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 Clementine, Band 3: Clementine schreibt einen Brief

Serie: Clementine, Band 3
Autoren: Sara Pennypacker
Illustratoren: Marla Frazee
Übersetzer: Gabriele Haefs
Verlag: Carlsen

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Das neue Schuljahr beginnt für Clementine sehr zufriedenstellend. Ihre mindestens wöchentlichen Besuche bei Direktorin Rice sind nicht mehr nötig, denn Clementine ist zufrieden. Wenn nicht glücklich, denn ihr Lehrer versteht sie und sie versteht ihn. Sie sind ein eingespieltes Team, das auf den leisesten Wink des anderen perfekt harmoniert. Doch mit einem Mal wird aus dieser Idylle die reinste Hölle für Clementine. Ihr Lehrer kündigt an, für eine Weile nach Ägypten zu gehen. Sein sehnlichster Wunsch ist in Erfüllung gegangen und er kann als Auswahllehrer an einer Ausgrabung teilnehmen. Für ihn übernimmt Frau Nagel die Klasse. Und damit beginnt für Clementine eine Zeit des Leidens. Die Lehrerin ist zutiefst böse zu Clementine, zumindest sieht es für sie so aus und Direktorin Rice bekommt schon bald wieder Besuch ihrer „Lieblingsschülerin“. Und auch zu Hause gibt es Probleme. Nicht nur nervt Bohne-Linse-Rettich-Kartoffel-Schote, ihr kleiner Bruder, auch steht sie vor dem unlösbaren Problem, zwanzig Dollar aufzutreiben, um ein Geschenk für ihre Mutter zu erwerben – und sie hat doch keinen einzigen Penny zurückgelegt. Gut das es Margret und ihren Bruder Mitchell gibt, auf die ist wenigstens Verlass.
Da soll sie einen Brief an die Schulkommission schreiben und ihren Lehrer für den Ägypten-Aufenthalt preisen. Und Clementine schreibt einen bitterbösen Brandbrief, der ihren Lehrer als wahres Monster dastehen lässt. Vielleicht, so denkt sich Clementine, verhindert das ja seinen Auslandsaufenthalt. Wenn das mal keinen Ärger gibt.

Nach "Clementine" im Jahr 2007 (siehe hier) und „Vorhang auf für Clementine“ 2008 (hier nachzulesen) nun also das dritte Buch mit der kleinen, chaotischen Heldin wider Willen.
„Clementine schreibt einen Brief“, seit August 2009 im Handel erhältlich, ist Seite für Seite so vergnüglich wie spannend, so herzerwärmend wie pointiert. Der Stil von Sara Pennypacker ist dabei so einfach gehalten, dass auch Kinder ab sechs Jahren, die ein wenig Leseerfahrung haben, keine Probleme mit der Lektüre haben werden. Auch größere Kinder und selbst Erwachsene kommen auf ihre Kosten. Selten hat ein Charakter seit Pippi Langstrumpf so begeistert und mitgerissen.

Verstärkt wird dieser positive Effekt durch die Bilder von Marla Frazee. Sie illustriert das Geschehen immer wieder mit wunderschönen, liebenswerten Skizzen, die die teils verschrobenen, immer aber köstlichen Charaktere fast lebendig werden lassen. Ob Clementine oder Pastinake (wie der kleine Bruder wirklich heißt, erfährt man nicht), Marget oder Mitchell, Clementines Eltern, Lehrer oder Freunde, jeder bekommt ein eigenes Gesicht, eine eigene Ausstrahlung.

„Clementine schreibt einen Brief“ ist genial gemachte Kinderliteratur. Ebenso wie die beiden Vorgänger wird auch dieses Buch hoffentlich einmal so berühmt wie die vielen Bücher von Astrid Lindgren – verdient haben es die drei Clementine-Abenteuer allemal.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. August 2009 | ISBN: 9783551555694 | Originaltitel: Clementine's Letter | Preis: 7,95 Euro | 138 Seiten | Sprache: Deutsch

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