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 Frankfurter Architektour

Die hundert wichtigsten Gebäude der Mainmetropole aus allen Epochen und sechs thematische Stadtrundgänge


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Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Auf den ersten Blick ist Frankfurt eine moderne Metropole – vielleicht ein bisschen klein und überschaubar geraten, aber auf der üblichen Basis von Glas und Beton, von wenigen Altbauten wie dem Dom und dem Römer abgesehen.
Der zweite Blick präsentiert eine auf originelle und überwiegend stimmige Weise heterogene Stadt, in der sich Alt und Neu, vielfach auch Rekonstruiertes und Erweitertes, auf harmonische, gelegentlich zudem erfrischend unkonventionelle Weise begegnen, etwa der Neubau Palais Quartier hinter dem Eschenheimer Turm aus dem 15. Jahrhundert, wenn man von der Eschersheimer Landstraße her kommt.
"Frankfurter Architektour" präsentiert in chronologischer Abfolge der (Erst-) Errichtung hundert Gebäude, die das Gesicht der Stadt prägen. Die meisten von ihnen findet man in der Altstadt, manche aber auch in den Stadtteilen, zum Beispiel in Höchst, wo die Justinuskirche als ältestes Bauwerk innerhalb der Stadtgrenzen anzutreffen ist. Gegen Ende wird sogar in die Zukunft projiziert, denn es stehen unmittelbar ab 2010 noch einige interessante Neuerungen an.
Sechs zu Fuß durchführbare Besichtungstouren bilden den Abschluss des Buchs. Sie orientieren sich an unterschiedlichen Themenschwerpunkten beziehungsweise den Möglichkeiten, die sich zu Fuß in einer bestimmten "Ecke" der Stadt erschließen, und sie enthalten die ein oder andere Sehenswürdigkeit, die nicht unter den hundert zuvor präsentierten Gebäuden aufgeführt ist.

Selbst wer schon länger in Frankfurt oder der näheren Umgebung lebt, dürfte bei der Lektüre dieses Buchs manche Neuentdeckung machen, und dies nicht unbedingt allein unter den Neubauten der letzten Jahre wie dem bereits erwähnten Komplex Palais Quartier samt "MyZeil". Neuere Bauwerke stehen gleichberechtigt neben solchen, die Jahrhunderte und eventuell auch den Zweiten Weltkrieg überdauert haben oder originalgetreu nachgebildet wurden. Man mag vielleicht manches sympathische Extra wie die alte Berger Warte vermissen, die freilich nicht ohne Weiteres erreichbar ist – genügend Anregungen für Ausflüge zur Besichtung bieten die hundert aufgeführten architektonischen Höhepunkte und die sechs Touren auf jeden Fall.
Auf Deutsch und Englisch werden die Gebäude kurz portraitiert mit Ort, Historie, Funktion und Besonderheiten. Zu jedem Bauwerk gibt es eine knappe Übersicht mit Adresse, Stadtteil, Bauzeit, Architekt. Fotos, zum Teil aus interessanten und ungewöhnlichen Perspektiven, illustrieren die Texte.
Die ebenfalls zweisprachigen Touren werden durch Karten ergänzt. Wer individuell planen will, findet sinnvoll zusammengestellte Übersichten – chronologisch nach Erbauungsdatum analog zur Gliederung des Buchs oder alphabetisch, für die Touren und den Hauptteil getrennt.
Die Autoren verstehen es, einen kurzweiligen Überblick über die bedeutendsten Gebäude der Stadt zu geben und auch eher ungewöhnliche "Highlights" zu präsentieren wie die Olivetti-Häuser oder das MainForum, die nicht jeder Frankfurter als Sehenswürdigkeiten wahrnehmen würde, was sie aber, wie die Lektüre vermittelt, durchaus sind.
Nach der Lektüre sieht man Frankfurt vielleicht nicht mit ganz neuen Augen, jedoch differenzierter. Denn sehenswert sind nicht nur die "Klassiker" in den Führern, wie die Autoren aufzuzeigen vermögen, sondern jedes Gebäude, das die Stein, Glas und Beton gewordene Vision eines herausragenden Architekten repräsentiert.

Regina Károlyi



Softcover | Erschienen: 1. März 2009 | ISBN: 9783938783146 | Preis: 12,00 Euro | 144 Seiten | Sprache: Deutsch

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