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 Inside the Cage

Serie: 21centurythrill, Band 1
Autoren: Matt Whyman
Übersetzer: Michael Kohlhammer
Verlag: Kosmos

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Carl Hobbes, 17 Jahre alt und passionierter Hacker, schafft das, was alle für unmöglich hielten: Er knackt die Sicherheitssysteme von Fort Knox, dessen Tore sich öffnen. Wenig später verschwinden mehrere hundert Goldbarren spurlos. Kurz darauf wird Carl Hobbes festgenommen. In der Annahme, zu einem Verhör gebracht zu werden, willigt der 17-Jährige ein, in die USA zu fliegen. Doch bereits während des Flugs argwöhnt Carl, dass die Reise in eine andere Richtung geht. Carl wird in ein Gefangenenlager des Militärs am nördlichen Polarkreis gebracht, wo Söldner, Hochverräter und Terroristen untergebracht sind. Für Carl Hobbes beginnt nicht nur ein mörderischer Kampf gegen die lebensfeindliche Umwelt, sondern auch gegen die Willkür machtbesessener Wärter und gegen eine skrupellose Regierung, die ihre Interessen um jeden Preis zu schützen beabsichtigt …

„Inside the Cage“ ist einer der ersten Romane, die in der neuen Jugendreihe „21 century thrill“ erschienen sind. Als eine der ersten deutschen Übersetzungen einer Novelle des Schriftstellers Matt Whyman erreicht die dramatische Geschichte des Hackers Carl Hobbes nun auch die deutsche Leserschaft und dürfte gerade ein jugendliches Publikum fesseln. Tatsächlich werden aber auch viele erwachsene Leser ihre Freude an dem Buch haben, denn der ausgefeilte, minimalistische Stil des Autors liest sich so rasant wie ein Actionfilm auf höchstem Niveau. Der Beginn des Romans ist noch sehr ruhig und verhalten, aber dennoch von einer bedrückenden Atmosphäre geprägt, die für eine subtile Spannung sorgt. Das ist durch den beklemmenden Realismus und die Glaubwürdigkeit der Charaktere zu erklären. Carl Hobbes ist trotz oder gerade wegen seiner Exzentrik ein sympathischer Zeitgenosse, mit dem man sich gerne identifiziert. Durch die Erzählung aus der Ich-Perspektive wird dieser Umstand noch gefördert und sorgt zusätzlich für ein intensives Erleben beim Leser. Auch wenn Handlung und Storyline auf eine jugendliche Zielgruppe zugeschnitten sind, so vermisst man trotzdem nicht die nötige Ernsthaftigkeit. „Inside the Cage“ ist kein plakativer und anspruchsloser Gefängnisthriller, sondern ein intensiver und dicht erzählter Erlebnisbericht, der in der Revolte der Insassen seinen schrecklichen Höhepunkt erreicht. Danach flacht die Spannung zwar keineswegs ab, verlässt aber stellenweise die Gefilde der Glaubwürdigkeit auf Kosten der dramaturgischen Entwicklung. Eben noch das Opfer der Willkür einer skrupellosen Exekutive wächst Carl Hobbes binnen kürzester Zeit über sich hinaus und macht Actionhelden wie Bruce Willis Konkurrenz. Damit trägt Whyman sicherlich dem Prädikat „Jugendthriller“ Rechnung, und insbesondere das Ende ist in Anbetracht der sehr realistisch beschriebenen ersten beiden Drittel des Romans eher unbefriedigend. Durch überraschende Wendungen und einen temporeichen Schreibstil bleibt der Leser bei der Stange und wird nicht eher Ruhe geben, bis auch die letzte Seite verschlungen wurde. Der Roman bietet kurzweilige, packend erzählte Unterhaltung, die durchaus zum Nachdenken anregt und glänzend recherchiert wurde.

Die Umschlaggestaltung macht Appetit aufs Lesen und trifft zielsicher den Kern der Erzählung. Papier- und Satzqualität sind überaus zufriedenstellend und machen die Lektüre zu einer äußerst angenehmen Erfahrung.

Fazit:
Rasant, beklemmend, realistisch. Lediglich im letzten Drittel übertritt der Autor die Grenzen der Glaubwürdigkeit. Ein packender Schreibstil und die tolle Gestaltung machen „Inside the Cage“ zu einem fesselnden Lesevergnügen.

Florian Hilleberg



Taschenbuch | Erschienen: 7. August 2009 | ISBN: 9783440115558 | Originaltitel: Inside the Cage | Preis: 12,95 Euro | 320 Seiten | Sprache: Deutsch

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