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 Die Chroniken von Prydain: Taran

Alle Taran Romane in einem Band


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Leben hat nicht all zu viel zu bieten für einen Schweinehirten in Prydain, doch genau davon träumt zumindest einer, nämlich der Hilfsschweinehüter Taran. Aber statt den Abenteuern, die er sich erträumt, muss er sich um ein weißes Schwein namens Hen Wen kümmern und statt die Schwertschmiedekunst zu erlernen, plagt er sich mit Hufeisen ab.
Doch Prydian ist bei weitem kein so ruhiger Platz wie sein Zuhause Caer Dallben es aussehen lässt. Als Taran seinen täglichen Pflichten nachgeht, muss er miterleben, wie die magische Hen Wen davon läuft. Hen Wen weiß nämlich durch ihre Gabe, dass die Schergen Arwans auf der Suche nach ihr Caer Dallben schon sehr nahe gekommen sind und so will sie fliehen. Taran ahnt von all dem natürlich nichts, sieht es aber als seine Pflicht an, Hen Wen zu finden.
Mit diesem Tag verändert sich für den Jungen alles - es ist für ihn der Auftakt in ein neues Leben, in dem er immer wieder über sich hinaus wächst und sich dabei selbst findet. Aber Taran hat Glück: Er muss sich den unbekannten Gefahren nicht allein stellen, denn er findet ungewöhnliche Freunde, die mit ihm durch dick und dünn gehen. Und dies ist die Geschichte ihrer Abenteuer.

Mit über 900 Seiten hält man mit "Taran" aus dem Hause Bastei Lübbe ein wahrlich seitengewaltiges Werk in der Hand. Allerdings ist das kein Wunder, wenn man einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis wirft. Dieser Sammelband vereint alle Bücher von Lloyd Alexander, die die Geschichte von Taran erzählen. Die komplexe Welt, die der Autor geschaffen hat, wird dem Leser gleich auf der ersten Seite mit Hilfe einer Karte präsentiert. Diese ist auch nötig, denn Lloyd Alexander nutzt den Ganzen von ihm geschaffenen Raum aus, um dort seine unterschiedlichen Bücher anzusiedeln. Bei diesen Büchern handelt es sich um: "Das Buch der Drei", "Der schwarze Kessel", "Die Prinzessin von Llyr", "Der Spiegel von Llunet" und "Der Fürst des Todes". Ergänzt wird das Ganze noch durch eine Handvoll Geschichten unter dem Titel "Der Findling und andere Geschichten aus Prydain". Und damit nicht genug, es gibt noch einen Anhang, in dem der Leser etwas über Llyod Alexander und die Welt Prydain erfährt sowie einen Lexikonteil. Zusammengetragen wurde dieses Zusatzmaterial von Helmut W. Pesch.

Widmet man sich den eigentlichen Romanen, erzählen diese die Geschichte eines Jungen, der dabei ist erwachsen zu werden und sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Held zu sein. Doch als es für ihn an der Zeit ist, sich zu beweisen, sehnt er sich in sein ruhiges Heim zurück. Trotzdem schafft es Lloyd Alexander bei all den Schwächen, die er seiner Hauptfigur Taran angedichtet hat, auch dessen Stärken auszuspielen und schafft damit einen schillernden Charakter, mit dem man sich identifizieren kann. Der Autor legt zudem Wert darauf, dass selbst der Held mit dem größten Potential nichts wäre ohne seine Gefährten und so hat er eine ganze Reihe von Figuren geschaffen, die Taran beistehen. Jede Figur zeichnet sich durch ihre ganz eigene, meist etwas ungewöhnliche Art aus. Allein die Fülle an unterschiedlichen Charakteren verschafft der Geschichte eine große Bandbreite, da sich jeder Leser von einer der Figuren angesprochen fühlen kann. Auch die Entwicklung von Buch zu Buch ist in sich rund und klar durchdacht. Dies äußert sich dadurch, dass die Figuren eine Entwicklung durchmachen und immer wieder über sich hinauswachsen. Kommen sie an ihrem Ausgangspunkt wieder an, sind sie nicht mehr die, die sie einmal waren und sehen die kommenden Ereignisse in einem anderen Licht, passend zu ihren neuen Erkenntnissen.

Die einzelnen Bücher verlaufen in sich alle nach dem gleichen Schema: Unerwartet werden die Hauptfiguren in Schwierigkeiten verwickelt, und um diese zu bewältigen, wachsen sie über sich hinaus. Doch Lloyd Alexanders Erzähltechnik macht jedes einzelne Buch zu etwas Besonderen, und sie alle arbeiten auf ein gemeinsames Ziel zu.

Für ein Jugendbuch hat der Autor einen klaren Stil gewählt. Die Story lässt sich gut verfolgen, auch wenn sie an manchen Stellen etwas eigen wirkt, gerade wenn es auf das Ende des jeweiligen Buches zugeht. Auch sollte man hier anmerken, dass für ein Jugendbuch doch sehr viel gekämpft und auch getötet wird. Dadurch kommt eine eher düstere Note zum Tragen, auch wenn es zum Glück immer gut aus geht - wenn auch teilweise mit dem bitteren Beigeschmack der Trauer.

Die Tatsache, dass eine wunderschöne Reihe in einem einzigem Buch zusammengeführt und mit Zusatzmaterial ergänzt wird, macht diesen Sammelband zu einer gelungenen Neuauflage der Pentalogie "Die Chroniken von Prydain", die 1964 ihren Anfang nahmen und den Autor Llody Alexander weltberühmt machten.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 01. Mai 2009 | ISBN: 9783404285303 | Originaltitel: The Chronicles of Prydain | Preis: 15 Euro | 909 Seiten | Sprache: Deutsch

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