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 Jack of Fables, Band 2: Viva Las Vegas


Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Nachdem Jack einen turbulenten ersten Auftritt im Sammelband „Flucht nach vorn“ hatte, kann man sagen: Im zweiten Band geht's nicht viel ruhiger zu. Gut für den Leser, denn der wird seinen Spaß haben.

Nachdem Jack aus dem Fables-Gefängnis fliehen konnte, geht’s auf nach … Halt! Im zweiten Band ist noch eine Art Vorgeschichte "Jack Frost" enthalten; also ein Abenteuer, welches Jack in einer anderen Welt und zu einer anderen Zeit erlebt hat. Diese Geschichte sollte übersichtshalber zuerst erläutert werden: Jack durchstreifte als Landstreicher, oder als Glücksritter, wie er sich wohl bezeichnen würde, das Königreich der vier Jahreszeiten-Geschwister. Da das Wetter ziemlich ungemütlich und eisig und die Landschaft mit Weiß überzogen ist, befindet er sich wohl im Land der Schneekönigin. Und weil es so langsam richtig unbequem wird, beschließt Jack, sein Glück am Hofe der Königin selbst zu versuchen.
Es kommt, wie es kommen muss: Der Teufelskerl verschafft sich nicht nur eine Position als Bettpartner, sondern „leiht“ sich auch noch die magischen Kräfte der einst sanftmütigen Herrscherin. Als Halbgott macht das Leben so richtig Spaß, denkt sich Jack, und treibt seinen Schabernack. Wie er immer weiter in Schlamassel gerät und es schafft, dort wieder herauszukommen, erfährt man in diesem besonderen Preview.

Apropos Schlammassel.
Da wären wir wieder bei der eigentlichen Handlung. Jack trauert immer noch seinen Millionen nach, die er an Fabletown verloren hat und, als ihm eine anscheinend brillante Idee kommt: Las Vegas besuchen und ordentlich abräumen! Gesagt, getan - zumindest was den ersten Schritt anbelangt. Denn obwohl Jacks neuer Reisebegleiter Gary, alias Pathetic Fallacy, ungewöhnliche (und besonders für Jack wertvolle) Kräfte besitzt, gibt es massig Probleme, die auf sie zusteuern. Zunächst einmal stellt Jack fest, dass er verheiratet ist. Denn er wacht eines Morgens auf und neben ihm liegt eine Frau, deren Namen er nicht mehr kennt. Und an seinem Finger befindet sich ein Goldring. Schöner Mist! Selbstverständlich passiert das Jack nicht zum ersten Mal und er weiß, wie er aus der Sache ungeschoren herauskommen kann. Doch es stellt sich heraus, dass eine bestehende Ehe mit dieser Frau seine ganz besonderen Vorzüge hat: Sie ist nämlich die Erbin eines großen Casino-Inhabers und stinkreich.
Des Weiteren spielen ein korpulenter Nerd, sein Kumpel und ein goldenes Hufeisen sowie äußerst schlagfertige Belgier eine wichtige Rolle in dieser Story. Nicht zu vergessen wäre da noch die bluttrinkende und schädelspaltende, nicht ganz so bezaubernde Lady Luck.

Wie sind diese Stränge miteinander verbunden? Wird Jack sein Glück finden, oder gewährt es ihm die gleichnamige Göttin nicht? Und das allerwichtigste: Wie viele Frauen wird der Haudegen dieses Mal vernaschen?

Die Geschichte zu "Jack Frost" ist unterteilt in zwei Parts. Es übernehmen auch jeweils verschiedene Künstler die Pinselführung. Das sind Steve Leialoha (Zeichnung), Daniel Vozzo (Farbe Teil 1) und Lee Laughridge (Farbe Teil 2). Einerseits hat man so ein bisschen mehr Vielfalt und kann die unterschiedlichen Stile vergleichen, andererseits stört das das Gesamtbild, zumal die deutschen Veröffentlichungen von Fables und Jack of Fables immer als eine Art Sammelband und nicht als Einzelhefte wie in den USA erscheinen und es deshalb auffällt.
Deswegen kann man auch froh sein, dass Akins der Hauptzeichner von "Jack of Fables" bleibt und auch bleiben wird, zumindest für die Hauptstoryline. Seine Zeichnungen sind gewohnt gut anzuschauen, besonders die Gesichtsexpressionen. Besonders liebevoll und liebenswürdig ist die Figur Gary gestaltet. Er ist richtig nett und einem Freund, in diesem Fall Jack, treu. Amüsant gestaltet sich die Beziehung seiner neuen „Freundin“ Noelle.
Man darf auf weitere Abenteuer gespannt sein.

Die Hintergrundgeschichte zu Jack sowie die weiterführende Handlung sind dem Geiste des ersten Bandes treu geblieben. Langsam entwickelt der Leser ein Gefühl dafür, um was es bei "Jack of Fables" geht. Wenn man die bisherigen Ideen und Umsetzungen mochte, darf man auf ein Fortbestehen dieses Stils hoffen, denn Langeweile ist ein Fremdwort für Jack.

Wassilios Dimtsos



Softcover | Erschienen: 14. August 2009 | ISBN: 978-3866077751 | Originaltitel: Jack of Fables: VOL 02 - Jack of Hearts | Preis: 16,95 Euro | 148 Seiten

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