Vorhang auf für die zweite Box der Conan-TV-Serie, die MFA Film den deutschen Ralf-Moeller-Fans zur Verfügung gestellt hat. Wer sich bereits an der ersten Box der Trashperle erfreut hat, kann natürlich auch bei dieser zweiten und letzten zugreifen, die weitere elf Folgen enthält. Auch hier geht es wieder zur Sache; so müssen Conan und seine Begleiter den magischen Kristallpfeil eines berühmten Bogenschützen hüten ("Der Zauberer des Kristallpfeils"), begegnen der legendären Kämpferin Red Sonja ("Das Geheimnis der ewigen Jugend"), retten ein von der Prophezeiung ausgewähltes Kind ("Vier Paten") und kämpfen sich durch Stürme und Labyrinthe. Ihr Widersacher ist nach wie vor der hinterlistige Zauberer Hissa Zuul (Jeremy Kamp), der mit einem sprechenden Totenschädel auf der Flucht vor Conan ist und diesen zu vernichten trachtet. Denn Conan ist im Besitz eines magischen Schwerts, des Schwerts von Atlantis, und eine Weissagung hat Hissa Zuul davor gewarnt, dass er einst durch dieses Schwert sterben wird. So sendet er seine niederen Schergen, Generäle, Geister und Monstren gegen den Barbaren aus, selbst seinen besten Kämpfer Kamikon ("Die Höhle des Feuers") ... und erleidet Niederlage um Niederlage gegen den Moellerschen Conan.

Das alles klingt nach knallbunter Fantasyaction ... mit Betonung auf knallbunt. Die "Hercules/Xena"-Optik der TV-Serie glänzt mit lieblosen Kulissen, viertklassigen Schauspielern und einem etwas weinerlichen Conan, der so ganz anders daherkommt als der einst von Schwarzenegger verkörperte Bluthund. Der hohe Trashfaktor der Serie sorgt allerdings für grossen Spass beim Betrachter, vor allem wenn gute Drehbucheinfälle - oft in enger Anlehnung an die kongeniale Vorlage von Robert E. Howard - mit hanebüchenen Dialogzeilen kollidieren oder Moeller in Diplomatie- und Liebesszenen heillos überfordert ist. Irgendwie macht das Laune. Hohe Filmkunst sollte man sich zwar nicht davon versprechen, aber soliden Fantasytrash. Und vor allem zum Ende der Reihe nimmt die Spannung sogar etwas an Fahrt auf, wenn es dem Zauberer Hissa Zuul - schön niederträchtig dargestellt von Kamp - endgültig an den Kragen geht. Bis dahin kann man sich an den schlecht animierten Drachen und Zombies, den knapp bekleideten Blondinen und den Fantasystereotpyen (von der Kampfamazone bis zum grimmigen Gladiator) ergötzen, und sich eventuell sogar das Making Off der DVD ansehen, wo Ralf Moeller ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert.

Wahrlich keine Sternstunde der TV-Serie, aber ein vergnüglicher Spass zum Hirnausschalten - nicht mehr, nicht weniger.