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 Beaterator

Verlag: Take 2

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Ton
Wer bislang coole elektronische Beats zusammenmixen wollte und kein Tonstudio sein Eigen nannte, der musste meistens auf einen Software-Sequencer wie etwa Cubase oder FL Studio zurückgreifen. Das Take 2 Interactive-Label Rockstar Games gibt nun mit "Beaterator" – ursprünglich nur eine Flash-Anwendung auf der Rockstar-Games-Website - den Besitzern einer PSP ein sehr cooles mobiles Musikstudio mit erstaunlich vielen Möglichkeiten an die Hand. Die Komplexität und Professionalität, die sich dem Nutzer auftun, sind schnell erklärt: Kein anderer als Superproduzent Timbaland ist für das Programm mitverantwortlich.

[PIC] Zunächst sollte man sich darüber klar sein, dass Beaterator kein Spiel ist (wie etwa „Rock Band Unplugged“), sondern ein ziemlich leistungsstarkes Programm, um eigene Tracks zu erstellen, zu mischen, aufzunehmen, abzuspielen und immer wieder zu verändern. Ein wenig Einarbeitungszeit fordert Beaterator durchaus, die sechzigseitige Bedienungsanleitung, die man auf der Website von Rockstar Games als PDF herunterladen kann – leider nur in Englisch -, sollte man also nicht, wie bei anderen Spielen üblich, direkt in die Ecke verbannen. Dafür bietet dieser Musik-Mixer aber auch eine Menge an komplexen Features, die Mühe lohnt sich. Herzstück im Hintergrund ist die riesige Bibliothek, in der tausende – und das ist wörtlich zu nehmen – Loops und Sounds abgelegt sind, die von Rockstar Games und von Timbaland höchstpersönlich produziert wurden und nun nur darauf warten, zu coolen Tracks zusammengefügt zu werden. Die Stilrichtungen sind dabei enorm vielfältig: Wer auf Hip-Hop steht, kommt ebenso auf seine Kosten wie Elektro-Fans; wer sich ein bisschen à la Nine Inch Nails in Richtung Industrial betätigen will, kann dies ebenso tun wie jemand, der eher rockige Klänge, Drum’n‘Bass, Pop oder vielleicht den Sound von Buschtrommeln mag.

[PIC] Wer schon mal mit einfachen Mitteln loslegen möchte, der startet den Live Play-Modus, in dem man sehr schnell einen kompletten Song zusammenstellen und dabei auf zahlreiche Song-Templates zurückgreifen kann. Dabei werden bis zu acht Tasten mit Loops belegt und können an- und abgeschaltet werden. Für den Anfang kann das schon für verblüffende Effekte sorgen, vor allem, wenn man noch nie Musik „selbst erstellt“ hat. Das Männchen, das im Live Play-Modus im Takt zur Musik um ein Mischpult hampelt und Timbaland darstellen soll, darf man dabei getrost übersehen.
Richtig professionell wird es sowieso erst im Studio-Modus und in den zahlreichen weiteren Features, die einen gerade zu Beginn ziemlich erschlagen: Mit dem Song Crafter können eigene Songs komponiert werden; er verfügt über acht Tonspuren und bietet im Prinzip alle Funktionen, die man zum Schneiden, Ein- und Ausblenden benötigt. Die einzelnen Elemente können ganz einfach per Copy&Paste-Funktion arrangiert, neben- und übereinander gelegt werden; auch können diverse Effekte eingefügt werden.

[PIC] Der Drum Crafter sorgt für das Erstellen eigener soundgewaltiger Beats, mit dem Melody Crafter werden Bass-Lines und Melodien erstellt; mit dem Sound-Editor kann jeder Loop nahezu beliebig verändert werden. Wer ein Mikrofon für die PSP hat, der kann mit dem Sound Recorder beziehungsweise dem Vocal Recorder sogar eigene Vocals oder andere Geräusche hinzufügen; das Mikrofon ist nicht im Lieferumfang enthalten. Weitere Funktionen sind ein voll ausgestatteter Synthesizer sowie der Visualizer, mit dem die fertigen Songs abgespielt werden können, wobei sie mit coolen optischen Effekten visualisiert werden.
Die erstellten Songs können übrigens ganz einfach als WAV oder Midi auf den heimischen PC exportiert werden; umgekehrt können Midi-Files vom eigenen Rechner in das Programm einbezogen werden. Somit hat man ein mobiles kleines Musikstudio zur Hand, kann aber immer noch am heimischen PC nacharbeiten.

[imgright]http://www.media-mania.de/images/UploadGrafiken/1257170512beaterator_songcrafter.jpg [/imgright] Mit Beaterator kann zumindest theoretisch jeder fröhlich drauflosmixen, besondere musikalische Vorkenntnisse sind eigentlich nicht notwendig. Ein Ohr für gute Kompositionen und ein musikalisches Grundverständnis und Taktgefühl ermöglichen aber erst den richtigen Umgang mit diesem coolen Programm. Kinder werden mit Beaterator jedenfalls nicht viel anfangen können – allein schon wegen der vielen englischen Begriffe -, weil hier schon einiges gefordert wird; wildes Zusammenstückeln verschiedener Samples ist vielleicht zu Beginn noch interessant, führt aber zu keinem echten Ergebnis und klingt einfach nicht gut.
Für echte Musikfreaks ist Beaterator aber ein wirklich guter, gerade nach PSP-Maßstäben unglaublich vielseitiger, leistungsstarker und dabei einfach zu bedienender Musik-Mixer, mit dem sich wirklich coole Songs erstellen lassen! Profis wird dabei gefallen, dass man wirklich in die Tiefe gehen und im Endeffekt jede einzelne Note verändern kann; wer nicht so gut zurecht kommt, kann auf Templates zurückgreifen und ebenfalls tolle Ergebnisse erzielen – Noten lesen können muss man nicht, um mit dem Programm zu arbeiten.

Fazit: Beaterator ist für Sonys Handheld wirklich etwas völlig Neues und sorgt, ohne ein Spiel zu sein, für wochen- oder monatelangen Spaß.

Die (englischsprachige) Anleitung und einige Tracks zum Reinhören finden sich unter
www.rockstargames.com/beaterator

Christina Liebeck



Konsolenspiel | Erschienen: 6. Oktober 2009 | FSK: 0 | PSP | Preis: 29,99 Euro | für 1 - 1 Spieler | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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