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 Intensivkurs Fantasy-Figuren zeichnen und malen

Von der Idee zur fertigen Skizze

Autoren: Finlay Cowan
Verlag: Knaur

Cover
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Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


"Fantasy" ist mittlerweile ein gängiger Begriff und umfasst einen großen Bereich voller Phantasie und unglaublichen Begebenheiten. Dabei sind die meisten Gestalten und Welten jedoch immer ein bisschen an dem angelehnt, was wir kennen. In den letzten Jahren hat sich dieses Genre stark weiterentwickelt und immer mehr Menschen können sich dafür begeistern. Dabei spielt das Medium der Verbreitung keine große Rolle, da es mittlerweile nicht nur Bücher, sondern auch Filme, Bilder und sogar Musik gibt, welche aus diesem Genre heraus entstanden ist.

In diesem Buch widmet sich der Autor in erster Linie den Gemälden und erklärt Schritt für Schritt das Erstellen von Fantasy-Figuren auf dem Papier und auf dem Rechner. In der ausführlichen Anleitung erfährt man einiges über die benötigten Werkzeuge, die man zum Zeichnen benötigt beziehungsweise einsetzen kann, die Einsatzgebiete von Fantasyzeichnungen wie beispielsweise das Storyboard beim Film, Illustrationen oder Comics.

Danach beginnt es mit dem Zeichnen. Dabei ist das Buch in zwei große Kapitel und mehrere Bereiche unterteilt. Im ersten Kapitel geht es um das Zeichnen von Charakteren und Welten. Dabei wird einem nicht nur der männliche Held erklärt, sondern auch Heldinnen, Zauberer, Tiere, Drachen und menschenähnliche Wesen wie beispielsweise Orks. Bei dem Beiwerk findet man unter anderem Waffen und Rüstungen, die man seinen Figuren verpassen kann.

Im zweiten Teil des Buches geht es um das Kolorieren und digitale Gestalten von Bildern. Dabei beginnt das Kapitel erst einmal mit dem Kolorieren per Hand und erklärt ausführlich die Arbeit mit verschiedenen Farben, Tusche und sonstigen Materialien. Danach geht es zur digitalen Kunst. Dabei wird neben Photoshop vor allem das 3D-Grafikprogramm Poser vorgestellt und dem Leser die Grundkenntnisse von diesem Programm übermittelt.

Manchmal hat man das Gefühl, dass man nun unbedingt etwas zeichnen möchte, aber es fällt einem einfach nichts Passendes ein oder die Motive, die man sich aussucht, kann man einfach noch nicht zeichnen. In diesem Fall soll dieses Buch weiterhelfen. Allein beim Durchblättern bemerkt man bereits, dass in diesem Buch sehr viele Inspirationen stecken und so jeder Zeichner neue, interessante Motive für sich entdeckt. Aber dem genauen Blick hält das Buch dann doch nicht stand.

Das Buch ist für Anfänger gedacht, die sich bisher noch nicht richtig mit der Zeichenkunst und dem Zeichnen von Fantasy-Figuren beschäftigt haben. Die Einleitung ist hierbei auch sehr hilfreich, da die einzelnen Materialien vorgestellt werden, doch ein genereller Einstieg in das Zeichnen von Charakteren fehlt. Es wird beispielsweise nicht auf die Proportionen der Figuren eingegangen. Eine reine Angabe, wie groß in etwa eine Figur sein sollte, bringt einem Neuling sehr wenig, wenn er nicht weiß, wo er in etwa die Hüfte ansetzen sollte. So gibt es immer wieder Lücken in diesem Buch, welche sich nicht nur im Anfängerbereich auftun.

Die Vorstellung von Poser und Photoshop ist sicherlich ein wertvolles Kapitel in diesem Buch, doch Poser als einfaches, selbsterklärendes Grafikprogramm zu beschreiben, dürfte jedem Poser-Kenner eine Augenbraue hochfahren lassen. Poser gehört zu den anspruchsvollsten Grafikprogrammen, die es für den Privatgebrauch gibt und viele Künstler, die mit diesem Programm arbeiten, können nach einigen Jahren behaupten, dass sie damit wirklich umgehen können, aber einfach ist es sicherlich nicht. Denn wenn man die Figuren nicht richtig dreht oder eine vernünftige Struktur auf die Kleider legt, sehen diese Figuren künstlich und unvorteilhaft aus. Ebenso verhält es sich mit dem Grafikprogramm für Landschaften Vue d’Esprit.

Fazit:
Anfängern kann ich nur raten, die Finger von diesem Buch zu lassen. Für Fortgeschrittene liefert es sicherlich einige Inspirationen. Doch auch wenn man es generell gutheißen muss, dass die digitale Grafikbearbeitung und besonders Poser und Vue d’Esprit in diesem Buch erwähnt werden, so sollte man etwas realistischer mit der Beschreibung dieser Programme umgehen. Sie kosten nicht nur viel Geld, sondern sind auch erst nach großem Aufwand zu beherrschen, und erst nach einigen Monaten beginnen die Bilder eine gewisse Dynamik zu entwickeln.

Vera Schott



Softcover | Erschienen: 01. Februar 2004 | ISBN: 342666898X | Preis: 14,90 Euro | 128 Seiten

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