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 Codewort Risiko: Kampf im ewigen Eis


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Nanuk, ein Inuit-Junge, möchte endlich seinem Namen alle Ehre machen, bedeutet dieser doch "Jäger" und bezeichnet den kühnsten tierischen Jäger und zugleich die prächtigste mögliche Jagdbeute, den Eisbären. Dass Nanuk auf die Jagd gehen möchte, ist unter dieser Voraussetzung eigentlich nicht verwunderlich, doch seine Mutter erlaubt es ihm nicht.
Nanuk hat alles vorbereitet und stiehlt sich eines Nachts heimlich mit dem Schlitten seines Vaters und vier Hunden davon, in Begleitung seines Freundes, der den wenig ehrenhaften Spitznamen "Noodles" trägt.
Und bald schon scheint es, als ob den Jungen das Jagdglück hold wäre. Sie finden eine Robbe an einem Eisloch. Nanuk stellt sie, bringt es jedoch nicht übers Herz, sie zu töten. Ein Entsetzensschrei von Noodles zwingt ihn, sich etwas ganz anderem als der Robbenjagd zuzuwenden: Seine Schlittenhunde sind durchgegangen und zerren den Schlitten mitsamt dem hilflos in seinen Schlafsack eingeklemmten Noodles mit sich fort.
Nanuk muss es gelingen, Noodles zu retten und die wertvollen Hunde und den Schlitten zu sichern. Aber die arktische Nacht ist voller Tücken, und die Jungen stellen zu ihrer Bestürzung fest, dass sie nicht allein auf dem Eis unterwegs sind!

Diese spannende Geschichte für Kinder etwa ab der dritten Klasse vermag es wohl, auch Lesemuffel zu fesseln, denn Nanuk erlebt eine schier atemlose Nacht, vom ersten Augenblick seines Ausreißversuchs an. Alle Eltern, denen die Idee vom Jagen, für die Inuit etwas ganz Natürliches, missfällt, können sich dank des Umstandes beruhigen, dass in dieser Geschichte kein Tier sterben muss. Auch wenn Nanuk eigentlich entsprechende Pläne gehegt hat.
Nanuks und Noodles' Charakter werden sympathisch und individuell gezeichnet. Die beiden haben ihre Stärken und Schwächen und bieten somit gute Identifizierungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt wird aufgezeigt, dass Freundschaft letztlich auch Verantwortung bedeutet und nicht nur einfach gemeinsamen Spaß und Abenteuer.
Die Geschichte bietet jedoch nicht nur mitreißende Unterhaltung. Sie ist recht authentisch gestaltet und vermag es somit, einen Eindruck vom Leben moderner Inuit zu vermitteln, ohne zu viel Romantik, aber doch auch mit Blick auf die Traditionen dieses außergewöhnlichen Volkes.
Am Ende jedes Kapitels - das stets eine mächtige Hebung des Spannungsbogens mit sich bringt - findet der Leser eine Info, die Aspekte des arktischen Lebens von Mensch und Tier beleuchtet. Zudem werden Rätsel und Suchspiele angeboten, die mit dem Thema der Geschichte in Zusammenhang stehen.
Die klare, serifenlose Fibelschrift in komfortabler Größe macht das Lesen auch für Kinder mit Lesedefiziten komfortabel. Viele Schwarz-Weiß-Illustrationen ergänzen den Text, ohne unnötig abzulenken.
Eine tolle Geschichte, die auch die eher lesefaulen Jungen anzuziehen vermag und vor allem auf sie als Zielgruppe abzielt, die sich aber auch für unerschrockene Mädchen eignet. So macht Lektüre Spaß!

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 1. Januar 2009 | ISBN: 9783522181501 | Preis: 7,90 Euro | 96 Seiten | Sprache: Deutsch

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