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 Das Monster aus der Spätvorstellung 2

Noch schlechter! Noch billiger! Noch später!


Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Leitbarkeit
Preis - Leistungs - Verhältnis


Wem nach dem Spielen der Drehvorschläge aus "Das Monster aus der Spätvorstellung" die Puste ausging und wer das Spiel ad acta legte, weil es an eigenen Ideen fehlte, der kann sich nun auf einen zweiten Teil zum Spiel über schlechte Filme freuen.
Wer hingegen das Grundregelwerk schon hundert Mal gelesen hat, sich noch immer über die Formulierungen und Ideen schieflacht, nachts von Dämonna träumt oder einfach nur noch mehr Anregungen zum Spiel haben möchte, bekommt hier ebenso, was er sich wünscht - von der Erfüllung besagter nächtlicher Träume einmal abgesehen zumindest.

Nach einer Einleitung von Dämonna, dem verkannten und noch nicht entdeckten Starlet, das man schon aus dem Grundregelwerk kennt, beginnt das Buch sogleich mit einer ausführlichen Vorstellung des Studios der "Schinkelheimer Bros.", das auf dem verseuchten Grund eines alten Flughafens irgendwo in Hollywood liegt.
Nicht nur die Besitzer und das Studiogelände an sich werden in diesem Teil ausführlich vorgestellt, sondern der Leser bekommt sogar detaillierte Beschreibungen der einzelnen Räume mitsamt Übersichtskarte und eine Beschreibung aller möglichen Mitarbeiter, auch diese jeweils mit einer Zeichnung versehen.
Dank dieser ausführlichen Informationen hat ein Regisseur (also Spielleiter) es fortan sehr viel leichter, auch die Gegebenheiten außerhalb des direkten Filmdrehs darzustellen. Hierzu kann man die Schilderungen einfach genau so übernehmen oder aber man erfindet anhand dieses Beispiels eigene Studios und Mitarbeiter.

Das zweite Kapitel behandelt den Wilden Westen. Waren es im ersten Teil der Reihe die schlechtesten Horrorfilme der Welt, die man mit Hilfe des Grundregelwerks filmen konnte, kommen nun also auch die schlechtesten Western der Welt hinzu.
Ausführlich werden typische Örtlichkeiten, Sprechweisen, Western-Gesetze, Statisten, Waffen, Garderobe, Requisiten und mehr in diesem Kapitel vorgestellt. Außerdem kommen einige genretypische neue Talente wie "ziehen und schießen" und neue Kampfregeln, beispielsweise für zünftige Saloon-Schlägereien und Waffenduelle, hinzu.
Natürlich dürfen auch die guten und die bösen Jungs in diesem Kapitel nicht fehlen, und da deren Unterscheidung und die Bedeutung von weißen, braunen und schwarzen Hüten nicht so ganz einfach ist, steht Dämonna dem Leser hier wie auch überall sonst wieder hilfreich zur Seite.

Das dritte Kapitel stellt Bootheel in Texas vor. Hierbei handelt es sich um die Kulisse einer Westernstadt. Da es hier jedoch nicht um souveräne und gute Western geht, sondern um die schlechtesten Filme aller Zeiten, ist Bootheel nicht einfach nur Kulisse einer Westernstadt, sondern verfügt zudem über einen Sumpf, ein paar Dinosaurier, Cromagnon-Stämme und was sich sonst eben so im Archiv der Schinkelheimer Bros. finden ließ, um ein richtig schlechtes Drehbuch schreiben zu können.
Neben weiteren Statisten, Echsenmenschen, Kavallerie, Cromags und Dinosauriern, finden sich an dieser Stelle auch weitere Talente wie Paläontologie oder Cromag-Sprache sowie Dämonnas Ratschläge, wie man Dinosaurier bekämpft. Beschwerden führen hierbei ins Nichts, denn nirgendwo behauptet Dämonna, ihre Tipps behandelten ein erfolgreiches Bekämpfen der Urzeitriesen.

Es folgt natürlich noch ein Original-Drehbuch. In diesem Buch ist es "Tyrannosaurus Tex", dessen Drehbuch auf knapp dreißig Seiten vorgestellt wird und dem Regisseur alles Notwendige vermittelt, das man den vorherigen Informationen zu geänderten Spielprinzipien und Set nicht entnehmen konnte, um diesen Film zu drehen.

Der Abspann des Buches bietet noch einige Pitches für weitere Filme in Bootheel und einen Filmnamengenerator für Faule und Unkreative, die Kulisse einer Burg (im enthaltenen Drehbuch als Echsenstadt missbraucht) wird mitsamt Kartenmaterial vorgestellt, und zu guter letzt steht wieder eine Liste von Filmen. Diesmal nicht die schlechtesten Filme aller Zeiten, sondern eine Liste von Komödien und Parodien, deren Konsum sich wirklich lohnen soll.

Insgesamt ein würdiger zweiter Teil, der viele neue Ideen ins Spiel bringt und aufzeigt, wie auch in anderen als dem Horror-Genre verdammt miese Filme gedreht werden können.
Auch bei diesem Band spiegelt sich ein hohes Maß an Überlegungen wider, wie die veränderten und neuen Talente und Regeln vor allem zeigen.
Der Unterhaltungswert beim Lesen ist ungebrochen sehr hoch und mit dem Spielspaß sieht es nicht anders aus.
Einfach kaufen und als John Wayne in Jurassic Park den Dinos zeigen, was eine Harke ist? - Auf geht’s!

Tanja Elskamp



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