | Sprache: Deutsch

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