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 Kochen ist Krieg!

Am Herd mit deutschen Profiköchen

Autoren: Gregor Weber
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Aktuell gibt es kaum eine Uhrzeit, zu der keine Kochsendung im Fernsehen zu sehen ist. Kochen ist im Trend, Kochen ist der Hype ... aber Kochen ist Krieg? Gregor Weber möchte in diesem Buch genau das zeigen. Dazu berichtet er von seiner Ausbildung und geht in die unterschiedlichsten Küchen Deutschlands.

Der Startschuss des Buches fällt im VAU. In dem Restaurant von Kolja Kleeberg hat Gregor Weber seine Kochlehre absolviert. Nicht etwa als Jungspund, sondern vielmehr als "alter Sack", der nach seiner Schauspielausbildung nach dem richtigen Beruf für sich suchte. Den Satz "Kochen ist Krieg!" hat sein Postenchef während der Ausbildung geprägt. Genau dieser Satz zieht sich als roter Faden durch das ganze Buch.

Im weiteren Verlauf des Buches berichtet Gregor Weber von seinen Besuchen bei den unterschiedlichsten Köchen und Küchen Deutschlands. So war er beim guten Italiener, bei der Marine, kochte für den Bundespräsidenten und seine Gäste und mit dem Drei-Sterne-Koch Christian Bau. Außerdem berichtet er vom Conviva im Blauen Haus, einer Küche, in der Behinderte an das Kochen herangeführt werden und mithelfen, so gut sie können. Ein klassisches Gasthaus auf Amrum, ein ländliches Hotel in Mecklenburg-Vorpommern und die hochmodern strukturierte Verpflegung in der O2-Arena sind ebenso dabei wie die Zubereitung der klassischen Schaffermahlzeit in Bremen durch ein erfolgreiches Catering-Unternehmen. Am Ende des Buches findet man nach einem zusammenführenden Kapitel noch Hinweise zu den Locations, deren Adressen und jede Menge Danksagungen.

Gregor Weber lockt den kochinteressierten Leser mit einer provokanten These, die einen sofort an diverse Kochduelle im Fernsehen denken lässt. Dabei zeigt er dem gespannten Leser aber nicht die Fakten hinter den Shows und schreibt auch nicht das hundertste Buch über die aus dem Fernsehen bekannten Kochprofis. Dies mag zwar vielleicht zu Beginn so anmuten - immerhin fängt das Buch mit Kolja Kleeberg an -, aber das täuscht.

Der Koch zeigt in seinem Buch, wie es in den ganz verschiedenen Küchen in Deutschland zugeht. Dabei geht er auf die sehr unterschiedlichen Anforderungen und Hürden ein, die die Köche haben, und beschreibt, wie sie diese meistern. Eins steht dabei immer im Mittelpunkt: der Gast - auch wenn dieser vielleicht nicht immer zufrieden ist.
Beim Lesen fällt auf, dass am Ende des Buches kaum noch auf die Routine-Arbeiten eines Kochs eingegangen wird. Das findet man sehr ausführlich in den ersten Kapiteln. Später wird es ausgespart, um neuen Informationen Platz zu machen. Diese behandeln dann die Dinge, die von der Norm abweichen.

Gregor Weber nimmt den Leser mit auf eine sehr spannende und abwechslungsreiche Reise. Dabei zeigt er nicht nur, wie es in der Küche zugeht, sondern erzählt die Geschichte der Küche und vor allem des Küchenchefs. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Fotos schwarzweiß sind und zu klein. Man wünscht sich viel mehr größere Fotos in Farbe, so dass man einen noch besseren Eindruck von den Küchen bekommt.

Vera Schott



Hardcover | Erschienen: 1. Oktober 2009 | ISBN: 9783492052931 | Preis: 19,95 Euro | 288 Seiten | Sprache: Deutsch

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