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 Die Chroniken des Hagen von Stein, Band 1: Hexenmacher


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Spannung
"Hexenmacher" ist der erste Band der Trilogie "Die Chroniken des Hagen von Stein". Der Band spielt hauptsächlich im 15. Jahrhundert, beinhaltet aber auch kleine Einschübe aus dem 21. Jahrhundert.

Die historischen Hintergründe sind gut recherchiert und werden anschaulich geschildert, die reale Welt aber mit phantastischen Elementen versehen. Hagen von Stein ist ein Wariwulf, wie hier die Werwölfe heißen. Die Wariwulf unterliegen einer Art Ordens-Kodex und streiten für die Ehre der katholischen Kirche. Außerdem gibt es Hexen, die guten nennt man Hagr, die bösen Hecetissen. In den neuzeitlichen Kapiteln existiert auch eine Art Vampir. Dort macht von Vitzthum, ein Inquisitor der Neuzeit, Jagd auf alles, was er als Böse ansieht.

In Böhmen hat der Graf von Neuburg Hagen als Adoptivsohn aufgenommen. Graf und Gräfin lieben Hagen sehr, was ihren leiblichen Sohn Albrecht stark erzürnt. Albrecht ist von schmächtigem Wuchs und hasst seinen starken Bruder Hagen, der dazu ja noch ein Wariwulf ist, wie Albrecht schnell heraus findet. Über die Jahre hinweg steigert sich der Konflikt in eine Tod-Feindschaft, die den Roman wie die Brüder weitgehend beherrscht.

André Wiesler hat einen interessanten Kosmos geschaffen, aber der Band hat auch seine Schwächen. Die zu kleine Schriftgröße erschwert das Lesen unnötig. Weniger wäre mehr gewesen, denn so interessant die einzelnen Stationen der Brüder auch sind, letztlich wiederholt sich vieles zu stark. Immerhin kommt Hagen viel herum, sodass der Leser mehrere Schauplätze und Gegenden kennen lernt. Die Figuren sind zu einfach gezeichnet, auf der einen Seite steht der hehre Hagen, auf der anderen Seite sein böser Bruder Albrecht. Die Ausflüge in die Neuzeit erscheinen als Fremdkörper, sie sollen Interesse am Fortgang der Chronik schaffen, verwirren aber eher.

Das Buch ist einfach zu lesen, aber nichts für zarte Gemüter. Die Welt, in der es spielt, ist ziemlich dreckig und grausam. Wiesler spart nicht mit historisch passenden, aber unappetitlichen Details.

"Hexenmacher" ist ein durchschnittlicher Phantastik-Roman, dessen gute Anteile aber prinzipiell Lust auf die Reihe machen. Der bessere und wirklich gelungene zweite Teil lässt aber die Empfehlung zu, in die Chroniken und den von Wiesler geschaffenen Kosmos einzusteigen.

Bernd Wachsmann



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juni 2007 | ISBN: 9783453523036 | Preis: 8,95 Euro | 580 Seiten | Sprache: Deutsch

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