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 Tagebuch eines Vampirs, Band 1: Im Zwielicht

Serie: Tagebuch eines Vampirs, Band 1
Autoren: Lisa J. Smith
Übersetzer: Ingrid Gross
Verlag: cbt

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der Sommer ist vorbei und die siebzehnjährige Elena kehrt mit ihrer Tante und ihrer kleine Schwester aus dem Urlaub zurück, in ihr Haus in Fell’s Church, in dem sie seit dem Tod der Eltern zusammen leben. Doch irgendwie fühlt Elena sich hier nicht mehr zu Hause und vertraut ihre Gedanken und Wünsche ihrem Tagebuch an.
Und schon am nächsten Tag hat sie der Alltag wieder, die Schule wartet auf sie und mit ihr Elenas Clique. Elena ist die Anführerin, die Königin der Schule, und normalerweise steht sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch ein gutaussehender, fremder, junger Mann zieht gleich am ersten Tag die Aufmerksamkeit aller Mädchen der Schule auf sich. Der Fremde hört auf den Namen Stefano und er ist nach Fell’s Church gekommen, um seiner wahren Natur entgehen zu können und ein "normales" Leben zu führen. Doch als er Elena sieht, holt ihn die Vergangenheit ein, denn sie erinnert ihn an eine längst verlorene Jugendliebe, als er noch ein Mensch war. Dies macht Elena sehr anziehend für Stefano, aber auch abstoßend, da er ständig an die Verlorene erinnert wird, denn allein ihre Gestalt reißt alte Wunden auf. Doch auch Elena ist von dem Fremden fasziniert und so lässt sie nichts aus, Stefano für sich zu erobern, allerdings ohne Erfolg. Doch durch die jährliche Spukhaus-Veranstaltung für wohltätige Zwecke gerät das Leben der Kleinstadt außer Rand und Band.

Mit „Im Zwielicht“ nimmt die Reihe „Tagebuch eines Vampirs“ von Lisa J. Smith in dieser Neuauflage dieses Buches seinen Anfang. Handlungsort ist eine idyllische Kleinstadt mit einer etwas merkwürdigen Geschichte. Doch seit der mysteriöse Stefan in der Stadt ist, häufen sich unheimliche Ereignisse und der Verdacht liegt nahe, dass nur er für die Angriffe auf verschiede Personen sowie dem Mord an einem Lehrer verantwortlich sein kann. Wofür er allerdings wirklich verantwortlich ist, ist das Chaos an der Schule, denn Stefano stellt mit seinem Charme und seinem angenehmen Äußeren die Schule auf den Kopf und zwischen den Mädchen fliegen die Fetzen. Ganz klar ist damit, dass es eigentlich eine Liebesgeschichte mit sehr düsterem Touch ist, denn - wie sollte es anders sein? - die Hauptfiguren Stefano und Elena sind verwandte Seelen und müssen sich durch allerlei Unwegsamkeiten kämpfen, um zueinander zu finden. Das Ganze wird gewürzt durch Figuren aus der Fantasie, die eine dunkle Seite der Kleinstadt wecken und zu ominösen Vorfällen führen, dazu gehören Vergewaltigung und Mord. Also sicherlich nichts für schwache Nerven, denn Smith hat es an sich, mit düsteren Vorahnungen um sich zu werfen, und es fließt nicht wenig Blut. Trotzdem erweist sich die Liebesgeschichte zwischen Elena und Stefano als ziemlich kitschig, was in der eher gruseligen Atmosphäre des Buches nur noch viel stärker hervorkommt und dadurch unpassend übertrieben wirkt. Und genauso merkwürdig präsentiert sich das Ende, denn es ist ein echter Cliffhanger und nicht einmal ansatzweise abgeschlossen. Genauso gut hätte die Autorin mitten im Satz aufhören können, es stimmt einfach in sich nicht.
Aber immerhin wird man dazu verleitet, das nächste Buch lesen, um wenigstens ein Ende zu haben. Die Mischung aus kitschigem Grusel selber wird wohl die wenigstens Leser zum Weiterlesen animieren, es sei denn, man kann sich für anspruchslosen Gruselkitsch begeistern.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2008 | ISBN: 9783570304976 | Originaltitel: The Awakening | Preis: 7,95 Euro | 253 Seiten | Sprache: Deutsch

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