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 Burnout Paradise: The Ultimate Box


Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton


Wo liegt eigentlich Paradise City?
Erwartungsgemäß handelt es sich bei Paradise City um eine rein imaginäre Metropole, die allerdings laut Google Maps im Norden von Georgia ein Einwohnermeldeamt hat. Guns N? Roses hat dieser Stadt ein Lied gewidmet, das der Titelsong von Criterion Games neuestem Geniestreich ist: "Burnout Paradise".

Bevor sich die Tore zu Paradise City öffnen, muss der Spieler allerdings erst einmal den Electronic-Arts-Spießrutenlauf absolvieren: Die Installation hat Probleme unter Vista 64Bit, die fürs Online-Spiel benötigten Patches lassen sich auf der EA Support-Seite nicht finden und der EA Download Manager verkündet kühn das keinerlei Patch existiere. (mehr siehe Anhang)

Die Menüs sind modern und künstlerisch und passen damit gut zur prachtvollen Grafik des Spiels. Die Landschaft ist nicht nur riesig, sondern auch detailreich modelliert und hat einen eigenen Tag-Nacht-Zyklus. Die Autos sehen echt aus und lassen sich in verschiedenen Farben und Materialien lackieren. Der beste Teil an Burnout ist allerdings das Schadensmodell: Bei einem Unfall kann man in Zeitlupe die selbsterstellte Schneise der Zerstörung begutachten, Autos fliegen umher, Funken sprühen, die Autos werden deformiert, verlieren Türen und Fenster. So ein Unfall sieht so gut aus, dass es wirklich Spaß macht, mit Booster und voller Geschwindigkeit in den Gegenverkehr zu rasen.

Apropos Booster, davon gibt es in Burnout drei Typen, die sich hauptsächlich darin unterscheiden, wie man sie auflädt: Stunt, Crash und Speed. Ansonsten unterscheiden sich die Autos in Geschwindigkeit, Stärke des Boosters sowie Stabilität. Letzteres ist besonders wichtig für die sogenannten "Road Rage?-Rennen, mit denen sich Burnout klar von jedem normalen Rennspiel abgrenzt.

"Road Rage" ist ein Krieg auf der Straße: Jeder Fahrer versucht die anderen abzudrängeln und in den Gegenverkehr, gegen Mittelinseln oder einfach nur von der Klippe zu schubsen. Hier kommen die wunderschönen Unfälle voll zur Geltung, besonders wenn die Fahrer weiter vorne eine Meinungsdifferenz klarstellen müssen und man den vorbeifliegenden Wrackteilen ausweichen muss. Dabei ist es bei dem Tempo eigentlich schon schwer genug, einfach nur dem Gegenverkehr auszuweichen und umherdümpelnden Sonntagsfahrern nicht aufs Heck zu fahren.

Ein ähnlicher Spielmodus ist "Marked Man?. Hier sind die Fronten zweifelsfrei geklärt, denn alle jagen den Spieler. Dieser muss eigentlich nur von A nach B fahren und den Weg dorthin überleben. Glücklicherweise sind einige Werkstätten über die Stadt verteilt, so dass man sein Auto auf der Strecke reparieren kann.

Ansonsten gibt es in Paradise City auch Tankstellen, um den Booster aufzufüllen. Das ist sinnvoll für die beiden klassischen Spielmodi "Rennen? und "Burning Route?. Natürlich kann man bei Rennen auch in Burnout-üblicher Manier, die anderen einfach von der Straße drängeln oder an einer Wand zerquetschen. Ein "Burning Route"-Rennen dagegen fährt der Spieler alleine. Für jedes Auto gibt es eine Burning Route, das ist eine Strecke, die speziell auf das Auto zugeschnitten ist und die der Spieler gegen die Zeit fährt. Ist er erfolgreich, so wird eine verbesserte Version des Autos freigeschaltet. Ansonsten fahren ab und zu auch neue Autos einfach in der Stadt herum. Drängelt man diese in einen Unfall, so wird der Wagen zum Schrottplatz gebracht, wo man ihn dann selber fahren kann.

Der fordernste Spielmodus von Burnout sind die Stuntrennen. Hier geht es darum, zu driften, Sprünge zu machen oder im Gegenverkehr zu fahren. Um den Punktemultiplikator hochzutreiben, gibt es besonders riskante Supersprünge, Barrel Rolls und Werbetafeln. Hier wäre eine Replayfunktion schön gewesen, um die spontan kreierten Stunts später Freunden vorführen zu können.

In Paradise City und der Umgebung sind viele Kleinigkeiten wie etwa ein leerstehendes Flugfeld oder eine Rennbahn versteckt. Zusammen mit den Werbetafeln und Absperrschildern motiviert das zum sinnlosen Umherfahren und Erkunden der Umgebung.

Dank des direkt integrierten Online-Modus kann der Spieler auch direkt im Spiel einem Mehrspieler-Rennen beitreten. Außerdem werden für bestimmte Streckenabschnitte Online-Bestenlisten geführt und der Spieler kann direkt während des normalen Spiels diese überbieten. Ein nettes Gimmick ist zudem die Möglichkeit, Webcam-Fotos von anderen Spielern zu sammeln. Diese werden genau in dem Moment aufgenommen, wo man den anderen von der Strecke rammt. Im Online-Spiel kann man auch via Mikrofon mit den anderen Spielern reden, wobei man meistens aber nur deren Soundtrack hört.

Der Soundtrack von Burnout Paradise geht von HipHop über Techno bis zur klassischen Musik und ist somit sehr abwechslungsreich. Leider gibt es ihn aber nicht als seperate CD zu kaufen.

Die Steuerung von Burnout Paradise ist gut gelungen und selbst mit der Tastatur praktikabel. Die Autos fahren sich erwartungsgemäß und haben alle ihre kleinen Eigenheiten, was das Umgewöhnen von einem Auto zum nächsten interessant gestaltet. Zudem lässt sich das Spiel auch komplett mit einem Xbox-360-Gamepad spielen und verhält sich dann wie ein Konsolenspiel mit besserer Grafik.

Spieler mit mehreren Monitoren können diese nutzen, um auch virtuelle Seitenfenster zu haben. Genauso ist auch Surround-Sound mit von der Partie. Daraus ergibt sich leider auch eine relativ hohe empfohlene Systemkonfiguration von einem Core 2 Duo, 2 GB RAM und einer 128MB Pixel Shader 3.0 Grafikkarte. Unter Windows Vista werden sogar 4GB RAM empfohlen.

Zum Starten benötigt das Spiel keine DVD, dafür aber beim Installieren eine Internetverbindung zum Überprüfen der Seriennummer. Das ist allerdings sehr viel angenehmer als die Probleme, die mit aktuellen Kopierschutzmechanismen einhergehen.

In der hier getesteten Ultimate Box lagen dem Hauptspiel bereits das Bikes- und das Party-Addon bei. Es gibt im integrierten Shop auch noch weitere Addon-Packete zu kaufen, diese sind allerdings mit 2 Euro pro Auto ziemlich teuer. Das Bikes-Addon ist eine abgespeckte Version des Hauptspiels mit Motorrädern, wo es allerdings keinen Boost und auch nur wenige Rennen gibt. Das Party-Addon erlaubt es, nacheinander mit mehreren Spielern an einem PC verschiedene Herausforderungen zu fahren. Ein Splitscreen-Modus wie in älteren Burnout-Spielen fehlt allerdings.

Insgesamt ist Burnout ein sehr moralisch bedenkliches Spiel, weshalb es trotz fehlender Gewalt erst ab 12 Jahren freigegeben ist. Nichtsdestotrotz ist es sehr schick und ungeheur spaßig. Statt einer Story gibt es für genügend viele Rennsiege Lizenzupdates, mit denen neue Autos freigeschaltet werden können. Durch mehr als 100 Herausforderungen und die zu erkundenden, versteckten Areale bleibt Burnout auch über lange Zeit ein gutes Spiel.

Anhang:
Beim Einlegen der DVD crasht der Installer prompt unter Vista 64Bit, lässt sich dann allerdings von Hand fehlerfrei starten. Wer beim Setup den optionalen!!! EA Downloader nicht installiert, bereut dies sehr schnell. Denn beim Start möchte "Burnout Paradise" gerne einen Account anlegen, um online Spielerfolge und Ranglisten zu führen. Dafür wird natürlich die neuste Version benötigt. Allerdings findet man den benötigten Patch nicht auf der Supportseite zum Download, ebensowenig in der Support-Suche von EA. Dafür wird beim Starten für etwa fünf Sekunden angezeigt, dass der EA Download Manager zum Updaten benötigt wird. Auch dieser lässt sich nicht auf der EA Seite finden und herunterladen, und das Menü beim Einlegen der DVD bietet die Installation leider ebenfalls nicht an. Als EADM.exe findet sich gesuchtes Setup schließlich auf der DVD und lässt sich auch installieren. Nur hält der EA Download Manager sein Versprechen nicht und kann den Patch für Burnout ebenfalls nicht finden. Die Anleitung besagt, man solle sich mit einem EA Account einloggen und die Seriennummer des Spiels eingeben, um "Downloadbare Inhalte? zu erhalten. Ein Anmeldeformular später eröffnet der EA Download Manager, dass er die Seriennummer von Burnout nicht akzeptieren kann, weil dieses Spiel keine downloadbaren Inhalte habe. Startet man jetzt allerdings Burnout, während der Download Manager im Hintergrund läuft, so klappt das Update ohne Probleme. Wieder ein Anmeldeformular später und nachdem der Burnout-Account auf magische Weise sein Passwort auf das des EA Accounts geändert hat, erreicht der Spieler stolz eine News-Übersicht, bei der aber leider die einzelnen News nicht laden. Noch ein Klick und das Hauptmenü erstrahlt in vollem Glanz.

Hajo Nils Krabbenhöft



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Februar 2009 | FSK: 12 | PC | Preis: 46,90 Euro

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