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 The Arena

Schlacht um Rom


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Die Zeit, als Rom das Zentrum der Welt war, ist immer wieder gern verwendetes und gern gesehenes Thema für Filme. Vor allem das harte Dasein als Gladiator ist nicht erst seit „Gladiator“ mit Russell Crowe besonders interessant. Einen weiteren Beitrag zur Thematik lieferte der russische Regisseur Timur Bekmambetov 2001, also ein Jahr nach Ridley Scotts Meisterwerk, mit „The Arena – Schlacht um Rom“.

Das Römische Reich gedeiht prächtig. Immer weiter wächst der Herrschaftsbereich, und die römischen Soldaten dringen bis in die tiefsten Winkel entfernter Provinzen ein. In eine dieser Provinzen wurde der römische Kommandant Timarchus geschickt, um dort für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Doch er kann sich nicht damit abfinden, in einem entlegenen Winkel des Landes und fernab von Rom diesen Dienst zu verrichten, der seiner nicht würdig ist. Um sich die Langeweile zu vertreiben und den unterdrückten Einheimischen etwas zu bieten, lässt er eine kleine Arena bauen, in der er Gladiatorenkämpfe ausrichten lässt. Doch erst, als Timarchus Sklaven aus Rom herbringen lässt, geht seine Rechnung langsam auf. Stolze, mächtige Recken wie Flavius werden von dem erfahrenen Gladiator Septimus auf die Kämpfe vorbereitet.
Doch nicht nur tapfere Krieger werden in die kleine Provinz gebracht: Auch eine Gruppe Frauen, darunter die schöne Jessemina und die stolze Bodicia, findet sich unter den Sklaven, um die römischen Soldaten zu umsorgen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass diese Frauen mehr können als Wein einschenken und nackte Haut zeigen. Und so werden sie ausgebildet, um das Volk in der Arena zu unterhalten – und dabei zu sterben …

Um von vornherein deutlich zu machen, auf welchem Niveau der Film „The Arena“ angesiedelt ist: Die weiblichen Hauptrollen der Sklavinnen Jessemina und Bodicia übernahmen keine geringeren als die zwei Playboy-Schönheiten Karen McDougal und Lisa Dergan. Kennen Sie nicht? Müssen Sie auch nicht. Die weitestgehend talentfreien, aber hübsch anzusehenden Damen sind zwar nicht das Schlechteste am ganzen Film, machen aber schon recht deutlich, was den Zuschauer erwartet. Das einzige bekannte Gesicht ist Viktor Verzhbitskiy, der dem deutschen Publikum bereits aus „Wächter des Tages“ und „Wächter der Nacht“ bekannt sein dürfte – beide Filme übrigens stammen von Regisseur Bekmambetov. Leider schafft es Verzhbitskiy nicht, mehr als ein, zwei Gesichtsausdrücke zu zeigen, was übrigens auch kaum einem anderen der versammelten Darsteller gelingt.
Vielleicht ist es vermessen, in einem Sandalenfilm über kämpfende Gladiatoren gute Schauspielleistungen zu erwarten. Leider kann aber die Action ebenso wenig überzeugen. Die Kampfszenen sind blutrünstig und unübersichtlich zugleich geraten, nicht selten sieht das Ganze unfreiwillig komisch aus, bei Männern wie Frauen gleichermaßen.
Obwohl es Bekmambetov mit „Wanted“ mittlerweile sogar in die USA geschafft hat, ist in „The Arena“ noch kaum etwas von seinem Können zu sehen. All die Schwächen des Films werden zu offensichtlich mit Tricks wie wackliger Kameraführung, schnellen oder besser gesagt hektischen Schnitten, Farbfiltern und ähnlichem übertüncht. Hinzu kommt eine im Deutschen richtig miese Synchronisation, die nur in wenigen Nebenrollen überzeugen kann. Leider ist das englische Original dank der schlechten Darsteller kaum besser.

Gibt es überhaupt etwas Gutes an dem Film, der seit Juli 2009 in den deutschen Läden zu erwerben ist? Ja, das gibt es, beschränkt sich aber auf eine schöne Musikuntermalung, die den langweiligen Bildern wenigstens ein bisschen Atmosphäre einhaucht, und die recht ordentlich geratenen Kostüme, die nur ganz selten aussehen wie aus dem Kostümverleih.

Ein Film, der so wenig überzeugen kann – sollen die Extras da etwa besser sein? Vom Umfang her kann sich das Bonusmaterial tatsächlich sehen lassen: Dem Zuschauer werden eine fast einstündige Dokumentation über Gladiatoren – mit das Beste auf der DVD –, zwei Featurettes mit den Hauptdarstellerinnen von 30 und 45 Minuten Laufzeit sowie ein richtig schlechter Trailer, der alles andere als Lust auf den Film macht, geboten. Leider sind auch die Featurettes nicht gelungen, und so erfährt man lediglich, dass McDougal und Dergan froh waren, nach dem Dreh endlich etwas Amerikanisches zu essen zu bekommen, und dass sich eine der beiden Damen bei einer Verletzung während des Drehs lieber von amerikanischen als von russischen Ärzten behandeln ließ. Übrigens gibt es nur die Dokumentation auf Deutsch, alles andere muss auf Englisch geschaut werden – da kann man also sehr gut drauf verzichten. Immerhin gibt es ein Wendecover, mit dem man das hässliche FSK-Logo auf der Vorderseite umgehen kann.

Wer in absehbarer Zukunft einen Trash-Abend mit Freunden plant, könnte sich möglicherweise für „The Arena – Schlacht um Rom“ – der Untertitel hat übrigens nur marginal etwas mit dem Inhalt zu tun – interessieren. Alle anderen sollten lieber einen weiten Bogen um den stellenweise unfreiwillig komischen und schwachen Film aus russischen Landen machen.

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4250384400507 | Erschienen: 16. Juli 2009 | FSK: 16 | Laufzeit: 93 Minuten | Originaltitel: The Arena | Preis: 9,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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