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 Matrix Comics, Band 2: Matrix Comics


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Mit „Matrix“ haben die Wachowski-Brüder einen Kult geschaffen. Seinen Ursprung hatte er in dem Kinodreiteiler, doch die Matrix hat das Medium Film überschritten und sich in vielen weiteren Bereichen breit gemacht. Zum Beispiel im Internet, wo neben einem Online-Spiel auch einige Comics zur Verfügung gestellt werden. Doch da selbige auf Papier gedruckt doch eine ganz andere Qualität besitzen, wurden sie als Comic-Bände veröffentlicht. Der hier vorliegende ist bereits der zweite Teil der Serie. Die Online-Comics wurden nochmals aufgearbeitet, teilweise mit Farben versehen und „druckfein“ gemacht. Außerdem gibt es einige Strips zu bewundern, die man im Netz nicht lesen kann. Man sollte aber mit der Grundidee, die dahinter steckt, vertraut sein, ansonsten wird man an den Geschichten keine Freude haben.

Insgesamt werden zwölf verschiedene Kurzgeschichten aus dem Matrix-Universum den Leser erneut in die Welt der Realität, der Maschinen und des Lebens in einem Computerprogramm entführen. Man liest zum Beispiel von einem Entfesselungskünstler, dem die Agenten bereits auf der Spur sind, von einer jungen Frau, die Dinge voraussehen kann und sogar ihr eigenes Ich außerhalb der Matrix wahrnimmt und einer anderen, die an der Schwelle des Todes einem Agenten gegenüber tritt und sich entscheiden muss, ob sie für ihn arbeiten will. Wir lesen von der Verschmelzung dessen, was in der Matrix passiert, mit dem, was real ist und von einem Mann, der sich mitten im normalen Alltagsleben einem Kampf zwischen einem Agenten und einem Rebellen gegenüber sieht. Weiterhin lernt der Leser ein kleines Mädchen kennen, das um „die Schatten“ weiß, wie sie die Agenten nennt und ein anderes, das die Matrix formen kann und gegen Agenten kämpfen muss. Wir sehen eine junge Frau, die im Kampf stirbt und eine andere, die kurz vor ihrem Tod ein letztes Mal ihre Töchter sieht. Es gibt einen humoristischen Ausflug in die Matrix, der von einem Missverständnis erzählt und danach eine umso ernstere Geschichte von einem Mann, der zurück in die Matrix will und dafür alles tut. Den Abschluss bildet die Geschichte eines Jungen, der im wahrsten Sinne des Wortes über seinen eigenen Schatten springen muss.

Jede der Geschichten erzählt von einem (meist tragischen) Einzelschicksal einer Person, die mit der Matrix konfrontiert wird. Bei durchschnittlich kaum mehr als zehn Seiten pro Erzählung wundert es nicht, dass es den meisten an Tiefe fehlt. Hat man im ersten Band noch einige wirklich originelle Ideen präsentiert bekommen, konzentrieren sich die meisten der hier versammelten Episoden eher auf actionreiche Kämpfe. Die Qualität der Bilder ist extrem unterschiedlich, aber im Durchschnitt sehr hochwertig. Egal, ob eine knallbunte Welt in Bonbonfarben und mit klaren Linien, die an eine Kinder-Zeichentrickserie erinnern mag oder eine graudüstere Stimmung in äußerst real wirkenden Bildern, man bekommt hier deutlich gut gemachte Zeichnungen geliefert. Optisch ist der Band auf jeden Fall gelungen.

Vielleicht liegt es daran, dass man bereits im ersten Teil zahlreiche Comics bewundern durfte und deswegen einfach eine Vorstellung von dem hat, was einen erwartet, aber man wird das Gefühl nicht los, hier auf einige Wiederholungen zu treffen. Die Geschichten selbst bleiben hinter den Bildern zurück und bieten kaum etwas Neues. Fans der Matrix und des kreativen Spektrums, das um diese Welt herum entstanden ist, können trotzdem bedenkenlos zugreifen, denn Lesespaß bekommt man hier auf jeden Fall.

Bine Endruteit



Softcover | Erschienen: 9. September 2008 | ISBN: 9783866076464 | Originaltitel: Matrix Comics | Preis: 19,95 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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