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 Indiana Jones und der Stab der Könige

Serie: Indiana Jones
Herausgeber: Lucas Arts
Verlag: Activision

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Seit vielen Jahren schon kämpft sich Dr. Henry Walton Jones Jr., besser bekannt als Indiana Jones, nicht nur durch Filmkulissen, sondern auch durch zahlreiche Computerspiele. Im Jahr 1982 begann das Abenteuer mit „Raiders of the Lost Ark“ auf dem Atari, und seit neuestem rauft sich Indy in „Indiana Jones und der Stab der Könige“ auf den Plattformen Wii, PS2, PSP und NDS durch diverse exotische Schauplätze. Die folgende Rezension behandelt das PSP-Game.

[PIC] Anders als es der letzte Kinofilm vermuten lässt, ist Dr. Jones in diesem neuesten Indy-Spiel nicht auf der Suche nach Alienschädeln, sondern nach dem legendären Stab der Könige – es handelt sich dabei um keinen geringen als ebenjenen Stab, mit dem Moses einst das Rote Meer teilte, als das Volk Israels auf der Flucht vor den Ägyptern war. Natürlich ist Indy nicht der einzige, der hinter dem kostbaren Artefakt her ist, auch sein alter Widersacher Magnus Völler hat Interesse an dem Stab und hetzt Dr. Jones seine Nazi-Schergen hinterher. Und so hat der Spieler keine gemütliche Rätselsuche vor sich, sondern ein waschechtes Action-Spiel.

Das Spielprinzip scheint diesmal etwas gewöhnungsbedürftig, denn Indy schwingt und prügelt sich nicht durch eine zusammenhängende Welt, sondern durch viele Einzellevel, in denen es jeweils Aufgaben zu erledigen gilt, um das Level erfolgreich abzuschließen. Die Aufgaben sind nach verschiedenen erreichbaren Zielen abgestuft; wer einen Level in einer bestimmten Zeit abschließt, alle Gegenstände einsammelt und dabei noch volle Gesundheit hat, der erhält mehr Punkte als derjenige, der den Level einfach nur irgendwie zu Ende bringt, ohne zu sterben. Die Level sind zu Beginn erwartungsgemäß noch leicht, um sich erstmal warmzuspielen und sich mit der Steuerung vertraut zu machen, der Schwierigkeitsgrad zieht mit der Zeit aber ganz schön an; versierte Spieler sollten hier aber dennoch keine Probleme haben.

[PIC] Jeder Level kann beliebig oft wiederholt werden, was den Ehrgeiz anstachelt – natürlich kann man alle Szenarien irgendwie schaffen, der Reiz ist aber, alle gestellten Aufträge zu erledigen und die höchste Punktzahl einzuheimsen. Mit eingesammelten Artefakten können zudem Boni gekauft werden.
Schwerpunkt des Spiels ist es allerdings nicht, Gegenstände einzusammeln oder sich elegant mithilfe der Peitsche über Abgründe zu schwinden, sondern möglichst viele Gegner zu vermöbeln. Und die tauchen wirklich sehr zahlreich auf – je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad – und machen dem Spieler das Leben schwer, denn kaum möchte man irgendeinen Schalter auslösen oder eine Statue verrücken, ist man schon umzingelt. Zum Glück kann Indy sich effektiv zur Wehr setzen und zwar nicht nur mit seinen Fäusten oder einer Schusswaffe, auch die Peitsche kommt natürlich zum Einsatz und so ziemlich alles, was rumliegt – Schaufeln, Besen, Brechstangen und Co. liegen bereit (oder werden vom Gegner fallen gelassen) und warten nur darauf, zum Einsatz zu kommen. Gegner können mit bestimmten Moves auch gezielt zu Boden oder einfach in die nächste Fensterscheibe geschleudert werden. Das macht Spaß, vor allem, weil die Steuerung angenehm flüssig und recht einfach zu bedienen ist. Hier scheint die PSP-Version, zumindest was die Steuerung angeht, der Wii etwas überlegen zu sein, denn bei der Wii-Version gab es einige Kritik am Spiel, weil Indy sich in Kampfszenen schwierig und unpräzise steuern lässt. Das ist auf der PSP nicht der Fall.
Natürlich erschöpft sich die Handlung nicht darin, dass man bloß um sich schlägt – es gibt auch Szenen, wo man vor rollenden Kugeln flieht oder aus einem einstürzenden Tempel Reißaus nimmt. Insgesamt hätte man sich als treuer Indy-Fan aber mehr Rätsel und einfach etwas mehr Story gewünscht, trotz der hübsch gemachten Schauplätze, die von Panama bis Nepal reichen und durchaus was fürs Auge bieten. Besitzen die Massenschlägereien zu Anfang noch ihren Reiz, verliert sich dieser nach einigen Stunden deutlich, dann nerven die Gegner, die massenhaft aus allen Ecken auftauchen, doch ziemlich.

[PIC] Besonders wichtig bei Indy-Spielen ist natürlich, dass das richtige Indiana-Jones-Flair aufkommt, und hier macht das Spiel alles richtig – Indy sieht recht detailgetreu nach Harrison Ford in seiner berühmtesten Rolle aus (wenn auch das Gesicht etwas grob geraten ist), immer wieder erklingt die bekannte Titelmelodie aus dem Filmen und auch die Original-Synchronstimme Fords ist dabei, so dass man sich wirklich mitten ins Filmgeschehen versetzt glaubt.

Fazit: Mit „Indiana Jones und der Stab der Könige“ schickt Lucas Arts ein flottes Action-Spiel ins Rennen, das zwar nichts bahnbrechend Neues zu bieten hat, das aber durch hohe Dynamik, viele unterschiedliche Schauplätze und eine angenehme Steuerung einige Stunden unterhaltsamen Spielspaß bietet, zumal sich auch die typische Indy-Atmosphäre durch Musik und Effekte einstellt.
Ein rätsellastiges Adventure kriegt man hier allerdings definitiv nicht geboten, darüber muss man sich klar sein – der Schwerpunkt liegt auf den Prügelszenen, und die nutzen sich mit der Zeit leider ab und bieten dann nichts Neues mehr.

Christina Liebeck



Konsolenspiel | Erschienen: 11. Juni 2009 | FSK: 12 | Originaltitel: Indiana Jones and the Staff of Kings | PSP | Preis: 39,99 Euro | für 1 - 1 Spieler | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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