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 Burgen

Serie: Was ist was, Band 106
Autoren: Hans-Peter von Peschke
Illustratoren: Nikolai Smirnov
Verlag: Tessloff

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das “Was ist was”-Konzept ist in seiner Schlichtheit überzeugend: Informationen zu einem bestimmten Themengebiet werden kompakt zusammengefasst, kindgerecht aufgearbeitet und in leicht verdaulichen Häppchen logisch gegliedert serviert. Um den Text aufzupeppen, die Neugier zu verstärken und das vermittelte Wissen noch zu vertiefen, werden die einzelnen Passagen außerdem noch durch zahlreiche Fotografien und Zeichnungen illustriert. Diesem Muster folgt natürlich auch Band 106 der Reihe: “Burgen”.

Die Texte hierfür stammen von Hans-Peter von Peschke, seines Zeichens Journalist, Autor und Historiker. Fachkundig, aber locker schreibt er über Wissenswertes im Zusammenhang mit den berühmten mittelalterlichen Bauwerken und räumt dabei nebenher mit so mancher romantisch-verklärten Vorstellung auf. Er erklärt, weshalb es seinerzeit überhaupt zum Bau von Burgen kam, wie die Konstruktion ebendieser vonstatten ging und wie das Leben dort tatsächlich ausgesehen hat.

Von Peschke untergliedert das Sachbuch in fünf logisch aufeinander aufbauende Kapitel: In “Geschichte der Burg” geht er beispielsweise den Fragen nach, ob es schon vor dem Mittelalter Burgen gab und welche Arten der Bauwerke existieren; in “Bau einer Burg” untersucht er, wer denn damals die Baugenehmigung für so ein Unterfangen gegeben hat und wie man solch große Gebäude mit ausreichend Wasser versorgte. Ganz nebenher erklärt der Autor dann noch, dass es die Pflichten einer jeden guten Hausfrau war, ihre Familie in regelmäßigen Abständen zu entlausen, dass es im Winter eine recht kalte Angelegenheit war, die Toilette aufzusuchen, wie man Nahrungsmittel konservierte und was modemäßig in verschiedenen Epochen auf Burgen der letzte Schrei war.
Etwas actionreicher wird es dann im Kapitel “Kampf um die Burg”, in dem man erfährt, welche Belagerungswaffen seinerzeit zum Einsatz kamen, wenn man eines der mittelalterlichen Bollwerke erstürmen wollte, wie genau eigentlich ein Sturmangriff ablief und wie man eine Burg am geschicktesten verteidigte.

Auch wenn im Sachbuch das eine oder andere Foto einer berühmten Burg abgebildet ist, setzt “Burgen” vor allem auf Illustrationen. Die verströmen stilistisch zwar ein gewisses 70er- und 80er Jahre-Flair (es ist anzunehmen, dass sie auch aus dieser Zeit stammen), sind aber durchaus sehr anschaulich, selbsterklärend und detailreich. Dadurch runden sie ein ohnehin sehr gelungenes Werk ab.

Auch wenn sich “Was ist was” vor allem an Kinder und junge Heranwachsende richtet, hat dieses Buch durchaus auch älteren Lesern etwas zu bieten: Die können auf kurzweilige Art ihr Wissen zum Thema Burg noch einmal auffrischen und auch vertiefen, ohne sich durch in hochgestochenem Stil verfasste Fachliteratur wühlen zu müssen. Gerade durch die Untergliederung in Kapitel ist es leicht möglich, sich mit einem bestimmten Thema auch im Einzelnen zu beschäftigen. Ob die Leser nun Kinder und Jugendliche sind, Eltern, Fantasy-Begeisterte oder einfach nur Themen-Interessierte: Sie alle kommen bei “Burgen” voll auf ihre Kosten.

Christian Handel



Hardcover | Erschienen: 1. Januar 1998 | ISBN: 9783788606695 | Preis: 9,95 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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