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 Dark Trace - Spuren des Verbrechens, Folge 3: Der Florentinische Spiegel


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Als der schwerreiche Kunstsammler Johann Maarten Vandenberg seinen Gästen seine neueste Errungenschaft, einen wertvollen florentinischen Spiegel, präsentieren will, erwartet ihn ein Schock: Der Spiegel wird enthüllt und offenbart die nackte, kopflose Leiche einer jungen Frau, die am Rahmen des mannshohen Kunstgegenstandes festgenagelt wurde. Wer würde eine so kranke und brutale Tat begehen? Wie sich herausstellt, hat die junge Frau noch gelebt, als sie am Spiegel gekreuzigt wurde. Doch was hatte die Frau überhaupt in Vandenbergs Villa zu suchen und wie konnte ihr Mörder hineingelangen? Immerhin ist das Haus mit den vielen wertvollen Kunstobjekten wie eine Festung geschützt.

Die außergewöhnlichen Nägel, die bei der Kreuzigung verwendet wurden, führen die Amsterdamer Polizei bald auf die Spur einer jahrhundertealten Sage. Der Schöpfer des Spiegels, Benvenuto Cellini, hat sich im 16. Jahrhundert mit seinem Werk anscheinend an der Geschichte der Medusa orientiert, der Gorgone mit dem von Schlangen gekrönten Haupt, bei deren Anblick jeder zu Stein erstarrte und der von Perseus letztendlich der Kopf abgeschlagen wurde. Auch dem jungen Mordopfer wurde Kopf abgetrennt - gibt es hier eine Verbindung? Vandenberg, der Kunstsammler, macht Kommissar Cornelius Liewens die Arbeit durch seine arrogante Art nicht gerade leicht ...

"Der Florentinische Spiegel" ist der dritte Fall der noch jungen Hörspielserie "Dark Trace - Spuren des Verbrechens". Hier ist diesmal ein echtes Highlight entstanden; die Story ist spannend und durch die Verknüpfung mit dem Medusa-Mythos auch wirklich interessant. Mit 72 Minuten Laufzeit hat der Fall genügend Spielraum, alles detailliert und einigermaßen logisch auszubreiten und den Sprechern und ihren Rollen genug Raum zu geben. Im Mittelpunkt steht natürlich wieder der ultracoole, impulsive Kriminalhauptkommissar Cor Liewens. Zusammen mit seinen Mitarbeitern Stine Lindberg und Bas de Jong macht er sich daran, das grauenhafte Verbrechen aufzuklären.
Ebenfalls mit von der Partie sind Klaus-Dieter Klebsch als Vandenberg - er gibt eine sehr überzeugende Vorstellung als arroganter Kunstexperte ab -, Michael Scherntaner als Gerrit Ten Damme, Mogens von Gadow als Jerome de Graf und andere mehr. Die Sprecher spielen ihre Rollen allesamt auf hohem Niveau, hier gibt es nichts zu meckern. Auch Musik und Geräusche sind wieder gut; das Einzige, das nervt, ist eine längere Szene, in der ein kleines Mädchen immer wieder schluchzt und weint, so dass man die anderen kaum verstehen kann. Wer zartbesaitet ist, dem dürfte die Anfangsszene kaum gefallen, denn hier wird akustisch ziemlich deutlich gemacht, wie jemand eine Frau an einem Spiegel festnagelt.

Fazit: "Der Florentinische Spiegel" ist die bisher beste Folge der Hörspielreihe um den Amsterdamer Kommissar Cor Liewens. Die Story ist gut gemacht, hat interessante Verbindungen zu alten Mythen, originelle Ideen und gute Charaktere. Einzig das Cover ist mit seinen drei Grabkreuzen sehr belanglos geraten; hier hätte zum Beispiel ein Medusenkopf oder ein antiker Spiegel weitaus besser gepasst.

Christina Liebeck



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2008 | FSK: 16 | ISBN: 9783867141338 | Laufzeit: 72 Minuten | Preis: 8,95 Euro

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